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Arbeitslosigkeit in Dresden steigt durch Winter leicht

2014 ist die ARbeitslosigkeit in Dresden insgesamt gesunken, betont der Dresdner Arbeitsagentur-Direktor Thomas Wünsche. Foto: Heiko Weckbrodt

2014 ist die ARbeitslosigkeit in Dresden insgesamt gesunken, betont der Dresdner Arbeitsagentur-Direktor Thomas Wünsche. Foto: Heiko Weckbrodt

Im Jahresvergleich hat sich Lage aber spürbar verbessert

Die Arbeitslosigkeit ist in Dresden leicht gestiegen: Im Dezember 2014 waren 22.255 Menschen in Dresden arbeitslos, 370 mehr als im Vormonat. Der Anstieg habe jedoch nichts mit dem neuen Mindestlohn zu tun, sondern sei saisonalbedingt, schätzte der Dresdner Agenturdirektor Thomas Wünsche ein. „Wir gehen davon aus, dass der Mindestlohn in Dresden zwar Einfluss auf die Taxizunft und wohl auch das Hotel- und Gaststättengewerbe haben wird, die Auswirkungen in Dresden aber insgesamt eher gering sein werden“, sagte er.

In der Tat steigen die Arbeitslosenquoten fast jeden Dezember an, da im Winter zum Beispiel nahezu alle Bauarbeiten eingestellt werden. Im Jahresvergleich ist die Arbeitslosigkeit in Dresden daher sogar gesunken, im Dezember 2013 waren nämlich 856 weniger Menschen in Dresden ohne Job. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 7,9 Prozent, vor einem Jahr waren es 8,4 Prozent.

Auch weniger Langzeitarbeitslose

Auch das Heer der Langzeitarbeitslosen ist insofern zwar im Vergleich zum November 2014 leicht gestiegen, im sinnvolleren Jahresvergleich aber spürbar gesunken. „Wir haben von der guten wirtschaftlichen Lage in Dresden profitiert“; schätzte Jobcenter-Chef Jan Pratzka ein.

Jobcenter nimmt sich nun mehr Zeit für Kunden

Da die Mitarbeiter im Hartz-Jobcenter – insgesamt gibt es dort 650 Vollzeitstellen – nun weniger Kunden betreuen müssen, wollen sie sich künftig für jeden Klienten beim Erstgespräch mehr Zeit nehmen: Pratzka hat angeordnet, dafür nun eine Dreiviertelstunde statt bisher nur eine halbe Stunde einzuplanen. Er hofft damit nicht nur den Langzeitarbeitslosen besser in der Antragsflut helfen zu können, sondern auch sinnlose Nacharbeiten im eigenen Hause zu vermeiden, Nachforderungen und Widersprüche zu reduzieren. Derweil sei es dem Jobcenter bereits gelungen, den Berg unbearbeiteter Widersprüche teilweise abzutragen: Statt 5200 offene Widersprüche liegen im Jobcenter nun nur noch knapp 3000 auf den Tischen.

Agentur: 2014 war gutes Jahr

Insgesamt sei 2014 aus Sicht der Arbeitsagentur ein gutes Jahr gewesen, betonte derweil Wünsche: Im November habe man erstmals weniger als 22.000 Arbeitslose in der Stadt gezählt, die Arbeitslosenquote sank zeitweise unter acht Prozent. Der Agenturdirektor machte dafür vor allem die Fachkräfte-Nachfrage aus der Industrie, aber auch viele Jobangebote aus dem Handel verantwortlich. In einigen Metall- und Elektroberufen sei die Nachfrage so groß, dass einige Stellen kaum noch besetzt werden konnten. Autor: Heiko Weckbrodt

Zum Weiterlesen:

10 Jahre Hartz IV: Durchmischte Bilanz von Arbeitsagentur und Jobcenter Dresden

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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