Monate: Mai 2014

Robert Redfort als namenloser Seemann, der mitten im Indischen Ozean ums Überleben kämpft. Foto: Universum

„All Is Lost“: Ein schweigsam-faszinierendes Schiffbruch-Drama

Robert Redford zeigt als Ein-Mann-Show, wie ein Kammerspiel auf dem Ozean funktioniert Rumms. Der Mann wacht in seinem Segelboot inmitten des Indischen Ozeans auf. Ein Überseeschiff hat weißgottwann einen Container voller Sportschuhe verloren und der hat nun ein Leck in seine Ein-Mann-Jacht gerammt. Die folgenden acht See-Tage beziehungsweise 101 Filmminuten sind ein schweigsamer, verbissener Kampf ums Überleben gegen die tobenden Naturgewalten.

Die Biotech-Firma "Lipotype" im BioZ erfoscht, wieviel Liposomen, wieviel Cholesterin im menschlichen Körper ideal für die Gesundheit sind. Foto: Lipotype

Dresdner Biotech-Zentrum ringt um mehr Raum

Organik-Handys, Liposomen und Biokuren: „BioZ“ hat in zehn Jahren 47 Firmen ausgebrütet Dresden, 23. Mai 2014: Seien es nun organische Leuchten, die in Samsung-Handys weltweit eingebaut werden, gesundheitsfördernde Liposomen-Programme oder Trainingssysteme für Sportler – die biotechnologischen Unternehmen, die durch das städtische „Bio-Innovationszentrum“ am Tatzberg gegangen sind, können einige Erfolge vorweisen. Insgesamt 47 Firmen hat das „BioZ“ bisher ausgebrütet, nur rund 15 Prozent davon sind gescheitert: 19 Unternehmen mit insgesamt rund 350 Mitarbeitern residieren derzeit noch im BioZ, 15 sind so gewachsen, dass sie umzogen, nur sieben Firmen haben definitiv biotechnologischen Schiffbruch erlitten. Diese Zwischenbilanz hat gestern Technologiezentrum-Chef Bertram Dressel zum Jubiläum des von Architekt Gunter Henn vor zehn Jahren entworfenen Zentrums in der Johannstadt gezogen.

Vor allem Kunst- und Sozial-Projekte setzen zunehmend auf Schwarmfinanzierung (Crowd Funding). Abb.: Kickstarter

66 % Erfolgsquote: Bisher 82 Dresden-Projekte schwarmfinanziert

Wächterhaus, Apokalypse & Co. per Crowdfunding unterstützt Dresden, 23. Mai 2014: Seien es nun Gelder für ein „Wächterhaus“, Apokalypse-Konzerte oder neue Konzepte, um die Abwärme von Rechenzentren sinnvoll zu nutzen: Das noch junge Instrument der Schwarmfinanzierung („Crowdfunding“) hat sich offensichtlich für viele Dresdner Projekte bereits ausgezahlt. Laut einer – nicht vollständigen – Statistik, die der Dresdner Kulturmanager Steffen Peschel jetzt erstellt hat, wurden bisher 125 Projekte von Dresdnern oder für Dresden auf Crowdfunding-Plattformen gestellt, davon erreichten bislang 82 Projekte ihr Finanzierungsziel, was einer Erfolgsquote von zwei Dritteln entspricht.

Dr. Wolfgang Seidel überprüft die optische Strahlführung in der Spiegelkammer 1 des Freie-Elektronen-Lasers, Foto: Frank Bierstedt, HZDR

Quantenmagie & Superlaser: Forschungszentrum Rossendorf öffnet Labore

Wissenschaftler erwarten morgen Tausende Besucher zum Labortag Dresden-Rossendorf, 23. Mai 2014: Dank Quantenmagie Dinge schweben lassen, Bodenschätze erbuddeln, Laser-Rätesel lösen und vieles mehr können Forschungs-Interessierte heute von 10 bis 16 Uhr zum Tag des offenen Labors im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Die Wissenschaftler rechnen mit mehreren Tausend Besuchern – darunter auch vielen Kindern. „Wir haben allerlei Neues im Programm und auch viele Angebote für Kinder ab dem Kita-Alter“, kündigte HZDR-Sprecherin Christine Bohnet an.

Im Alaunpark soll das Piraten-WLAN-Netz starten. Foto: Christian Werner. CC-Lizenz, bearbeitet (hw)

Dresden plant Gratis-WLAN in städtischen Bibliotheken

Dresden, 22. Mai 2014: Da der Smartphone-Boom natürlich auch an Literaturfreunden nicht vorbeigeht, sollen die in Dresden künftig auch in ihren Bibliotheken draht- und kostenlos ins Internet gehen können: Alle Zweigstellen der Städtischen Bibliotheken sollen bis 2017 WLAN-Sender („Hotspots“) bekommen. Das geht aus dem neuen Dresdner Bibliotheksentwicklungsplan für die Jahre 2014 bis 2017 hervor.

Auszählung der Stimmen im Mai 1989. Foto: Bundesarchiv

Vor 25 Jahren fälschte die SED die DDR-Kommunalwahlen

Tagung in Dresden stellt Forschungsstand vor Dresden, 22. Mai 204: Vor 25 Jahren rief die Staatspartei SED das Volk wieder einmal an die Wahlurnen und alles sollte wie immer ablaufen: Zustimmungsquoten um die 99,9 Prozent für die Kandidaten der kommunistisch dominierten „Nationalen Front“ in den Kommunen. Doch am, 7. Mai 1989 lief die Farce nicht so glatt ab wie gewohnt. Ermutigt durch Gorbatschows Perestroika-Kurs, den KSZE-Prozess und andere Entwicklungen schauten Bürgerrechtlern bei den Auszählungen am Wahlabend zu, notierten, addierten – und kamen am Ende auf ganz andere Werte als von den Staatsmedien verkündet, wiesen erstmals die Wahlfälschungen in der DDR nach. Nach Einschätzung vieler Zeithistoriker bereitete dieser Eklat mit den Boden für die friedliche Revolution wenige Monate später.

Neuartige Akkus und Brennstoffzellen sollen der Energiewende auf die Sprünge helfen. Foto: Fraunhofer

„Manager Magazin“: Daimler will Kamenzer Akku-Fabrik 2015 stilllegen

Kamenz, 21- Mai 2014: Die anfangs als großer Hoffnungsträger für Kamenz gefeierte Akku-Fabrik „Li-Tec“ ist vom Aus bedroht: Laut einer Vorab-Meldung des „Manager Magazins“ (Ausgabe 23. Mai 2014) erwägt der Autokonzern Daimler, das Tochterunternehmen spätestens 2016 stillzulegen. Gründe seien die schlechte Nachfrage für die Batteriezellen, die Li-Tec fertigt.

iPad 3. Abb.: Apple

Tablet-Boom nähert sich dem Ende

Erstmals weniger Tablet-Bildschirme ausgeliefert Santa Clara, 21. Mai 2014: Der Markt für Tablettrechner (Tablets), der seit Apples erstem iPad im Jahr 2010 rasant expandiert war, ist anscheinend übersättigt und könnte demnächst sogar schrumpfen. Darauf deutet eine neue Analyse des kalifornischen Marktforschungs-Unternehmens „Display Search“ aus Santa Clara hin. Demnach wurden im April erstmals weltweit weniger Tablet-Bildschirme als im Vorjahreszeitraum ausgeliefert.

Haushaltsroboter finden immer mehr Anhänger. Foto: Gabi Zachmann, KIT

5G-Mobilfunk wird Sprache der Maschinen sein

Bitkom: Neuer Datenfunk kommt 2020 Berlin/Dresden/Brüssel, 21. Mai 2014: Die heutigen Datenfunk-Standards „HSDPA“ und „LTE“ werden ab dem Jahr 2020 durch den Mobilfunk der fünften Generation („5G“) abgelöst und der wird vor allem die Welt der digitalen Maschinen miteinander vernetzen. Das hat der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ in Berlin prognostiziert. Die EU-Kommission in Brüssel hat dafür ein insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro teures Programm „5G Infrastructure PPP“ aufgelegt, das je zur Hälfte durch Fördergelder und die Privatwirtschaft finanziert wird. Die TU Dresden und das britische „Kings College“ wollen sich an die Spitze dieser Entwicklung stellen.

Coole Gleiter: Supraleit-Schwebebahn auf der ILA. Foto: LHD

Supraleit-Technik soll Luftfahrt revolutionieren

Dresdner Ingenieure stellen Technologie-Konzepte auf der „ILA“ vor Dresden/Berlin, 21. Mai 2014: Sächsische Forscher, Ingenieure und Politiker präsentieren in dieser Woche auf der internationalen Luftfahrt-Ausstellung „ILA“ in Berlin laut eigenen Angaben bahnbrechende Technologien vom Supraleit-Standort Dresden: Sie wollen elektrische Geräte für die Luftfahrt-Industrie konstruieren, die Strom widerstandslos leiten – und für eine erhebliche Energie-Ersparnis und neue Flugzeug-Bauweisen sorgen sollen.

Julie und Scott Brusaw mit den Glasplatten ihrer Solarpaneele. Foto: Solar Roadways

US-Tüftler wollen Straßen mit Solarpaneelen pflastern

„Solar Roadways“ möchte Autobahnen zu Energiesammlern für E-Autos machen Sagle, 21. Mai 2014: Er ist Elektro-Ingenieur, sie Psychologin und sie beide haben eine Vision: Scott und Julie Brusaw aus dem kleinen Städtchen Sagle im US-Bundesstaat Idaho wollen Straßen aus Solarpaneelen legen statt sie in Asphalt und Beton zu gießen. Durch die wabenförmigen Sonnenstrom-Sammler, die sie in ihrer jungen Firma „Solar Roadways“ entwickelt haben, möchten sie die Verbreitung von Elektroautos fördern und die Überlandstraßen sicherer machen.

Die neue Rekord-Speichertechnologie auf Magnetband im Schweizer IBM-Forschungszentrum. Foto: IBM

IBM stellt Speicherrekord für Magnetband auf

154 Millionen Bücher auf einem Tape Rüschlikon, 20. Mai 2014: Magnetbänder scheinen angesichts der Fortschritte von Festplatten, Flash- und Cloud-Speichern von gestern zu sein, aus der Zeit der Heimcomputer und raumfüllender Großrechner. Doch gebraucht werden sie im Profisegment bis heute, fassen sie doch viel mehr Daten als jede Festplatte – wichtig nicht nur für Schnüffel-Geheimdienste, sondern auch für die zum Beispiel auch für die entstehenden digitalen Kunst- und Video-Archive und Bibliotheken. Auch beim weltweit größten Teilchenbeschleuniger LHC im CERN werden bis heute Magnetbänder eingesetzt, um die riesigen Datenmengen aus den Detektoren zu speichern. Video (IBM, Englisch): Der US-Elektronikkonzern IBM hat nun in seinem Schweizer Forschungszentrum nahe Zürich einen neuen Rekord für diese Speichertechnologie aufgestellt: Ein Verfahren, mit dem sich bis zu 85,9 Gigabit Daten pro Quadratzoll (die hier übliche Einheit) speichern lassen. Anders ausgedrückt: Kooperationspartner Fujitsufilm ist damit nun im Stande, Barium-Ferrit-Magnetbänder mit einer Kapazität von 154 Terabyte herzustellen. Dies entspricht etwa 154 Billionen Buchstaben beziehungsweise dem Inhalt 154 Millionen digitalisierter Bücher.

Foto: Koch Media

„Cheap Thrills“: Fesselnder Krimi um Geld und Gier

Zum Amüsement gelangweilter Reicher mutieren Menschen zu Monstern Die zerstörerische Kraft von Geld und Kino seziert E. L. Katz in seinem vielversprechenden Regie-Debüt „Cheap Thrills“: In seinem Horrorfim-nahen Krimi, der nun fürs Heimkino erschienen ist, erzählt er, wie durch absurde Wetten reicher gelangweilter Schnösel aus dem treuen Gatten und Familienvater Craig (Pat Healy) ein Monster wird.

Nur noch halb so groß wie klassische Protonenbeschleuniger: Der Dresdner Laser-Beschleuniger. Schema: Umar Masood

Dresdner Physiker designen neue Protonen-Laserskalpelle gegen Krebs

Lichtbasierte Beschleunigertechnologie soll Protonentherapie erschwinglich machen Dresden, 19. Mai 2014: Damit künftig mehr – und vor allem auch kleinere – Krankenhäuser die schonende Protonen-Therapie gegen Krebs einsetzen können, haben Dresdner Forscher einen Laser-Teilchenbeschleuniger designt, der nur noch halb so groß und preiswerter als herkömmliche Anlagen ist. Solche turnhallen-großen Tumor-Protonenskalpellen haben bisher nur zwei Unis in ganz Deutschland in Heidelberg und Essen, ein dritter Beschleuniger wird derzeit in Dresden hochgefahren.

Dieses Bilderreihe kombiniert Tag- und Nacht-Aufnahmen (blau bzw. rot) der Venus, die auf unterschiedlichen Wellenlängen von "Venus Express" fotografiert wurden. Fotos: ESA

Sonde taucht in Venus-Atmosphäre

ESA-Visualisierungsvideo über das Eintauch-Manöver Venus, 18. Mai 2014: Der ESA-Raumsonde „Venus Express“ bereitet sich jetzt auf einen letzten Höllenritt vor. Sie wird nach acht Jahren im Orbit unseres sonnennäheren Nachbarplaneten demnächst in dessen dichte und heiße Atmosphäre eintauchen, was sie zunächst in eine tiefere Umlaufbahn bringen wird – und letztlich dazu führt, dass sie verglüht. Abzuwarten ist, wie lange „Venus Express“ unter diesen Umständen Bilder senden wird.