Da hat wohl Wisit Sasanatieng ein klein wenig auf „Batman“ & Co. Geschielt: „Red Eagle“ ist eine thailändische Version diverser Superman-Filme à la Hollywood, eine fernöstlich-blutige Mär von einem einsamen adlermaskierten Rächer, der mit diversen Feuer- und Hiebwachen erbarmungslos mit korrupten Politikern und Wirtschaftsbossen aufräumt. Dabei setzen die Thailänder auch ein paar originelle visuelle Akzente, die Story aber gleitet allzu oft ins Alberne ab.
„Dämonischer Auftragsmörder von unendlicher Grausamkeit“ – Aha!
Was etwa soll man von bedeutungsschwangeren Ansagen halten wie: „Gegen den Roten Adler tritt der Schwarze Teufel an, ein dämonischer Auftragsmörder von unendlicher Grausamkeit“? Auch hat sich der Regisseur allzu sehr auf die Action-Inszenierung konzentriert und dabei zahlreiche Filmfehler eingebaut: Da braust beispielsweise in einer viertelstündigen Sequenz ein Polizeiauto mit Vollgas neben zwei Duellanten her, die sich mit dem Durchschnittstempo eines schwerbepackten Reisbauern fortbewegen. Auch „beamen“ sich die Akteure gelegentlich schon mal auf mysteriöse Art und Weise plötzlich von der Spitze eines Hochhauses ins Erdgeschoss…
Trailer:
Immerhin kommen Freunde von Blutfontänen nach Tarantino-Art voll auf ihre Kosten, auch manche optische Idee, wie etwa ein Umschalten mitten im Kampf in eine Röntgenansicht haben noch was. Warum genau unser Superheld aber eigentlich diesen oder jenen mal eben abschlachtet, bleibt dabei weitgehend unbeantwortet.
Fazit:
Eine aktionsreiche und blutige Thailand-Superheld-Version, die durch ihre abgestandene Story und gespreizten Dialoge indes oft unfreiwillig komisch wirkt. hw
„Red Eagle“ (Koch Media), Martial Art, Regie: Wisit Sasanatieng, Thailand 2010, 135 Minuten, FSK 18, DVD 15 Euro, Bluray 13 EuroIhre Unterstützung für Oiger.de!
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