Alle Artikel mit dem Schlagwort: Qimonda

Der Mikroelektronik-Experte Dr. Jonas Sundqvist ist der Geschäftsführer von "Alix Labs" im schwedischen Lund. Foto: Alix Labs

Schweden wollen mit Ätz-Spalttechnik Chipproduktion in Sachsen umkrempeln

Alix Labs aus Lund testet Verfahren nun im Silicon Saxony Lund/Bannewitz, 13. Mai 2021. Ingenieure aus Schweden und Sachsen wollen gemeinsam die Mikroelektronik-Produktion umkrempeln. Dafür hat das schwedische Technologie-Unternehmen „Alix Labs“ ein Verfahren entwickelt, das die Produktion neuester Computerchips mit Strukturgrößen unterhalb von zehn Nanometern (Millionstel Millimeter) stark vereinfachen und verbilligen soll. Dabei geht es auch darum, den Einsatz teurer Belichtungsanlagen mit „Extremer Ultraviolett-Strahlung“ (EUV) zu vermeiden, die etwa 120 Millionen Euro pro Maschine kosten und für die es weltweit nur eine Quelle gibt: ASML aus den Niederlanden. Um auf alternativen Wegen feinste Chipstrukturen zu erzeugen, setzen die Schweden auf eine „Pitch-Splitting-Methode“ (APS) mittels Atomlagen-Ätzen (Atomic Layer Etching, abgekürzt ALE). „Plasway Technologies“ aus Bannewitz in Dresden transferiert dieses Verfahren nun in einen industrienahen Maßstab auf 300 Millimeter großen Siliziumscheiben (Wafer).

Blick in den 300-mm-Reinraum des Fraunhofer-CNT in Dresden-Klotzsche. Die Zentrums-Leitung will nun weitere Reinraumflächen bei Infineon anmieten. Foto. Fraunhofer IPMS

Fraunhofer-CNT muss Infineon-Chipfabrik Dresden räumen

Chiphersteller braucht Reinraum selbst und hat den Nanoelektronik-Forschern den Mietvertrag gekündigt Dresden, 14. Januar 2019. Das Fraunhofer-Zentrum für Nanoelektronik-Technologien (CNT) muss die Chipfabrik von Infineon Dresden verlassen: Der Halbleiterkonzern hat dem CNT den Mietvertrag in seinem Reinraum zum 31. Januar 2021 gekündigt. Das geht aus Oiger-Informationen hervor, die beide Institutionen auf Anfrage inzwischen bestätigt haben. Hintergrund sind die gute Auftragslage und Ausbaupläne bei Infineon.

Die US-Mikroelektronik - hier ein Intel-Wafer - dominiert mit 55 % Anteil ganz klar den Halbleiter-Weltmarkt. Europas Antel wrd auf nur 6 % geschätzt. Foto: Intel

Halbleitermarkt wächst stürmisch – Europa verliert Anschluss

15 % mehr Umsatz erwartet Dresden/Scottsville, 7. Juli 2017. Der Halbleitermarkt wächst in diesem Jahr um 15 % auf 419 Milliarden Dollar, hat das US-Markforschungsunternehmen „IC Insights“ prognostiziert. Die Ursache dieser starken Entwicklung ist der wachsende Anteil von Halbleitern am Gesamtwert von elektronischen Geräten.

Das US-Unternehmen Amkor Technology hat die europäische Backend-Fabrik Nanium übernommen. Amkor ist auch in der 3D-Integration aktiv - hier im Bild ein verdrahteter Chip-Stapel. Abb. (verändert): Amkor

Europas Mikroelektronik verabschiedet sich aus der End-Montage

Nach Nanium-Verkauf kein größeres „Backend“ mehr in Europa Dresden/Porto, 7. Februar 2017. Europas Mikroelektronik hat sich bereits weitgehend aus dem globalen Wettlauf um immer kleinere Computerchip-Strukturen ausgeklinkt. Nun verabschiedet sich die europäische Mikroelektronik aus weiteren Gliedern der Wertschöpfungskette wie der Chip-Endmontage („Backend“). Der letzte größere Backend-Anbieter, Nanium, wird nun vom US-Unternehmen Amkor aufgekauft.

Pantelis Haidas (Infineon, links) und Prof. Hubert Lakner (Fraunhofer-IPMS). Foto: FHG

Dresdner Fraunhofer-Nanozentrum darf im Infineon-Reinraum bleiben

Konzern stellt neue Forschungsaufträge in Aussicht Dresden, 28. Mai 2014: Das angeschlagene Fraunhofer-Nanoelektronikzentrum „CNT“ in Dresden hat einen wichtigen Etappenerfolg auf seinem Konsolidierungs-Kurs erzielt: Es darf zu recht günstigen Bedingungen in den Reinräumen von Infineon Dresden bleiben und hat auch weitere Forschungsaufträge des Chip-Konzerns in Aussicht. Das sieht ein Miet- und Service-Vertrag vor, den der Dresdner Infineon-Standortchef Pantelis Haidas und der Direktor des „Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme“ (IPMS), Prof. Hubert Lakner nun unterschrieben haben.

Leistungshalbleiter werden auf süperdünnen Wafern hergestellt. Abb.: Infineon

Erst 200 Jobs im neuen Starkstromchip-Werk von Infineon Dresden

Ursprünglich hatten Konzern und Land Sachsen 250 Arbeitsplätze vereinbart Dresden, 12. Februar 2014: In der neuen 300-Millimeter-Fabrik für Leistungshalbleiter von Infineon Dresden sind bisher erst knapp 200 Mitarbeiter beschäftigt und damit etwa 50 weniger als vom Unternehmen vor drei Jahren versprochen. Das hat Helmut Warnecke, Geschäftsführer von Infineon Dresden, auf Nachfrage eingeräumt. Hinzu kommt, dass es sich nicht durchweg um neue Jobs handelt, sondern teilweise um Beschäftigte, die aus den älteren 200-mm-Fabs nebenan versetzt wurden.

Tote Qimonda klagt weiter aus dem Chipkrisen-Grab

Insolvenzverwalter erstreitet Schadensersatz von HP München, 18. Dezember 2013: Auch fünf Jahre nach ihrem Untergang klagt die Infineon-Tochter „Qimonda“ weiter ihre Patente ein: Wie Insolvenzverwalter Michael Jaffé jetzt mitteilte, hat er Unterlassung und Schadensersatz gegen den Computerkonzern „Hewlett-Packard“ im Landgericht Düsseldorf durchgedrückt. HP hat nach Ansicht der Richter in mindestens zwei Fällen Qimonda-Erfindungen ohne Erlaubnis genutzt.

MOSAID will Lizenzrechte an Qimonda-Patenten übernehmen

München/Ottawa/Dresden, 14. August 2013: Die kanadische Patentverwertungsgesellschaft „MOSAID“ will die Exklusivrechte am gesamten Patent-Portfolio des pleite gegangenen deutschen Speicherchip-Herstellers Qimonda erwerben. Das sieht eine Übereinkunft („Memorandum of Understanding“) vor, das MOSAID-Vertreter und Qimonda-Insolvenzverwalter Michael Jaffé nun unterschrieben haben.

Globalfoundries und Toppan bauen Chipmaskenzentrum AMTC in Dresden aus

Dresden, 4. Dezember 2012: Der US-Auftragsfertiger „Globalfoundries“ (GF) und das amerikanische Technologie-Unternehmen „Toppan Photomasks“ wollen ihr Joint Venture, das Dresdner Chipmaskenzentrum „Advanced Mask Technology Center“ (AMTC) in Dresden, ausbauen. Geplant seien in den nächsten Jahren „größere Investitionen“ und eine Erweiterung der Belegschaft, kündigte das AMTC heute an. In diesem Zuge wollen GF und Toppan ihre Joint-Venture-Vereinbarung um weitere fünf Jahre verlängern. Nähere Details über die Ausbaupläne wollen die Partner in der kommenden Woche bekannt geben.

Letzter Ausverkauf bei Qimonda

Insolvenzverwalter startet Patent-Veräußerung München, 22. November 2012: Der insolvente deutsche Speicherchip-Hersteller „Qimonda“ hat zwar schon im Jahr 2009 das letzte Licht ausgeschaltet – doch die letzte Stufe des Ausverkaufs beginnt erst jetzt: Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat heute angekündigt, ab sofort das Patentportefeuille von Qimonda zu veräußern. Dabei handele es sich um über 7500 Patente und Patentanmeldungen.

Qimonda-Insolvenzverwalter will nun doppelt soviel von Infineon: 3,4 Mrd. €

  Neubiberg/Dresden, 15.6.2012: Qimonda-Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat seine Forderungen gegen Infineon nahezu verdoppelt: Statt mindestens 1,7 Milliarden Euro will er nun mindestens 3,35 Milliarden Euro plus Zinsen von dem deutschen Logikchip-Konzern. Das teilte Infineon heute mit. Die Börse reagierte mit einer leichten Abwertung der Infineon-Aktie.

Konzentration setzt sich fort, 49 Chipfabriken geschlossen

Wo einst Tausende Autos von Arbeitern parkten, herrscht gähnende Leere: Die geschlossene Qimdona-Fabrik in Virginia. Abb.: Google Maps Scottsdale, 15.2.2012: Der Konzentrationsprozess in der Halbleiterbranche auf wenige Großproduzenten mit modernsten Mega-Fabs setzt sich fort. Wie das Marktforschungsunternehmen „IC Insights“ (Scottsdale/USA) ermittelte, wurden seit 2009 weltweit 49 Chipfabriken geschlossen, vor allem solche älteren Typs. Dies sei auch durch die Einrichtung moderner Werke nicht kompensiert worden, heißt es in der Analyse. „In den kommenden Jahren werden weitere Unternehmen ältere Wafer-Fabriken schließen und auf ein fabrikloses oder Fablight-Geschäftsmodell umschwenken“, prognostizierten die Markforscher.

Qimonda-Insolvenzverwalter fordert Milliardenbetrag von Infineon

Neubiberg, 14.2.2012: Qimonda-Insolvenzverwalter Michael Jaffé fordert 1,71 Milliarden Euro von Infineon – plus Zinsen. Einen entsprechenden Zahlungsantrag hat Jaffé beim Landgericht München I im Rahmen des Rechtsstreits um die frühere Qimonda AG eingereicht. Der Chipkonzern Infineon (Neubiberg) hat die Forderungen zurückgewiesen – der Aktienkurs des Halbleiterunternehmens fiel dennoch im elektronischen Handel um über vier Prozent.