Alle Artikel mit dem Schlagwort: Qimonda

Elektronikfirma Nanium gründet Niederlassung in Dresden

Dresden/Vila do Conde, 31.1.2012: Die portugiesische Elektronikfirma „Nanium“ hat eine Niederlassung in Dresden gegründet. Es handele sich um den ersten Ableger des auf Chip-Endmontage (sogenanntes „Backend“) spezialisierten Auftragsfertigers außerhalb Portugals, teilte Technologiedirektor Steffen Kröhnert mit. Angesiedelt ist die Dependance im „Airport Center“ am Flughafen.

Zentrum für Galliumnitrid-Elektronik in Sachsen geplant

Hochspannungsmaterial soll Elektroautos mehr Reichweite verschaffen Dresden/Freiberg, 9.11.2011. Damit die europäische Industrie bei der Entwicklung von Elektroautos und anderen neuen Technologieprodukten nicht in die Abhängigkeit von asiatischen und amerikanischen Spezialchip-Zulieferern gerät, wollen die Freiberger Firma „FCM“ und Forscher des Dresdner „Namlabs“ eine Produktionslinie für Gallium-Nitrid-Scheiben in Freiberg aufbauen. Heute bekommen die Partner von Sachsens Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) einen Förderbescheid über 1,9 Millionen Euro, um eine Pilotanlage zu kaufen. Die allermeisten Computerchips werden heutzutage aus Silizium gefertigt. Als Steuerelektronik für Elektroautos, Windparks und Solarkraftwerke stößt diese ausgereifte Technologie allerdings mehr und mehr an ihre Grenzen: Hier fließen nicht Milli-Ströme wie im PC, sondern sind Spannungen von einigen Hundert, teils über 1000 Volt zu bewältigen. Abhilfe soll da ein Verbindungshalbleiter aus den Elementen Gallium und Stickstoff bringen, der hohe Stromstärken und Spannungen aushält, aber nur wenig Verlustwärme erzeugt. Bauelemente auf dieser Basis sollen in Zukunft beispielsweise Elekroautos mehr Reichweite verschaffen, die Handy-Netze leistungsfähiger machen und viele Energie in der Wirtschaft sparen. GaN-Wafer auf freiem Markt gar nicht erhältlich Das dafür benötigte Galliumnitrid (GaN) ist jedoch …

Links die alte Qimonda-Fab, in der Infineon nun seine 300-mm-Fertigung einrichtet, in der Mitte Infineons zwei 200-mm-Werke, rechts das Fraunhofer CNT. Abb.: Infineon

Wettbewerbsvorteil durch Automatisierung

Anfangs gings in Gummistiefeln durch die Heide zur Chipwerk-Baustelle Es war einen Tag vor Heiligabend 1993, als Thomas Leitermann die Nachricht im Autoradio hörte: „Siemens baut eine Chipfabrik in Dresden“. Da war er noch Modulleiter bei Siemens-Halbleiter in Regensburg. Als er aus dem Weihnachtsurlaub zurückkehrte, gehörte er bereits zum Aufbaustab für die neue Fabrik in Sachsen. Sechs Wochen später war er das erste Mal in seinem Leben in Dresden. „Viele der Mitarbeiter der ersten Stunde habe ich damals selbst ausgesucht“, erinnert sich Leitermann. „Das waren manchmal bis zu 16 Bewerbergespräche am Tag.“ Und an noch etwas erinnert er sich sehr gut: Anfangs saß ein Teil des Aufbaustabs in Hellerau, die Königsbrücker Straße war damals chronisch dicht, weil der Ausbau in vollem Gange war. Mit dem Auto brauchte man für die zwei Kilometer bis zur Chipwerk-Baustelle in der Dresdner Heide oft bis zu zwei Stunden. „Da sind wir oft lieber in Gummistiefel quer durch den Wald gelaufen.“

Analysten: Speicherchip-Preise bald im freien Fall

London, 29.8.2011: drei Jahre nach der bisher tiefsten Krise der Mikroelektronik-Geschichte steht möglicherweise im Herbst die nächste tiefe Talfahrt bevor. Die großen Foundries in Taiwan, TSMC und UMC, haben nach starken Wachstumsquartalen rechnen inzwischen bereits recht sicher mit einem schlechten Geschäftsumfeld und sinkenden Umsätzen im zweiten Halbjahr 2011 (Der Oiger berichtete) und nun warnen auch mehrere Analysten vor einem massiven Preisverfall für Speicherchips.

Neue Infineon-Fab: Bitterer Beigeschmack bleibt

Oigers Kommentar Dresden, 29.7.11: Infineon investiert 250 Millionen Euro – vielleicht bald sogar mehr – in Dresden, kündigt 250 neue Jobs an und das ist zweifellos erfreulich. Ein bitterer Beigeschmack bleibt dennoch. Denn den Großreinraum, in dem die neue Fabrik für Leistungshalbleiter eingerichtet wird, hat Infineon im Mai für 101 Millionen Euro aus der Insolvenzmasse seiner pleite gegangenen Tochter Qimonda gekauft. Und da ist ein Blick zurück angebracht: Diese Speicher-Megafab entstand ab dem Jahr 2000 als SC 300 unter Regie von Siemens/Infineon, kostete damals umgerechnet etwa eine Milliarde Euro, wovon etwa 20 Prozent Subventionen, also Steuergelder waren. Und da sind die Folgeinvestitionen und späteren Technologiefördergelder noch gar nicht eingerechnet. Doch als Qimonda Anfang 2009 in die Insolvenz ging, unternahm die Mutter Infineon nicht allzu viel, um die Tochter zu retten – wobei man der Fairness halber sagen muss, dass Infineon damals das Wasser selbst bis zum Hals stand und die Qimonda-Chefetage die Pleite größtenteils selbst verschuldet hatte. Im Ergebnis waren jedenfalls allein in Dresden auf einen Schlag über 3000 Arbeitsplätze futsch und dies hinterließ nicht …

Infineon investiert 350 Mio Euro in Dresden

Leistungshalbleiter werden auf süperdünnen Wafern hergestellt. Abb.: Infineon Dresden/München, 28.7.11.: Der Münchner Halbleiterkonzern Infineon investiert in Dresden weitere 250 Millionen Euro in eine Fabrik für Leistungselektronik auf 300-Millimeter-Wafern (Siliziumscheiben). Dabei entstehen bis 2014 zunächst 250 neue Jobs. Das teilte das Unternehmen nach einiger Ziererei nun mit. „Wenn sich der Markt, der Umsatz und die Rahmenbedingungen entsprechend den bisherigen Prognosen entwickeln, wäre ein weiterer Ausbau über die kommenden sechs bis sieben Jahre möglich“, kündigte die Unternehmensleitung an. Die Fabrik wird im ehemaligen Qimonda-Reinraum eingerichtet, den Infineon kürzlich für 101 Millionen Euro erworben hatte (Der Oiger berichtete). Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) zeigte sich erfreut über die Entscheidung: „Hier wird eine weltweit einzigartige Technologie eingeführt.“ Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) sprach von einem „guten Tag für Dresden und Sachsen“ und Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) meinte, Silicon Saxony werde „bald Europas größtes Mikroelektronik-Cluster sein“. Helmut Warnecke – Silicon-Saxony-Vorstand und einer der Chefs von Infineon Dresden – erklärte namens des Branchenverbundes: „Das zeigt, dass ,Silicon Saxony‘, obwohl nur ein Interessenverband, normative Kraft bei Ansiedlungen entfaltet.“ Millionen-Beihilfen geplant „Wir haben …

Baut Infineon im alten Qimonda-Reinraum Dresden eine Mega-Fab?

Dresden, 11.6.11: Vor wenigen Wochen hat Schnäppchenjäger Infineon bei Insolvenzverwalter Jaffé 100 Milliönchen hingeblättert und den alten Reinraum der Ex-Tochter Qimonda in Dresden gekauft. Nun pokert Infineon-Chef Bauer beim Land Sachsen um Subventionen, von denen er den Umbau zur 300-mm-Fab abhängig macht. Laut „Welt“ und „Handelsblatt“ hat er einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“ vor Augen.

Expertengruppe: Europas Hightech-Industrie droht „Tal des Todes“

Neuausrichtung der EU-Regionalförderung empfohlen Brüssel/Dresden. Damit Europa seine internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht verliert, hat eine Expertengruppe der EU-Kommission empfohlen, ihre Regionalförderung stärker auf sechs ausgewählte Schlüsseltechnologien wie Mikroelektronik, fortgeschrittene Materialien, Biotechnologie, Photonik, Nanotechnologie und Verfahrenstechnik zu fokussieren. Dabei müsse man auf drei Säulen setzen: Forschungsförderung, Produktentwicklung und die Unterstützung weltmarktfähiger Schlüsselunternehmen. Um Investitionen zu unterstützen – etwa für die Ansiedlung einer Chipfabrik –, müsse es künftig auch möglich sein, mehrere EU-Förderprogramme miteinander zu kombinieren. RAM-Riegel von Hynix – der Konzern gilt als Paradebeispiel für staatliche Hilfen. Abb.: Hynix „Wir sind sehr froh, dass dieser Report unsere Empfehlungen bestätigt“, sagte Vorstand Heinz-Martin Esser vom sächsischen Hightech-Verband „Silicon Saxony“. „Es muss in Zukunft möglich sein, diese Hochtechnologien – und zwar auch die Produktionsansiedlung – in der EU stärker zu unterstützen. Vor allem gilt es, die Wettbewerbsverzerrung auf internationaler Ebene durch gezielte Förderung auszugleichen.“ Die von der EU-Kommission vor einem Jahr eingesetzte „High-Level Expert Group“ warnte unter anderem vor einer Importabhängigkeit von Asien und Nordamerika. Beispielsweise führte Europa per Saldo mehr Computerchips ein als aus und der europäische Anteil …