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Augmentierte Realität für Motorradfahrer

Der kleine Bildschirm vor dem rechten Auge lässt die Sicht auf die Straße, spiegelt aber zugleich comptergenerierte Navi-Anweisungen und andere Daten ein. Foto: Digades

Der kleine Bildschirm vor dem rechten Auge lässt die Sicht auf die Straße, spiegelt aber zugleich comptergenerierte Navi-Anweisungen und andere Daten ein. Foto: Digades

Digades Zittau entwickelt Jetpiloten-Bildschirm für den Krad-Helm

Zittau, 22. Februar 2022. Damit sich Motorrad-Fahrer ein bisschen wie Jet-Piloten fühlen können, hat die sächsische Elektronikschmiede „Digades“ aus Zittau einen Helmbildschirm (Head-up-Display) für augmentierte Realität (AR) entwickelt. Die Biker können mit dem „Dvision“ genannten System ein quadratzentimeter-kleines und batterie-betriebenes Display in ihrem Helm nachrüsten. Dieser Minibildschirm wird vor einem Auge platziert, wird mit dem Smartphone gekoppelt und spiegelt dem Fahrer unterwegs zum Beispiel Navi-Anweisungen, Tempo oder Kommunikationsdaten ein – zusätzlich zum Sichtfeld auf die Straße. Das geht aus einer Digades-Mitteilung hervor.

Hersteller verspricht freie Sicht

„Der Clou an Dvision ist, dass es als Nachrüst-Set für alle gängigen Motorradhelmtypen konzipiert wurde, ohne äußere Anbauteile auskommt und damit auch keine Einschränkungen des Sichtfeldes zu befürchten sind“, betonen die Macher und preisen das System auch für längere Ausfahrten an: „Durch den leistungsstarken Akku eignet sich das Dvision Head-Up Display auch für den Einsatz bei ausgedehnten Tagestouren von bis zu zwölf Stunden.“

Mit dem "Dvision"-Nachrüstpaket will Digades Motorradfahrern den "Augmented Reality"- Komfort von Kampfpiloten bescheren. Foto: Digades

Mit dem „Dvision“-Nachrüstpaket will Digades Motorradfahrern den „Augmented Reality“- Komfort von Kampfpiloten bescheren. Foto: Digades

Zittauer wollen eigene „Tilsberk“-Produktlinie aufbauen

Der AR-Aufrüstbildschirm ist zugleich der Auftakt für eine neue Konsumgüter-Marke namens „Tilsberk“, unter der die Zittauer Auftragsfertiger künftig eigene Endkunden-Produkte verkaufen wollen. Neben „Dvision“ gehört dazu auch ein „DGuard“ genanntes Notrufsystem mit Diebstahlwarnung und Tourentagebuch für Motorradfahrer.

Als sächsische Elektronik-Foundry gewachsen

Hintergrund: Tim, Lutz, Sascha und Kerstin Berger (zusammen abgekürzt: „Tilsberk) hatten Digades 1991 als Elektronikfirma in Löbau gegründet. Das Unternehmen spezialisierte sich vor allem auf die Auftragsproduktion und -entwicklung von Elektronikbauteilen – zunächst vor allem funkbasierte Technik – für die Auto- und Motorradindustrie. Angesichts wachender Auftragsvolumina bezog das Digades 1997 ein neues Hauptquartier in Zittau. 2009 folgte eine erste Niederlassung im thüringischen Nordhausen und 2021 ein Entwicklungszentrum in Dresden. Inzwischen hat das Unternehmen reichlich 160 Beschäftigte, die neben Auftragsarbeiten eben auch zunehmend eigene Produkte entwickeln.

Autor: hw

Quellen: Digades, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt