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Handel verdient jeden zehnten Euro im Internet

Abb.: BSF (Amazon)

Abb.: BSF (Amazon)

Fast 43 Milliarden Euro Online-Umsatz in Deutschland erwartet

Köln/Krefeld, 23. September 2014: Fast ein Zehntel des deutschen Einzelhandelsumsatzes werden inzwischen online erlöst. Wie das Kölner „Institut für Handelsforschung“ (IFH) prognostiziert, werden die Deutschen in diesem Jahr Waren und Dienstleistungen für rund 42,8 Milliarden Euro im Netz kaufen (ohne Großhandel). Damit steige der Internet-Anteil am Gesamt-Einzelhandel von 8,4 Prozent (2013) auf nun 9,4 Prozent – Tendenz: steigend.

Institut erwartet 15 Prozent Marktanteil bis 2020

Grafik: IFH

Grafik: IFH

„In den kommenden Jahren werden wir auch weiterhin wachsende Online-Anteile verzeichnen können“, schätzte IFH-Studienautor Hansjürgen Heinick ein. „Bis 2020 sind 15 Prozent Marktanteil des Online-Handels am gesamten Einzelhandel anzunehmen.“ Dies gehe einher mit einem „tiefgreifenden Strukturwandel“ im Handel.

Nachholebedarf in noch vielen Branchen

So gebe es einige Vorreiter-Segmente wie etwa Mode oder Elektronikprodukte, in denen sich das Geschäft schon beizeiten ins Netz verlagert habe und die bereits entsprechend ausgefeilte Vertriebs- und Servicekonzepte entwickelt haben. Dort wird teilweise schon jeder fünfte Euro digital erlöst. Dagegen haben Online-Verkäufer zum Beispiel von Heimwerker-Produkten, Lebensmitteln oder anderen Gütern des täglichen Bedarfs noch erheblichen Nachhole-Bedarf. Da gebe es „noch deutliches Potenzial nach oben“, meint IFH-Geschäftsführer Kai Hudetz.

Krefelder Handelsstudie: Lokaler Handel soll mobiles Internet einspannen

Denn wenn es örtlichen Läden gelingt, das „mobile Internet“ mit modernen, service-orientierten Diensten für ihre Dienste einzuspannen, können sie durchaus auch Käuferschaft zurückgewinnen, wie eine weitere Studie des „eWeb Research Centers“ der Hochschule Niederrhein zusammen mit dem Werbeportal „kaufDA“ ermittelt hat: Tendierten viele deutsche Verbraucher noch bis vor kurzem dazu, sich im „Laden um die Ecke“ beraten zu lassen, um die Ware dann preisgünstiger online zu bestellen, gebe es inzwischen eine gegenläufige Entwicklung, sind die Studienautoren überzeugt: Bietet der Einzelhandel nämlich Apps an, die Öffnungszeiten, Warenverfügbarkeit und andere einkaufs-relevante Informationen für nahegelegene Geschäfte an, seien viele Verbraucher auch bereit, zwar erst online nach den Artikeln zu recherchieren, aber dann in der Nähe zu kaufen. Allerdings muss man zu dieser Studie sagen, dass die Ergebnisse verdächtig nahe am Geschäftsmodell des Auftraggebers „kaufDA“ liegen. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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