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KI-Forscher eröffnen Erklärlabor in Leipzig

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (links) schaut gemeinsam mit jungen Besuchern des "Living Labs" in Leipzig zu, wie sich Nao-Roboter mit KI-Unterstützung als Fußballer verdingen. Foto: SMWK

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (links) schaut gemeinsam mit jungen Besuchern des „Living Labs“ in Leipzig zu, wie sich Nao-Roboter mit KI-Unterstützung als Fußballer verdingen. Foto: SMWK

Sachsen wollen Innovationsvorsprung in der „Künstlichen Intelligenz“ erarbeiten

Leipzig/Dresden, 7. Oktober 2021. Damit auch Normalsterbliche zumindest ein wenig die Künstlichen Intelligenzen (KI) verstehen lernen, haben KI-Forscher heute in Leipzig ein „Living Lab“ eröffnet. In diesem „lebenden Labor“ im „Löhrs Carré“ wollen sie mit Laien die Forschungsansätze und –ergebnisse des „Centers for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence“ (Scads.AI) vorstellen. Parallel dazu haben die Wissenschaftler eine Graduiertenschule (neudeutsch „Graduate School“ genannt) für KI- und Daten-Nachwuchsakademiker an den beiden Standorten Leipzig und Dresden gestartet. Das geht aus einer Mitteilung des sächsischen Wissenschaftsministers Sebastian Gemkow (CDU) hervor.

Minister: Investitionen in die Forschungsinfrastruktur notwendig

„Die Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, die in den nächsten Jahren einen wesentlichen Einfluss auf unsere Lebens- und Arbeitswelten entwickeln wird“, betonte der Minister. „Um die sächsische Forschung an KI-Methoden und Anwendungen im weltweiten Maßstab wettbewerbsfähig zu halten und einen Innovationsvorsprung erarbeiten zu können, braucht es auch konkrete Investitionen in die Forschungsinfrastruktur.“

Bausteine für sächsische KI-Strategie

Mit Blick darauf hatte der Freistaat bereits sein Datenanalyse-Zentrum „Scads“ mit Blick auf KI (englisch: AI) weiterentwickelt. Zudem entsteht ab 2022 eines von fünf KI-Bundeskompetenzzentren in Sachsen. Geplant ist unter anderem ein neues Rechenzentrum an der Uni Leipzig. Weitere Säulen der KI-Strategie in Sachsen sind eben das nun in Leipzig eröffnete „Living Lab“ und die gemeinsame Graduiertenschule der Unis Leipzig und Dresden. Ein weiteres „Living Lab“, das sich an ein breites Publikum wendet, ist laut ScaDS.AI auch in Dresden geplant. Außerdem wachsen derzeit zwei KI-Zentren in Dresden – eines an der TU Dresden, das andere bei Fraunhofer. Auch haben bereits mehrere außeruniversitäre Institute im Freistaat besondere KI- und Datenanalyse-Kompetenzen aufgebaut, beispielsweise das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf oder das Casus Görlitz. Laut der Staatsregierung forschen in Sachsen 23 außeruniversitäre Einrichtungen und 24 Hochschulfakultäten und –instituten an KI-Methoden. Daneben beschäftigen sich zahlreiche Unternehmen im Freistaat mit KI-Themen.

Sachsen hat eigene KI-Strategie formuliert

Im September hatte das Kabinett in Dresden eine KI-Strategie für Sachsen vorgestellt. Eckpunkte: Der Freistaat richtet eine KI-Kompetenzstelle ein, baut seine Forschung in diesem Sektor aus, unterstützt Ausgründungen, wirbt gezielt Fachkräfte für Künstliche Intelligenz im In- und Ausland an, unterstützt den KI-Einsatz in der Wirtschaft und Verwaltung, arbeitet an einer KI-Ethik mit, vermittelt dazu Wissen in den Schulen, stellt selbst offene Daten bereits und sucht nach Wegen, mehr Daten für die KI-Anlernprozesse bereitzustellen. Als eigene Schwerpunkte sehen die Sachsen vor allem die Analyse großer Datenmengen – etwa aus dem Forschungssektor – sowie industrienahe KI-Lösungen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: SMWK, Scads.AI

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt