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Amerikaner können wieder Stollen essen

Lambertz-Chef Hermann Bühlbecker in der Fabrik von Dr. Quendt. Er ist zufrieden mit dem 2014 gekauften Tochterunternehmen. Foto: Heiko Weckbrodt

Lambertz-Chef Hermann Bühlbecker bei einem früheren Besuch in der Stollen-Fabrik von Dr. Quendt. Foto: Heiko Weckbrodt

Flugzeug-Strafzölle auf Süßigkeiten aus Dresden und Aachen fallen weg

Dresden/Aachen, 16. Juni 2021. Für Dresdner Stollen, Aachener Printen und andere Süßigkeiten von Lambertz und Dr. Quendt stehen die weihnachtlichen Absatzchancen in den USA wieder besser: Nach der Einigung zwischen der EU und den Vereinigten Staaten im „Flugzeugstreit“ fallen vorerst auch die 25-prozentigen Strafzölle weg, die auch den sächsischen Bäckern lange Zeit die US-Geschäfte verdorben hatten. Das geht aus einer Lambertz-Mitteilung hervor.

Backbranche geriet zum Nebenschauplatz für Trumps Wirtschaftskriege

Diese Zölle hatte Ex-Präsident Donald Trump in einem seiner Wirtschaftskriege auf zahlreiche Delikatessen aus Europa erhoben, um sich für Subventionen zu rächen, die in der EU an den europäischen Flugzeugbauer und Boeing-Rivalen „Airbus“ geflossen waren. Die EU wiederum hatte sich bei der Welthandelorganisation über US-Hilfen für Boeing beschwert. Französischer Käse, Dresdner Stollen und andere europäische Leckereien waren in diesem globalen Wirtschaftskrieg unter die Räder geraten: Durch die Strafzölle wurden sie so teuer, dass der US-Absatz stark einbrach.

USA und EU setzen Airbus-Boeing-Kontroverse für 5 Jahre aus

Unter dem neuen Präsidenten Joe Biden setzte nun allerdings wieder Tauwetter-Stimmung zwischen den USA und der EU ein. Darauf vereinbarten gestern beide Seiten, die gegeneinander erhobenen Strafzölle im Flugzeugstreit auf allen Haupt- und Nebenschauplätze für zunächst fünf Jahre auszusetzen. Und das beflügelt nun die Lambertz-Gruppe, zu der auch das Dresdner Backunternehmen „Dr. Quendt“ mit seien Stollen, Russisch Brot und Dominosteinen gehört.

Lambertz-Chef Hermann Bühlbecker zeigte sich erleichtert: Durch die massiven Strafzölle und entsprechenden Verteuerungen war das bisher erfolgreiche US-Geschäft des deutschen Gebäckspezialisten zuletzt deutlich ins Wanken geraten. „Zu diesem Kurswechsel mag wohl auch die Erkenntnis beigetragen haben, dass Strafzölle kontraproduktiv sind“, sinnerte er.

Autor: hw

Quelle: Lambertz

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt