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IHD Dresden will natürliche Feuerabwehr von Holz stärken

Querschnitt eines Robinienstammes. Die flammhemmenden Inhaltsstoffe wollen die IHD-Forscher aus dem olivfarbenen Kernholz und der Rinde dieser Baumart isolieren. Foto: IHD

Querschnitt eines Robinienstammes. Die flammhemmenden Inhaltsstoffe wollen die IHD-Forscher aus dem olivfarbenen Kernholz und der Rinde dieser Baumart isolieren. Foto: IHD

Forscher möchten chemische Flammschutzmittel durch konzentrierte Holzaromen ersetzen

Dresden, 10. November 2020. Statt Möbel und Holzverkleidungen mit wenig umweltfreundlichen Chemikalien gegen Feuer zu schützen, wollen Ingenieure und Ingenieurinnen vom „Institut für Holztechnologie Dresden“ (IHD) dafür künftig natürliche Aroma- und Duftstoffe aus den Hölzern selbst einsetzen. Über dieses Entwicklungsprojekt hat das IHD nun informiert. Die Forscher reagieren damit auf die wachsende Industrienachfrage nach ökologischen und gesundheitlich unbedenklichen Lösungen für den Holz-Brandschutz.

Hohe Brandschutz-Auflagen vor allem in Schiffen

Der wiederum ist auch wichtig in Schiffen und Autos, denn dort gelten besonders hohe Brandschutzanforderungen: Jachten oder Oberklasseautos werden nämlich gerne mit Edelholzfurnieren und anderen Holzelementen ausgestattet – und dann darf sich all dieses Holz auf hoher See oder auf der Autobahn bei einem Unfall natürlich nicht wie ein Brandbeschleuniger wirken. Daher behandeln viele Hersteller solche hölzernen Bauteile mit künstlichen Flammschutzmitteln.

Aus Holz und glas: Das neue Konferenzgebäude des Instituts für Holztechnologie Dresden - IHD. Foto: IHD

Aus Holz und Glas: Das Konferenzgebäude des Instituts für Holztechnologie Dresden. Foto: IHD

Eiche und Kiefer mit „eingebautem“ Feuerschutz

Dr. Lars Passauer und seine IHD-Team hat da ein neues Konzept: Sie wollen Gerb-, Farb- und Duftstoffe sowie andere Polyphenole aus Kiefern und Eichen einsetzen, die von Natur aus relativ feuerbeständig sind. Aus Rinde und anderen Holzabfällen möchten sie nun Extrakte gewinnen, die wie biologische Flammschutzmittel wirken. Dies könne dann nicht nur eine umweltgerechtere Lösung für den Brandschutz sein, sondern auch Abfälle vermeiden, argumentiert das Institut: „Das geplante Vorhaben führt zu völlig neuartigen Nutzungskonzepten von bis dato stofflich kaum verwerteten Holz- und Rindenbestandteilen und zur Entwicklung neuartiger Flammschutzformulierungen für Holz und holzbasierte Materialien.“

Autor: hw

Quellen: IHD, Wikipedia

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt