Forschung, News, zAufi

Mehr Platz für die TU Dresden

Blick auf das Hörsaalzentrum und den Beyerbau-Turm der TU Dresden. Foto: Foto: TUD/Eckold

Blick auf das Hörsaalzentrum und den Beyerbau-Turm der TU Dresden. Foto: Foto: TUD/Eckold

Rektor Müller-Steinhagen will perspektivisch auch Biologie in die Johannstadt verlagern

Dresden, 28. Februar 2019. Um sich als Exzellenz-Uni weiter profilieren und wachsen zu können, braucht die Technische Universität Dresden (TUD) neben klugen Köpfen und Geld auch Erweiterungsflächen – und die sind rings um den Hauptcampus im Dresdner Süden rar geworden. Deshalb plant TUD-Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen, weitere Disziplinen der Lebenswissenschaften in Dresden-Johannstadt konzentrieren. „Wir wollen die Biologie dorthin verlagern“, nannte er ein Beispiel.

Prof. Hans Müller-Steinhagen. Foto: Heiko Weckbrodt

Medizin und Genetik bereits in Dresden-Johannstadt konzentriert

In Johannstadt sind bereits das Uniklinik und die Medizinische Fakultät der TUD sowie Genetik- und Medizinforschungsinstitute der Max-Planck-Gesellschaft und weiterer außeruniversitärer Forschungsorganisationen konzentriert. Erst kürzlich waren das Biotech-Forschungszentrum „B Cube“ der TUD und das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen“ (DZNE) der Helmholtz-Gesellschaft in einen 41 Millionen Euro teuren Neubau am Tatzberg umgezogen. Gleich nebenan ist auch das Biotech-Gründerzentrum „Bioz“ angesiedelt, in dem durch den Umzug der stark gewachsenen Organikelektronik-Firma „Novaled“ gerade wieder Platz frei wird. Und prinzipiell gibt es dort sowie nahe am Uniklinik auch noch einige Flächen, die für Forschungsinstitute oder Lehrgebäude nutzbar wären.

Endlose Süderweiterung nicht möglich

Neben dieser Fokussierung von Biologen, Genetikern, Medizinern & Co. in der Johannstadt sieht Prof. Müller-Steinhagen auch auf dem Hauptcampus noch Potenzial. So seien an der Nöthnitzer Straße durchaus noch Flächen nutzbar – auch wenn die Stadtplaner eine Endlos-Erweiterung der Uni gen Süden einen Riegel vorgeschoben haben. Zudem wollen Uni und Land die bisher verstreuten Materialwissenschaften und Nanotechnologen in einem neuen „Zentrum für Materiomik Dresden“ (DCM) konzentrieren. Auch dadurch werde an anderen Stellen Platz frei. Nicht zuletzt sieht der Rektor noch Möglichkeiten, die Bebauung auf dem Hauptcampus und am Zelleschen Weg zu verdichten.

Das Bioinnovationszentrum BioZ in Dresden-Johannstadt in überfüllt. Fotos (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Das Bioinnovationszentrum BioZ in Dresden-Johannstadt. Fotos (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Auf dem Weg zur internationalen Exzellenz-Uni braucht Dresdner TU mehr „Spezialitäten“

Hintergrund: Die Uni dürfte in den nächsten Jahren noch erheblichen Bedarf an Bauflächen haben. Denn die Dresdner Professoren möchten die TU als Exzellenz-Uni von internationalem Format weiter profilieren. Dazu gehört auch, weitere „Spezialitäten“ über die klassischen technischen Stärken im Maschinenbau, Mikroelektronik, Materialwissenschaft und Leichbau hinaus aufzubauen. Prof. Müller-Steinhagen denkt da zum Beispiel an Forschungsprojekte rings um das Thema „Wasser“. Platz werden zudem die neuen „Künstliche Intelligenz“-Zentren sowie der Digitalisierungs-Hub brauchen, der auf dem Hauptcampus lokalisiert word und die Funktion des schon lange geplanten, aber nie realisierten Uni-Firmeninkubators einnehmen soll.

Rektor will Campus völlig umkrempeln

Insgesamt sehen Land und Uni-Leitung einen erheblichen Baubedarf für die Dresdner Uni. Allein den Sanierungsbedarf für die Bestandsgebäude schätzen Experten auf rund 600 Millionen Euro, verteilt über mehrere Jahre. Hinzu kommen die absehbaren Neubauten. Müller Steinhagen: „Wenn wir das alles schaffen, was wir uns vorgenommen haben, wird der Campus ganz anders als heute aussehen.“

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt