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Forschungsquote in Sachsen sinkt

Genetiker und Physiker wollen sich im geplanten Zentrum für Systembiologie zusammen tun. abb.: MPI-CBG

Staatliche und außeruniversitäre Institute tragen erheblich zur Forschung in Sachsen bei. Foto: MPI-CBG

Ministerium verweist auf Rekord-Investitionen – gemessen an der Wirtschaftsleistung wurde im Freistaat aber weniger getüftelt

Dresden, 27. März 2018. Staat, Hochschulen, Institute und Wirtschaft in Sachsen haben im Jahr 2016 zwar insgesamt 3,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgegeben und damit mehr als je zuvor seit der Wende. Im Verhältnis zur – ebenfalls gestiegenen – Wirtschaftsleistung gerechnet ist die Forschungsquote im Freistaat jedoch leicht gesunken: von 2,73 auf 2,7 Prozent. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die heute das Wirtschaftsministerium versandt hat. Ein erheblicher Teil dieser Forschungen letztlich staatlich finanziert: 1,4 Milliarden Euro investierte die Wirtschaft, weitere 900 Millionen der Staat und die staatlich finanzierten Hochschulen und weitere 900 Millionen die außeruniversitären Institute von Fraunhofer, Planck, Helmholtz, Leibniz & Co, die wiederum zu erheblichen Teilen ebenfalls staatlich mitfinanziert werden.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsens Wirtschaft immer noch zu kleinteilig für Forschungsgroßprojekte

„Unserem Ziel, den Freistaat Sachsen zu einem in Wissenschaft und Wirtschaft führenden Standort in Europa zu entwickeln, kommen wir von Jahr zu Jahr näher“, kommentierte der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD), der auch für die Technologiepolitik im Freistaat zuständig ist. Bei der FuE-Intensität zeig sich indes „ein strukturelles Problem Ostdeutschlands, nämlich die relativ kleinteilige Wirtschaft. Wir müssen deshalb weiterhin besonders unsere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei Kooperation und Innovation unterstützen.“

3 % Forschungsquote empfohlen

Zum Vergleich: Die EU empfiehlt eine Forschungsquote von 3 %. Auf solche Quoten kamen 2016 nur Schweden (3,25 %) und Österreich (3,09 %). In Deutschland insgesamt lag diese Quote im selben Jahr bei 2,94 Prozent. Hier fallen besonders auch die FuE-Ausgaben der großen Auto- und Technologiekonzerne im Westen und Süden Deutschlands stärker ins Gewicht. Die Forschungsquote berechnet sich aus den FuE-Ausgaben geteilt durchs Bruttoinlandsprodukt (BIP).

hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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