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Industrie 4.0 krempelt Arbeitswelt um

Wirtschaftsminister Martin Dulig testet in Dresden eine AR-Digitalbrille „HoloLens“ von Microsoft. Mit solchen und ähnlichen Systemen will die T-Systems MMS einen großen Flugzeughersteller ausstatten, damit dessen Dispatcher zum Beispiel Notfall-Übungen, den Einsatz von Technikern und von Robotern per „Erweiterter Realität“ (Augmented Reality = AR) koordinieren können. Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsminister Martin Dulig testet in Dresden eine AR-Digitalbrille „HoloLens“ von Microsoft. Mit solchen und ähnlichen Systemen will die T-Systems MMS einen großen Flugzeughersteller ausstatten, damit dessen Dispatcher zum Beispiel Notfall-Übungen, den Einsatz von Technikern und von Robotern per „Erweiterter Realität“ (Augmented Reality = AR) koordinieren können. Foto: Heiko Weckbrodt

T-Systems MMS will Labor für Dresdner Innovations-Hub eröffnen

Dresden, 13. Januar 2017. Die sächsische Technologiewirtschaft will den deutschen Weg zur hochautomatisierten und vollvernetzten Industrie 4.0 wesentlich mitformen – auch durch den Aufbau eines Innovationszentrums („Hub“) für intelligente Systeme in Dresden. Diese Transformation hin zu einer volldigitalisierten Wirtschaft wird aber nicht nur technologischer Natur sein. Darauf hat der Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) heute bei einem Besuch des Dresdner Software-Unternehmens „T-Systems MMS“ hingewiesen. „Wir müssen auch mit großen gesellschaftlichen Auswirkungen und politischen Herausforderungen und mit einer veränderten Arbeitswelt rechnen“, sagte er.

Dulig hält menschenleere Fabriken für unwahrscheinlich

So sei zu erwarten, dass auch viele Arbeitsplätze verschwinden werden, wenn die großen „Industrie 4.0“-Fabriken ihren Automatisierungsgrad immer weiter hochschrauben. Aber die Erfahrung zeige, dass durch solche Prozesse nicht nur Jobs vernichtet werden, sondern auch neue entstehen. An gänzlich menschenleere Fabriken, die nur noch von Robotern bevölkert werden, glaube er jedenfalls nicht.

Frank Schönefeld. Foto: Heiko Weckbrodt

Frank Schönefeld. Foto: Heiko Weckbrodt

Ähnlich argumentierte auch MMS-Manager Frank Schönefeld, der die sächsische Bewerbung beim Bund um einen „Smart Systems Hub“ wesentlich mit vorbereitet hatte: „Wenn man sich zum Beispiel die Roboter-Statistiken anschaut, dann sieht man deutlich: Länder mit hoher Roboterausstattung haben nicht etwa einen niedrigen, sondern sogar einen sehr hohen Beschäftigungsgrad.“ Insofern sei die Voll-Vernetzung und Automatisierung aller Produktions-, Bestell- und Lieferprozesse in den Industriefabriken eine große Chance für Sachsen. Denn wenn es dem Freistaat gelinge, seine Stärken in Mikroelektronik, Software- und Mobilfunk-Entwicklung auszuspielen und international sichtbarer zu machen, könne das auch fähige Fachleute anziehen und für mehr Firmengründungen sorgen.

Schönefeld kündigte zugleich an, dass sich MMS stark in dem geplanten Dresdner „Hub“ für intelligente Industriesysteme engagieren wolle: Das Unternehmen wolle ein Labor und eine Spezialistengruppe dafür gründen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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