Freiberg, 27. Mai 2015. Aus Essensresten, Gülle und Gartenabfällen lässt sich viel mehr Biogas erzeugen als mit heutigen Verfahren üblich. Davon sind deutsche Umweltforscher und -Ingenieure von sechs Instituten überzeugt und haben sich daher zum Entwicklungsverbund „inTeBi“ unter Freiberger Führung zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, die Leistung von Biogas-Anlagen um 90 Prozent und deren Effizienz um zehn Prozent zu steigern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert die Forschungen mit 2,9 Millionen Euro.
Laut dem „Fachverband Biogas“ arbeiten in Deutschland derzeit rund 8000 Anlagen, die aus Abwässern, Biomüll und anderen Stoffströmen mit organischen Komponenten Biogas machen. Die dabei erzeugte Menge entspricht rund 20 Prozent der derzeitigen Erdgasimporte aus Russland. Mit dem verbleibenden Potenzial könnten weitere zehn Prozent ersetzt werden, meinen die Forscher.
An dem nun gestarteten Projekt beteiligt ist auch die Bergakademie Freiberg. Die Professur Reaktionstechnik hat die Aufgabe übernommen, neue Katalysatoren zu entwerfen, die Schwefelwasserstoff und Sauerstoff aus dem Biogas entfernen, bevor es in Erdgasnetze eingespeist wird. Denn diese unerwünschten Fremdstoffe lassen die Gasrohre korrodieren und sorgen dafür, dass später, wenn das Gas verbrannt wird, auch Schwefeldioxid freigesetzt wird.
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