Großer Saal wird im Sommer restauriert, um für Kulturpromis im Herbst zu glänzen
Dresden, 6. Februar 2015: Das „Programmkino Ost“ (PK Ost) in Dresden-Striesen wird im Sommer für rund 150.000 bis 200.000 Euro saniert und drosselt in dieser Zeit den Vorführbetrieb. „Wir wollen den großen Saal restaurieren“, kündigte PK-Ost-Betreiber Sven Weser an. „Es ist jetzt an die 17 Jahre her, dass er umgebaut wurde und da ist inzwischen einiges zu reparieren.“ Zudem will das selbst mehrfach prämierte Kino im Herbst glänzen, denn dann sind hier Kulturpolitiker und Arthouse-Promis zur deutschen Programmkino-Preisverleihung zu Gast.
Im großen Saal tanzten einst die Ballpaare
Der große Saal werde daher im Sommer für zwei bis drei Wochen geschlossen, sagte Weser. Dann übernehmen die anderen vier Säle den Veranstaltungsbetrieb – sie waren erst durch den Umbau 2008/2009 entstanden. Der große Saal hingegen ist schon viel älter. Er geht auf einen Ende de 19. Jahrhunderts gebauten Ballsaal zurück, der zuletzt 1999 generalüberholt wurde.
Langfristig wird auch Hof aufgewertet
Neben der Saal-Sanierung wollen die beiden Betreiber Sven Weser und Jana Engelmann auch die Lagerkapazitäten im Kino vergrößern, außerdem den Hinterhof etwas aufhübschen. Letzteres sieht Weser „als ersten Schritt“ zu einer intensiveren Nutzung des Hofes, des sich hinten ans Glasfoyer anschließt – gedacht ist beispielsweise an öffentliche Fernsehübertragungen („Public Viewing“) in Zukunft.
Gastgeber für deutsche Programmkino-Preisverleihung
Das Programmkino Ost wurde im vergangenen Jahr als deutsche Programmkino des Jahres ausgezeichnet und wird daher im Herbst 2015 Gastgeber für die diesjährige Preisverleihung sein – und damit viel Prominenz aus der deutschen Arthouse-Szene aufnehmen. Wegen des erwarteten organisatorischen Aufwandes für diese nationale Veranstaltung lassen Weser und Co. sogar die beliebten „Französischen Filmtage“ in diesem Jahr ausfallen.
Kinojahr 2015 gut angelaufen
Seit dem großen Um- und Ausbau hatten sich die Besucherzahlen im PK Ost auf nun rund 180.000 pro Jahr verdreifacht. Und auch das Kinojahr 2015 sei gut angelaufen, schätzte Weser ein. Filme wie „Frau Müller muss weg“ hätten sich als ausgesprochener Publikumsliebling erwiesen – wie überhaupt derzeit viele prämierte und resonanzstarke Filme im Programmkino-Sektor („Arthouse“) verfügbar seien.
Autor: Heiko Weckbrodt
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