Monate: Dezember 2014

Sinkende Werbeerlöse sorgten für Aus des „Sächsischen Boten“

Verlagschef: Mindestlohn hatte nichts damit zu tun Dresden, 12. Dezember 2014: Das Aus für die Dresdner Gratis-Zeitung „Sächsischer Bote“ wurde vor allem durch sinkende Werbeerlöse, steigende Kosten für Druck und Papier und die „allgemein schwierige Wettbewerbssituation“ ausgelöst. Der nahende Mindestlohn habe für diese Entscheidung nur eine sehr untergeordnete Rolle gespielt, betonte Geschäftsführer Steffen Schulle – er leitete gemeinsam mit Tobias Schniggenfittig den „Sächsischer Bote Wochenblatt Verlag“ in Dresden.

Prof. Clemens Kirschbaum (TU dresden), Foto: privat

Dresdner Promis gegen Pegida: Abendland braucht Weltoffenheit

Nach fremdenfeindlichen Demos: Über 500 Unterzeichner für Dialog-Aufruf Dresden, 12. Dezember 2014: Das Abendland und Dresden im Besonderen brauchen jetzt Weltoffenheit und nicht Fremdenfeindlichkeit. Das haben über 500 Forscher, Unternehmer, Ärzte und weitere Multiplikatoren aus Dresden und ganz Sachsen in einem Dialog-Aufruf veröffentlicht, der gestern mit ganzseitigen Anzeigen in den Dresdner Tageszeitungen veröffentlicht wurde. Der Appell „Worauf es jetzt im „Abendland“ ankommt“ richtet sich vor allem an diejenigen, die bei den montäglichen „Pegida“-Demos („Patriotische Europäer Gegen die Islamisierung des Abendlandes“) mitmarschieren.

Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Kammer informiert Handwerker über Mindestlohn

Dresden, 12. Dezember 2014: Der Mindestlohn bleibt vor seiner Einführung umstritten: Die ifo-Wirtschaftsforscher haben mehrfach vor einem massiven Job-Abbau in der Folge gewarnt, bisher sind dafür allerdings – zumindest in Sachsen – noch kaum Anzeichen zu erkenn. Wie sich die Handwerker auf den neuen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde ab 1. Januar 2015 einstellen können, darüber informiert die Handwerkskammer Dresden am Montag in einer Informationsveranstaltung für Unternehmer. Ab 17 Uhr wird Anwalt Christian Rothfuß im Kammer-Bildungszentrum, Am Lagerplatz 8, Dresden, über die neue Rechtslage, Ausnahmen und Übergangsregelungen referieren, aber auch über die Strafen, die jenen Betrieben drohen, die gegen den Mindestlohn verstoßen. Nach dem Vortrag beantwortet er individuelle Fragen.

Prof. Xinliang Feng. Foto: cfaed

Bio-Computerchips sollen sich selbst entsorgen

Zwei neue Profs für Dresdner Zukunftselektronik-Zentrum „cfaed“ bringen ihre Ideen ein Dresden, 12. Dezember 2014: Sensorpflaster für die Blutdruck-Überwachung, extrem billig produzierte Schaltkreise, die sich von selbst mit der Zeit biologisch abbauen und Kohlenstoff-Computer gehören zu den Forschungsschwerpunkten, die zwei neue Professoren am Dresdner TU-Zentrum für fortgeschrittene Elektronik „cfaed“ einbringen wollen: Der deutsche Physiker Stefan Mannsfeld von der Stanford-Universität in Kalifornien und der chinesische Chemiker Xinliang Feng vom Mainzer Max-Planck-Institut für Polymerforschung verstärken nun die sächsische Chipforschungs-Schmiede. Mannsfeld wird die Professur für organische Elektronik leiten, sein chinesischer Kollege den Lehrstuhl für molekulare Funktionsmateralien, wie das cfead mitteilte.

Jeder Zehnte spendet per Online-Zahlknopf

Berlin, 11. Dezember 2014: Die Sofortspende per Mausklick etabliert sich neben der klassischen Überweisung: Jeder zehnte deutsche Internet-Nutzer gibt seinen Obolus über Spendenknöpfe, die direkt in die Internetseiten vieler Hilfsorganisationen und gemeinnützigen Projekte integriert sind. Das ergab eine repräsentative Umfrage von „Bitkom Research“.

Am Ende siegt nutürlich immer das Gute... oder? Abb.: BSF

„Randal’s Monday“: ein herrlich schräges Nerd-Adventure

Ein Erz-Looser trickst Vermieter und Hilfs-Sheriffs aus Für den Nerd und Berufsversager Randal hätte der Montag gar nicht bekloppter ausfallen können: Nach einer durchzechten Nacht klingelt der Hauseigentümer Sturm und will endlich die längst ausstehende Miete. Dann verliert Randal auch noch seinen Job, wird von einem obdachlose Penner verflucht und einem legasthenischen Hilfspolizisten verhaftet. Ja, und blank ist er natürlich auch. Zum Glück ist „Randal’s Monday“ nur ein Spiel – besser gesagt ein amüsantes 2D-Adventure, das genüsslich Populär- und Nerdkultur aus den vergangenen Jahrzehnten zitiert.

Abb.: BSF

Google News macht in Spanien wegen Leistungsschutzrecht dicht

Mountain View/Madrid, 11. Dezember 2014: Die Spanien hat die Regierung ohne Wenn und Aber ein Leistungsschutzrecht (LSR) ähnlich wie in Deutschland durchgeboxt, am 1. Januar 2015 soll es in Kraft treten. Nun zieht Google die Notbremse und will zum 16. Dezember seine spanische Nachrichten-Suche einstellen. Das kündigte „Google News“-Chef Richard Gingras im Europa-Blog des Unternehmens an.

Ein Sachenwerk-Mitarbeiter justiert einen Läufer in einem tonnenschweren Walzwerk-Motorgehäuse. Foto: Arno Burgi, VEM

Mitteldeutsche Elektroindustrie im Umsatzplus

Dresden, 11. Dezember 2014. Trotz mancher Abschwung-Unkerei wächst die Elektronindustrie in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt vorerst: In den ersten neun Monaten 2014 legte der Umsatz hier um zehn Prozent auf 9,7 Milliarden Euro zu, teilte die Dresdner Landesstelle des „Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie“ (ZVEI) mit. Überdurchschnittlich wuchs demnach der Umsatz der mitteldeutschen Elektronik- und Optikhersteller.

Deutsche Software-Branche wächst überdurchschnittlich

Verband prognostiziert 5,5 Prozent Wachstum und neue Jobs Berlin, 10. Dezember 2014: Die deutschen Software-Schmieden gehören erneut zu den Zugpferden der deutschen Wirtschaft: Während sich die Ökonomen noch darüber streiten, ob die Volkswirtschaft insgesamt im kommenden Jahr überhaupt um mehr als ein Prozent zulegen kann, geht der Hightech-Verband „Bitkom“ für die Software-Branche bereits von einem Plus um 5,5 Prozent auf dann 20,2 Milliarden Euro aus.

Dresdens amtierender OB Dirk Hilbert. Abb.: LHD Dresden

Dresdner Wirtschaftsbürgermeister: Wir vertanzen unsere Zukunft

In fünf Jahren kann Stadt Investoren nichts mehr bieten, warnt Hilbert Dresden, 10. Dezember 2014. Dresdens Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat die von der neuen rot-rot-grünen Stadtratsmehrheit geplanten Haushalts-Kürzungen in der Wirtschaftsförderung zu Gunsten der Kultur. „Wir vertanzen und versingen hier unsere Zukunft“, warnte Hilbert, der zur nächsten Oberbürgermeister-Wahl in Dresden kadidieren will. Die Kulturförderung aufzustocken, während man die Entwicklung des Gewerbegebietes in Ottendorf-Okrilla sowie des „Wissenschaftsparks Ost“ in Strehlen streiche, sei unverhältnismäßig und riskant. Er sei nicht für Kulturkürzungen, betonte der Bürgermeister, meinte aber auch: „Wir haben weniger Investitionsmittel im gesamten Doppelhaushalt als die freie Kulturszene pro Jahr!“

Der 27-Zoller "GW2765HT" ist auch höhenverstellbar. Foto: Benq

27-Zoller „GW2765HT“ von BenQ im Test: Guter Universalmonitor für Spiele und Büroarbeit

Blaulicht-Modi und LED-Licht sollen Augen schonen Mit dem „GW2765HT“ schickt das taiwanesische Elektronik-Unternehmen „BenQ“ einen 27-Zoll-Monitor ins Rennen um die Käufergunst, der als Universal-Gerät für Spieler wie anspruchsvolle Büroarbeiter konzipiert ist. Zudem haben die Taiwanesen auf Technologien gesetzt, die die Augen in langen Arbeits- und Spielestunden schonen sollen: Als Hintergrundbeleuchtung verwendet der Monitor flimmerfreies LED-Licht. Zudem kann der Nutzer verschiedene Modi fürs Lesen, Surfen oder Schreiben aktivieren, in denen der – von vielen als unangenehm empfundene – Blau-Anteil im Monitorbild teils um bis zu 70 Prozent heruntergeregelt wird („Low Blue Light“). Das Bild wirkt dann etwas düster, soll aber die Augen beim längeren Lesen entspannen und wie die Lektüre einer Zeitung wirken.

Kristallaggregat von Kupferkies, Bleiglanz, Zinkblende und Kalkspat; enthält u.a. Indium, Germanium und Silber. Foto: Jürgen Jeibmann

EU gibt 410 Millionen Euro für neues Rohstoff-Netzwerk

Sachsen koordiniert Innovations-Gemeinschaft Dresden-Rossendorf/Freiberg/Berlin, 9. Dezember 2014: Die EU investiert 410 Millionen Euro in ein neues Innovationsnetzwerk unter Führung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR), das die Versorgung der europäischen Wirtschaft mit strategischen Rohstoffen sichern soll. Einen entsprechen Auftrag hat heute das „Europäische Institut für Innovation und Technologie“ erteilt, teilte das HZDR mit. „Die neue Wissens- und Innovationsgemeinschaft wird erstmals Europas führende Einrichtungen entlang der gesamten Rohstoffwertschöpfungskette vernetzen“, betonte Projektkoordinator Prof. Jens Gutzmer vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) am HZDR. Dies sei „eine einzigartige Möglichkeit für den europäischen Ressourcensektor.“

Spätestens, sobald sie lesen und schreiben können, tauchen die meisten Kinder heute bereits ins Internet ein. Foto: Lasse Kristensen, Klicksafe.de

Videospiele werden beliebtestes Spielzeug

Nur noch Bau- und Konstruktions-Spielzeug gleichauf Berlin, 9. Dezember 2014: Videospiele sind in der Gunst der Kinder noch einmal stark aufgerückt: Danach befragt, welches Spielzeug ihre lieben Kleinen auf längeren Reisen bevorzugen, verwiesen 37 Prozent der Mütter auf Video- und Computerspiele. Die legten damit im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte zu und liegen nun zusammen mit Bau- und Konstruktions-Spielzeug (ebenfalls 37 %, plus vier Punkte zum Vorjahr) auf Platz 1 der Beliebtheitsskala der Sechs- bis Zwölfjährigen. Das teilte der – allerdings nicht ganz unparteiische – „Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware“ (BIU) in Berlin mit.

Frank Pillmann. Foto: Rene Gaens, MPI-PKS

Schottky-Preis für Dresdner Quantenphysiker

Planck-Forscher Pollmann ebnet mit Modell von „toplogischen Phasen“ einen Weg zum Supercode-Knacker Dresden, 9. Dezember 2014: Die „Deutsche Physikalische Gesellschaft“ (DPG) zeichnet den Dresdner Forscher Dr. Frank Pollmann mit dem renommierten „Walter-Schottky-Preis 2015“ für dessen Untersuchungen von „topologischen Quantenzuständen“ aus. Denn der 36-jährige Wissenschaftler vom „Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme“ in Dresden hat ein mathematisches Modell entwickelt, um bisher wenig erforschte Phasenübergänge in der Quantenwelt zu erklären. Diese Ansätze könnten in Zukunft einmal den Weg zu Supercomputern ebnen, die imstande sind, viele Geheimcodes binnen Sekunden zu knacken.

Abb.: Daktylos

iPad-App: „Meta Morfoß“: Verwandel-Mädchen verblüfft die Kinder

Interaktives Buch aus Dresden soll Lesehunger von Kindern nähren Mit dem Anspruch, mehr zu sein als bloß ein animiertes Bilderbuch, sondern auch die Lesefreude zu fördern, buhlt nun die App „Meta Morfoß“ um die Gunst der lieben Kleinen auf dem iPad. Inspiriert von einer Geschichte von Peter Hacks (1928-2003) erzählt das interaktive Buch aus Dresden die Story des Mädchens Meta, das in einer etwas schrägen Familie aufwächst und selbst die wunderliche Fähigkeit hat, sich zu verwandeln: in einen Engel, eine Wärmflasche, eine Lokomotive…