Mountain View/Madrid, 11. Dezember 2014: Die Spanien hat die Regierung ohne Wenn und Aber ein Leistungsschutzrecht (LSR) ähnlich wie in Deutschland durchgeboxt, am 1. Januar 2015 soll es in Kraft treten. Nun zieht Google die Notbremse und will zum 16. Dezember seine spanische Nachrichten-Suche einstellen. Das kündigte „Google News“-Chef Richard Gingras im Europa-Blog des Unternehmens an.
Google: Verdienen kein Geld mit News-Suche
Laut dem spanischen Gesetz hätte „Google News“ in Zukunft auch für Kurzzitate („Snippets) aus Nachrichten von Presseverlagen und anderen Quellen Abgaben zahlen müssen. „Da Google News selbst kein Geld verdient (wir zeigen auf diesen Seiten keine Werbung), ist dieser neue Ansatz schlichtweg nicht nachhaltig“, betonte Gingras. Daher müsse man „Google News“ in Spanien schließen.
„Trauriger Tag für Internet in Spanien“
„Ein sehr trauriger Tag für das Internet in Spanien“, kommentierte ein Blog-Besucher die Meldung. Gewonnen habe hier die Gier einiger Medien und die Kurzsichtigkeit der Regierung. „Richtig so, Google!“, stellte sich ein anderer Kommentator auf Googles Seite. „Wenn die spanische Regierung und altmodische Medien zurück zum Mittelalter wollen, dann ist es genau das, was sie bekommen werden.“
Deutsches LSR weitgehend verpufft
In jüngerer Vergangenheit hatte es in mehreren europäischen Ländern Anläufe zu ähnlichen Gesetzen gegeben, die vor allem darauf zielten, die Presse an den Konzerngewinnen von Google zu beteiligen. Die Bundesregierung führte das LSR im Jahr 2013 in Deutschland ein. Hier verpuffte die Gesetzesnovelle des Urheberrechtsgesetzes aber weitgehend: Google drohte den Verlagen, deren Nachrichten aus den Suchergebnissen auszusortieren, wenn sie keinen kostenlosen Kurzzitaten zustimmen. So gut wie alle Verlage knickten letztlich ein. Autor: Heiko Weckbrodt
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