Erinnert ihr euch noch an Lemmings? Jenes Heimcomputerspiel aus den 1990ern, in dem man süße Pixel-Wühlmäuse so clever mit Bau-, Spreng- und anderen Arbeiten beauftragen müssen, damit am Ende ein Minimum an Überlebenden den Labyrinthausgang erreichte? Trotz der eher simplen Grafik und Tonausgabe eroberte „Lemmings“ die Spielerherzen, eine ganze Serie wurde daraus und ich will lieber gar nicht wissen, wie viele Tage Nettolebenszeit dieses Spiel bei mir verschlang.
Unter dem verräterischen Namen „Clones“ ist nun wieder mal ein Lemmings-Klon erschienen – bunter und geschmeidiger aufgelöst natürlich als das Original. In 150 Szenarien müssen wir dabei eine festgelegte Menge an „Klonen“ (die eher wie Mini-Aliens aussehen) über heiße Lava und grüne Schleimseen, in tiefe Abgründe und durch seltsame Maschinen zum Ziel-Beamer lotsen. Dabei kann und muss man immer wieder einzelne Lemminge… pardon: Klone per Mausklick beziehungsweise Kurztaste mit Spezialfähigkeiten versehen, die teils suizidale Folgen haben: Der erste in der Reihe muss zum Beispiel den – letztlich dem Tode geweihten – Absperrer abgeben, damit die Nachfolgenden nicht in ein „Schwarzes Loch“ springen. Andere atomisieren sich selbst, um aus ihren Partikeln eine Brücke über einen Abgrund zu bauen und so weiter.
Das ist hübsch animiert und musikalisch unterlegt, auch fehlen die vielen kleinen Seufzer und anderen Toneffekte nicht, die seinerzeit schon zum „Lemmings“-Charme beitrugen.
Fazit: Die Idee ist wie gesagt geklaut, aber das tut dem Spielspaß keinen Abbruch. Unter all den „Lemmings“-Klonen ist „Clones“ einer der besseren – ein netter Zeitvertreib mit Suchpotenzial.
Heiko Weckbrodt
„Clones“ (Tomkorp/Headup), “Lemmings”-KlonIhre Unterstützung für Oiger.de!
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