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Cloud-Roboter übernehmen Chemieforschung

So etwa soll das Supratix-Cloud-Labor aussehen. Abb.: Supratix

So etwa soll das Supratix-Cloud-Labor aussehen. Abb.: Supratix

Dresdner TU-Ausgründung SupraTix stellt cloud-gesteuerte Labor für Entwicklungsaufgaben von Mittelständlern vor

Dresden/Karlsruhe, 26. Januar 2018. Warum eine teure eigene Chemie-Forschungsabteilung aufbauen, wenn das auch Roboter in der Cloud (Rechnerwolke) übernehmen können? Möglich machen soll dies ein ferngesteuertes Chemielabor „reSTEMLab“, das die Dresdner TU-Ausgründung „SupraTix“ auf der Messe „Learntec 2018“ (30.1. bis 1.2.2018 in Karlsruhe) vorstellen wollen. Laut eigenen Angaben handelt es sich dabei um „das erste cloud-gesteuerte Labor der Welt“.

Nutzer können experimentierende Roboter per Live-Stream überwachen

Das Konzept: Die Unternehmen melden sich bei dem cloud-basierten Dienst an, programmieren die gewünschten Versuchsabläufe und dann führen Roboter diese Experimente selbstständig aus – und liefern die Ergebnisse aus. „Über die Lern-Cloud und mit Hilfe eines interaktiven 360°-Livestreams werde die Experimentierschritte live übertragen“, heißt es in der SupraTix-Beschreibung. „Dazu werden die Messwerte übertragen und stehen für weitere Auswertungen zur Verfügung.“

ABB-Roboter sollen die Experimente ausführen, die die Nutzer bei der Supratix-Cloud in Auftrag geben. Abb.: supratix

ABB-Roboter sollen die Experimente ausführen, die die Nutzer bei der Supratix-Cloud in Auftrag geben. Abb.: Supratix

Zunächst als Bildungsangebot gedacht

Ursprünglich hatten Dresdner Studenten unter dem Namen „ChemTics“ einen digitalen Chemielabor-Baukasten für Bildungszwecke entwickelt. Dabei setzten sie zunächst auf reine Rechnersimulationen der Experimente. Daraus hat sich das Unternehmen „SupraTix“ entwickelt, das an der Könneritzstraße in Dresden residiert. Im Februar 2018 wollen die SupraTixer eine Niederlassung in Hamburg eröffnen.

Das inzwischen zwölfköpfige Team hat das Konzept weiterentwickelt und nun stärker auf kleine und mittlere Technologie-Unternehmen als potenzielle Kunden zugeschnitten. Dabei kam beispielsweise der Roboter-Einsatz hinzu, um die Experimente nicht nur zu simulieren, sondern auch auszuführen. Das „reSTEMLab“ verbinde die Experimental-Simulation „mit realen Experimenten und Forschungsaufgaben, die vor allem Mittelstand aus kosten- oder infrastrukturellen Gründen nicht zugänglich wären“, werben die Dresdner für ihr Konzept. Das Chemielabor in der Cloud lasse sich für Entwicklungsaufgaben („Research as a Service“) , aber auch für die Mitarbeiter-Schulung einsetzen. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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