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Deutscher eBuch-Hunger wächst

Liegt wie ein leichtes Taschenbuch in der Hand: Sonys eReader PRS-T3. Foto: Sony

Foto: Sony

Jeder 4. Bundesbürger liest eBooks, Dresdner Ausleihe legt um über 50 % zu

Dresden, 30. September 2014: Der eBuch-Appetit der Dresdner wird immer größer: Kürzlich hat die Internetfiliale „eBibo“ der Städtischen Bibliotheken Dresden das 100.000ste Mal ein eBuch verliehen – damit wurden bisher schon genauso oft digitale Bücher verliehen wie im gesamten Vorjahr. Absehbar ist damit, dass die eBuch-Ausleihe bis zum Jahresende um über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegen wird, wie auch Stefan Ettrich von der eBibo einschätzte. Besonders Krimis und Thriller seien in der digitalen Ausleihe gefragt

Immer mehr eReader und Tablets verfügbar

Erstaunlicherweise sind Notebooks die beliebteste Lese-Plattform für eBooks (Mehrfachnennungen waren möglich). Der Dresdner eBibo-Mitarbeiter Stefan Ettrich führt das darauf zurück, dass viele die eBooks erst auf dem Rechner "querlesen", bevor sie das Buch auf ein mobiles Gerät übertragen. Grafik: Bitkom

Erstaunlicherweise sind Notebooks die beliebteste Lese-Plattform für eBooks (Mehrfachnennungen waren möglich). Der Dresdner eBibo-Mitarbeiter Stefan Ettrich führt das darauf zurück, dass viele die eBooks erst auf dem Rechner „querlesen“, bevor sie das Buch auf ein mobiles Gerät übertragen. Grafik: Bitkom

Ettrich führt die starke Resonanz auf die Internet-Ausleihe einerseits auf die gewachsene Geräte-Basis in der Bevölkerung zurück: Immer mehr Dresdner legen sich spezielle eBuch-Lesegeräte („eReader“) oder Tablettrechner zu oder lesen eBücher auf dem Computertelefon (Smartphone). Andererseits sei auch der eBibo-Bestand einfach größer und damit attraktiver geworden: Inzwischen hat die Internet-Filiale über 7500 eBuch-Exemplare im Bestand, Mitte 2013 waren es erst rund 4200 Exemplare.

Bitkom: Marktpotenzial von eBooks ist riesig

Zudem steigt generell die Bereitschaft der Leser, auf digitalisierte Bücher umsteigen: Mittlerweile liest jeder vierte Deutsche eBooks, vor einem Jahr waren es erst 17 Prozent, wie eine heute vorgestellte Studie des deutschen Hightech-Verbandes „Bitkom“ ergeben hat. Legt man nur die Bücher lesende Bevölkerung zugrunde, nutzt sogar jeder dritte Leser eBücher. Und ein Viertel der Befragten leiht E-Books über öffentliche Bibliotheken aus. „Das Marktpotenzial von E-Books ist gewaltig“, schätzte Christian Illek vom Bitkom-Präsidium ein.

Grafik: Bitkom

Grafik: Bitkom

Dresdner eBibo plant Ausbau

Das sehen die Dresdner Bibliothekare genauso. Sie wollen ihr eBuch-Repertoire in den nächsten Monaten weiter ausbauen. Perspektivisch sei auch vorstellbar, regionale Autoren, die ihre eBooks im Eigenverlag publizieren, in die eBibo-Bestände aufzunehmen. Allerdings müssten die Bibliotheken dafür Gebühren an ihre Dienstleister löhnen. Derweil docken die Bibliothekare aber auch immer mehr elektronische Zusatzangebote an den eBook-Verleih an.

Jazz-Paket für digitale Musikbibo „Naxos“ zugekauft

So können die Bibliotheks-Nutzer hier inzwischen auch digitalisierte historische Adressbücher aus Dresden ausleihen. Außerdem hat die eBibo ein Jazz-Paket zur digitalen Musikbibliothek „Naxos“ dazugebucht, die ebenfalls stark genutzt wird. „Naxos wird von den Nutzern sehr gut angenommen“, betonte Ettrich und spricht von Steigerungsraten um die 30 Prozent. Autor: Heiko Weckbrodt

Zum Weiterlesen:

Dresdner Bibliothek bietet eBuch-Sprechstunde an

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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