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Schüler spalten virtuell Kerne

Aufgereiht warten die Geiger-Müller-Zählrohre auf ihren Einsatz. Schülerinnen und Schüler ab der neunten Klasse können im Schülerlabor DeltaX ab sofort einen Experimentiertag zum Thema Radioaktivität verbringen. Foto: André Forner

Aufgereiht warten Geiger-Müller-Zählrohre auf ihren Einsatz. Schüler können im Schülerlabor DeltaX ab sofort einen Experimentiertag zum Thema Radioaktivität verbringen. Foto: André Forner

Dresdner Helmholtz-Forscher bauen Schülerlabor „DeltaX“ aus

Dresden, 27. August 2013: Junge Dresdner haben demnächst die Möglichkeit, Atomkerne zu spalten und verstrahlte Objekte auszumessen – teils virtuell, teils in der Realität. Denn das Schülerlabor „DeltaX“ des „Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf“ (HZDR) an der Bautzner Landstraße installiert derzeit eine neue Experimentierstrecke „Radioaktivität“.

„Wir wollen die Schülerinnen und Schüler sachlich und physikalisch an das Thema Radioaktivität heranführen“, betonte Nadja Gneist, die kommissarische Leiterin des Labors. „Schließlich ist sie ein natürliches Phänomen der Umwelt.“ Unter anderem können die Jugendlichen im Labor die natürliche Radioaktivität in Lebensmitteln, Raumluft und Zigarettenqualm ausmessen. Außerdem entwickelt das DeltaX-Team derzeit eine Computersimulation, die ionisierende Strahlung, Messgeräte und sogar Kernspaltungen nachbilden kann. Ebenfalls im Entstehen ist ein Schüler-Experiment, das sich mit der schädigenden Wirkung von Strahlung auf Erbinformationen beschäftigt.

Kette von Schülerlaboren am Wissenschafts-Standort Dresden

Blick in das Modell des Higgs-Detektors mit einem Lego-Arbeiter zum Größenvergleich. Foto. Sascha Mehlhase

Die Jüngsten können im „Netzwerk Teilchenphysik“ aus Lego-Bausteinen einen Higgs-Detektors basteln. Foto: Sascha Mehlhase

„DeltaX“ ist eines von mehreren Schülerlaboren, mit denen die Dresdner Forschergemeinde „dresden exists“ Jugendliche für eine Karriere als Wissenschaftler oder Ingenieur zu begeistern versucht. Dazu gehört auch das „Netzwerk Teilchenphysik“, über das CERN-Forscher besonders begabten Schülern Experimente und andere Projekte ermöglichen, die auf den Daten des weltgrößten Teilchenbeschleunigers LHC am CERN aufbauen.

Als jüngstes Beispiel dafür entsteht derzeit in den Technischen Sammlungen ein „DLR School Lab“ der TU Dresden und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Dort können sich Jugendliche ab November 2013 – in Nachbarschaft zu einer neuen Nanoelektronik-Schau – an Energie- und Werkstoffexperimenten versuchen. Dresden ist der wohl wichtigste Forschungsstandort in Ostdeutschland, in denen neben der TU auch zahlreiche Fraunhofer-, Max-Planck-, Leibniz- und Helmholtz-Institute arbeiten. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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