Alle Artikel mit dem Schlagwort: Sprache

Deutsche Antwort auf dichtende Künstliche Intelligenzen aus Übersee

„Open GPT-X“ soll KIs lehren, europäische Sprachen zu verstehen, journalistische Texte zu verfassen und Datenschutz einzuhalten Berlin/Dresden/Sankt Augustin, 20. Januar 2022. Als europäische Antwort auf sprachbegabte „Künstlichen Intelligenzen“ (KI) aus den USA und China wollen zehn deutsche Partner ein eigenes KI-Sprachmodell namens „Open GPT-X“ entwickeln. Solche Modelle versetzen KIs beispielsweise in die Lage, komplexe Texte zu verstehen, sich als Roboter-Journalist zu verdingen und Kunden von Unternehmen zu betreuen, die dann dafür keine Menschen mehr brauchen. Das neue deutsche Konsortium will nun eigene KI-Modelle entwickeln, die europäische Sprachen und den EU-Datenschutz beherrschen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnisgrüne) fördert dieses Vorhaben mit knapp 15 Millionen Euro aus dem GaiaX-Programm.

Gender-Sprache ist umstritten. Montage: hw

Machtfragen – Sprachmacht?

Ein Gastkommentar zur „Gender“-Forderung an das Unijournal Ende September 2020 forderte die neue Rektorin der TU Dresden die Redaktion des Dresdner Universitätsjournals auf, künftig alle Texte im UJ zu „gendern“. Damit wurde der bisherige Einsatz der UJ-Kollegen für das generische Maskulinum und gegen Sprachverhunzung per Dekret gestoppt. Diese Vorschrift auf dem Wege der Anweisung von oben erinnert an DDR-Verhältnisse, in denen aus Gründen ideologischer Wunschbilder und machtpolitischer Vorstellungen in die Sprache eingegriffen wurde und das Denken auf Linie gebracht werden sollte.

Der Albtraum (veraltet "Nachtmahr") hat nichts mit den Alpen zu tun, sondern mit dem Fabelwesen Nachtalb. Dieser ist eine späte Bezeichnung für ein Fantasie- und Sagenwesen, das in der Nacht auf Menschen lastet und ihnen Grauen einflößt. Hier eine Reproduktion des Gemäldes "The Nightmare" (1781) von John Henry Fusel. Repro: Wikipedia/Detroit Institute of Arts, Lizenz: gemeinfrei, Public Domain, https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de

Schreiben wie man denkt

Gastbeitrag: Der Gebrauch des Deutschen zwischen Sprachkultur und Sprachunkultur Gutes Deutsch als Träger einer möglichst großen Ausdrucksvielfalt und damit inhaltlich präziser Formulierungen wird außerhalb der Hochliteratur kaum noch ernstgenommen. Sprachschlampereien werden mit dem Verweis auf den Duden, der dies gestatte, „entschuldigt“ oder mit der Erklärung, dass nach der Rechtschreibreform von 1996 ohnehin keiner mehr wisse, was richtig und was falsch sei, vom Tisch gewischt. Tatsächlich fragt man sich, ob der Duden jede (Fehl-)Entwicklung der Sprache, wenn sie nur häufig genug vorkommt, absegnen sollte.

Im Experiment verwendeten Kinder mit ihrem jeweiligen Partner oder ihrer jeweiligen Partnerin die gleichen Gesten, um Objekte zu beschreiben - sie verständigten sich also auf eine neue, gemeinsame Sprache. Grafik: M. Bohn, MPI-Eva

Kinder entwickeln binnen 30 Minuten neue Sprache

Leipziger Forscher stellen durch Experimente historische Entstehung der Sprachen nach Leipzig, 3. Dezember 2019. Wenn Menschen aus unterschiedlichen Sprach- und Kulturkreisen zusammenkommen, können sie sehr rasch eine gemeinsame Sprache entwickeln – wenn sie auf einen ähnlichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Darauf deuten Experimente von Leipziger Wissenschaftlern hin. „Daran schließen sich neue spannende Fragen an“, schätzte Studien-Mitautor Dr. Manuel Bohn ein. „Es wäre sehr aufschlussreich zu sehen, wie sich die neu erfundenen Kommunikationssysteme im Laufe der Zeit und durch Weitergabe an neue ‚Generationen‘ verändern. Es gibt Hinweise, dass Sprache über die Zeit systematischer wird, es wäre sehr interessant, das zu überprüfen.“

Die Gründer Anja Bittner, Johannes Bittner, Ansgar Jonietz von washabich.de haben von Dresden aus ein Netzwerk von ehrenamtlichen Experten aufgebaut, die Arztbefunde für Patienten kostenlos in verständliches Deutsch übersetzen. Foto. Amac Garbe, ein-satz-zentrale.de

Pilotprojekt: Paracelsus-Patienten erhalten übersetzte Arztbriefe

Dresdner Initiative „Was hab ich“ dolmetscht Mediziner-Sprech in Laiensprache Dresden/Bad Ems, 1. Dezember 2015. Patienten sollen die Paracelsus-Klinik in Bad Ems mit dem guten Gefühl verlassen, wirklich verstanden zu haben, was ihnen ihr Arzt eigentlich sagen wollte. Daher hat der private Krankenhaus-Betreiber nun gemeinsam mit der Dresdner Initiative „Was hab ich?“ ein deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt gestartet: Jeder Patient dieser Klinik bekommt nach dem Krankenhaus-Aufenthalt einen eigenen Arztbrief – „übersetzt in eine für Laien verständliche Sprache“, haben die Paracelsus-Kliniken Deutschland heute versprochen.