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Pilotprojekt: Paracelsus-Patienten erhalten übersetzte Arztbriefe

Die Gründer Anja Bittner, Johannes Bittner, Ansgar Jonietz von washabich.de haben von Dresden aus ein Netzwerk von ehrenamtlichen Experten aufgebaut, die Arztbefunde für Patienten kostenlos in verständliches Deutsch übersetzen. Foto. Amac Garbe, ein-satz-zentrale.de

Die Gründer Anja Bittner, Johannes Bittner, Ansgar Jonietz von washabich.de haben von Dresden aus ein Netzwerk von ehrenamtlichen Experten aufgebaut, die Arztbefunde für Patienten kostenlos in verständliches Deutsch übersetzen. Foto. Amac Garbe, ein-satz-zentrale.de

Dresdner Initiative „Was hab ich“ dolmetscht Mediziner-Sprech in Laiensprache

Dresden/Bad Ems, 1. Dezember 2015. Patienten sollen die Paracelsus-Klinik in Bad Ems mit dem guten Gefühl verlassen, wirklich verstanden zu haben, was ihnen ihr Arzt eigentlich sagen wollte. Daher hat der private Krankenhaus-Betreiber nun gemeinsam mit der Dresdner Initiative „Was hab ich?“ ein deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt gestartet: Jeder Patient dieser Klinik bekommt nach dem Krankenhaus-Aufenthalt einen eigenen Arztbrief – „übersetzt in eine für Laien verständliche Sprache“, haben die Paracelsus-Kliniken Deutschland heute versprochen.

Netz aus Studenten und Ärzten übersetzt Befunde ehrenamtlich

Um diese Übersetzungen kümmern sich die Mitarbeiter und Helfer der gemeinnützigen Gesellschaft „Was hab‘ ich?“ aus Dresden. Die Firma geht auf eine Initiative des Informatikers Ansgar Jonietz und der Ärzte Johannes Bittner und Anja Bittner zurück. Sie hatten zunächst 2011 eine Internetseite gestartet, aus der 2012 eine gGmbH entstand. Patienten können seitdem über die Adresse washabich.de anonym ihre Befunde hochladen. Medizinstudenten und ausgebildete Mediziner dolmetschen dann die schwer verständlichen Ärztediagnosen in die Laiensprache und senden sie die Patienten zurück. Der für die Patienten kostenlose Service fiananziert sich laut der Initiative durch Spenden, Partner und Förderer.

Auszug aus einem Musterbrief für einen Patienten. Abb.: Paracelsus-Kliniken / Washabich.de

Auszug aus einem Musterpatientenbrief, der medizinische Befunde allgemeinverständlich darlegt. Abb.: Paracelsus-Kliniken / Washabich.de

Bund fördert zukunftsweisendes Pilotprojekt

Als „zukunftsweisend“ lobte der Bundes-Patientenbeauftragte Karl-Josef Laumann das Projekt. „Nur Patienten, die ihren Befund verstehen, können ihre Krankheit überhaupt verstehen und besser akzeptieren … und sich auch für eine für sie richtige Therapie entscheiden. Das hilft zudem, überflüssige Behandlungen zu vermeiden.“ Das Bundesgesundheitsministerium fördert nun für 21 Monate die Kooperation zwischen washabich.de und den Paracelsus-Kliniken. Seit dem Projektstart im November haben bereits 40 Patienten den neuen, für sie kostenlosen Übersetzungs-Service genutzt.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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