Alle Artikel mit dem Schlagwort: Nanoelektronik

Manfred Horstmann (links) leitet die Dresdner Chipfabrik von Globalfoundries, Er hat CNT-Chefin Wenke Weinreich (mit 300-mm-Wafer in der Hand) und IPMS-Chef Hubert Lakner (rechts) neue Forschungsaufträge für neue Speichertechnologien erteilt. Foto: Globalfoundries

Fraunhofer Dresden entwickelt für Globalfoundries neue Speicher

Nanotech-Zentrum CNT und Chipkonzern bauen Kooperation aus Dresden, 9. August 2024. Auf der Suche nach Datenspeichern, die besonders wenig Energie verbrauchen, womöglich gar eine Art „Erinnerungsvermögen“ wie die Neuronen im menschlichen Gehirn entwickeln, wollen die Dresdner Chipfabrik von „Globalfoundries“ (GF) und das Fraunhofer-Centrum für Nanoelektronik-Technologien (CNT) eng zusammen forschen. Das haben der US-stämmige Halbleiterkonzern und das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS – als Muttereinrichtung des CNT – in Dresden nun vereinbart und damit frühere Kooperations-Abkommen ausgebaut.

Über 1000 Chips begleiten den modernen homo digitalis durch seinen Alltag - oft auch so um Hintergrund, dass das omnipräsente Wirken der Mikroelektronik nicht immer auffällt. Foto: Heiko Weckbrodt

Chip-Knappheit – mit 1000 Chips durch den Tag

Ein kleiner Überblick, wie viele Schaltkreise unseren Alltag mitbestimmen Der Entwurf für ein europäisches „Chip-Gesetz“, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgelegt hat, hat die Debatte um die besondere Rolle der Mikroelektronik für die gesamte Volkswirtschaft neu entfacht. Vielen Menschen ist aber womöglich gar nicht klar, wie omnipräsent Mikrochips eigentlich sind, wenn man hinter die Fassaden und Gehäuse unserer Alltagswelt schaut. Der Schaltkreisdesign-Experte und Oiger-Gastautor Stefan Schubert* von der „Productivity Engineering GmbH“ in Kesselsdorf bei Dresden hat mit geschultem Auge aufgeschrieben, wo überall Mikroelektronik „drinsteckt“:

Auch daran forschen die cfaed-Experten: Beweglicher DNA-Nanosensor aus Silizium-Nanoröhrchen.Visualisierung: Daniil Karnaushenko

Neustart für Zukunftselektronik-Zentrum Cfaed der TU Dresden

Weil das Exzellenzgeld versiegt, sichern Uni und Land drei Millionen Euro pro Jahr zu. Dresden, 27. September 2019. Chemische Rechner, Chips aus Nanoröhrchen, Elektronik, die sich von selbst zusammenbaut – seit 2012 haben die Wissenschaftler am „Center for Advancing Electronics Dresden“ (Cfaed) an der TU Dresden an der Nanoelektronik von morgen gearbeitet, die sich wahrscheinlich stark an der Natur als Vorbild orientieren wird. Im Oktober allerdings versiegt das Bundesexzellenzgeld für das Zukunftselektronik-Zentrum: Zur allgemeinen Verblüffung in Sachsen sind sie in der jüngsten Exzellenzmittel-Verteilrunde der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ (DFG) nicht mehr zum Zuge gekommen.

Blick in die "Plastic Logic"-Fabrik für elektronisches Papier in Dresden. Foto: PL

Fraunhofer-Zentrum zieht in stillgelegte „Plastic Logic“-Fabrik ein

Wo eigentlich massenhaft Digitalpapier entstehen sollte, forschen ab 2022 die CNT-Nanoelektroniker – und machen so auch Platz für Infineon Dresden Dresden, 28. August 2019. Für den Technologie-Standort Dresden kristallisiert sich eine gute und eine schlechte Nachricht heraus. Zuerst die schlechte: Das einst britische Unternehmen Plastic Logic (PL) beerdigt wohl endgültig die Vision, in seiner sächsischen Fabrik noch eine Massenproduktion von elektronischem Papier anzukurbeln. Die gute Nachricht: Statt dessen zieht dort bis 2022 das Fraunhofer-Centrum für nanoelektronische Technologien (CNT) ein, das bisher noch in den Infineon-Reinräumen in Dresden-Klotzsche residiert. Den Umzugsplan haben Direktor Hubert Lakner vom CNT-Mutterinstitut für Photonischen Mikrosysteme (IPMS) und Infineon-Standortsprecher Christoph Schumacher auf Oiger-Anfrage bestätigt. Von Plastic Logic gab es dazu bisher keine Stellungnahme.

Prof. Metin Tolan wird auf der DPG-Frühjahrstagung in Dresden über die Physik der Enterprise aus den Startrek-Filmen referieren. Foto: Paramount

Größter Physikerkongress Europas im März in Dresden

5000 Teilnehmer erwartet: Physiker fordern eine Kultur des Zuhörens ein Dresden, 17. Februar 2017. Tausende Wissenschaftler aus aller Welt werden im März nach Dresden pilgern, um hier über die neuesten Erkenntnisse der Festkörperphysik auszutauschen – und „ein Signal für Weltoffenheit und Toleranz setzen, die Grundpfeiler für eine unvoreingenommene Forschung sind“. Dies geht aus einer Ankündigung der „Deutschen Physikalischen Gesellschaft“ hervor, die mit ihrer DPG-Frühjahrstagung den größten Physikerkongress Europas vom 19. bis zum 24. März 2017 in den Hörsälen der TU Dresden ausrichten wird.

Echte Molekularelektronik ermöglicht auch biegsame und hauchdünne Solarzellen. Foto: IAPP TUD

Vision vom Molekül-Computer

Dresden richtet ECME-Konferenz für Molekulare Elektronik aus Dresden, 4. Januar 2017. Gastgeber für die Europäische Konferenz für Molekularelektronik wird in diesem Jahr erstmals Dresden sein. Voraussichtlich rund 400 bis 500 internationale Wissenschaftler werden Ende August ins Kongresszentrum an der Elbe kommen und sich auf der „14. European Conference on Molecular Electronics“ (ECME) fünf Tage über die neuesten Forschungstrends in der Welt der superkleinen Speicher und Datenverarbeiter austauschen. Themen werden beispielsweise organische Elektronik, Nano-Bauelemente und Transportphänomene in neuen Materialien sein. Etwa zwei Drittel der ECME-Fachbesucher kommen erfahrungsgemäß aus Europa, das restliche Drittel aus dem außereuropäischen Ausland.

Das neue Elektronikzentrum cfaed der TU Drseden ist eigentlich ein Sammelsurium vielert An- und Neubauten am Barkhausen-Bau. Foto: Heiko Weckbrodt

Neues Elektronikzentrum in Dresden rohbaufertig

EU und Land investieren 36,5 Millionen Euro an der TU Dresden Dresden, 21. Oktober 2016. Der rohe Bau für das neue Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik („cfaed“) der TU Dresden steht: Bauarbeiter, Forscher und Politiker feierten gestern Richtfest. Nach dem Innen-Ausbau wollen dort Ende 2017 rund 300 Physiker, Elektronikforscher, Chemiker und andere Wissenschaftler unter Führung von Mobilfunk-Guru Prof. Gerhard Fettweis einziehen. Sie waren bisher auf dem Uni-Campus verstreut. Sie können dann am neuen Standort Hand in Hand und mit modernster Technik nach Wegen zur Computertechnik der Zukunft suchen.

Cfaed-Koordinator Gerhard Fettweis freut sich schon auf den 35 Millionen Euro teuren Neubau für das Elektronikzentrum an der Nöthnitzer Straße in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Elektronik-Zentrum Dresden geht neue Forschungspfade

35 Millionen Euro teurer Neubau wird mit Kurskorrektur verbunden Dresden, 24. August 2015. Auf der Suche nach der Nanoelektronik von morgen und übermorgen wird das Dresdner Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik cfaed demnächst neue Forschungspfade einschlagen. Das hat cfead-Koordinator Prof. Gerhard Fettweis angekündigt. „Wir haben inzwischen drei Themen in der engeren Wahl, wollen uns allerdings auch nicht verzetteln“, sagte er heute beim ersten Spatenstich für einen 35 Millionen Euro teuren cfaed-Neubau auf dem Süd-Campus der TU Dresden. Nähere Details zur geplanten Kurskorrektur wollte er noch nicht nennen.

Prof. Reimund Neugebauer, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, ist Dresden besonders verbunden: Ab 1975 hatte er an der TU Dresden Maschinenbau studiert. Es sei ihm daher eine besondere Freude gewesen, in der sächsischen Landeshauptstadt das neue Leistungszentrum für Nanoelektronik anzukündigen, sagt er. Foto: Axel Griesch, Fraunhofer

Fraunhofer-Präsident: Deutsche Mikroelektronik ist stärker als es scheint

Prof. Reimund Neugebauer im Oiger-Kurzinterview über Halbleitertrends und die Rolle Dresdens Dresden, 17. Juni 2015. Die Mikroelektronik in Deutschland hat viel Potenzial, international eine noch größere Rolle zu spielen als bisher, wenn sie ihre Karten richtig ausspielt. Das hat Prof. Reimund Neugebauer, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, zum Auftakt des neuen Leistungszentrums „Funktionsintegration für die Mikro-Nanoelektronik“ in Dresden im Oiger-Kurzinterview eingeschätzt. Im Segment der Multifunktions-Chips habe die hiesige Halbleiter-Wirtschaft, die vor allem in Sachsen und Bayern konzentriert ist, erhebliche Kompetenzen aufgebaut. Sie könne damit beim nächsten Automatisierungs- und Vernetzungsschub, der sogenannten „Industrie 4.0“, eine Schlüsselrolle einnehmen.

Das neue Nationale Leistungszentrum für Nanoelektronik in Dresden und Chemnitz ist ein Puzzle aus vielen Akteuren und Geldgebern. Von links nach rechts sind hier ZMD-Chef Thilo von Selchow, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer, IPMS-Chef Hubert Lakner und der Dresdner TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen zu sehen, wie sie sich gemeinsam freuen. Foto: Heiko Weckbrodt

12,5 Millionen Euro für neues Fraunhofer-Elektronikzentrum in Sachsen

Ingenieure wollen innovative Nanoelektronik für raschen Industrie-Einsatz entwickeln Dresden, 17. Juni 2015. Das neue „Nationale Leistungszentrum Funktionsintegration für die Mikro-Nanoelektronik“ in Dresden und Chemnitz soll sich ab 1. Juli auf Elektroniktechnologien stürzen, die einen raschen Praxiseinsatz versprechen: Computerchips mit organischen Komponenten zum Beispiel, Stromspar-Schaltkreise, die ihren Energiebedarf wie ein Mikrokraftwerk selbst decken („Energie-Ernte“), oder auch neuartige Diagnostiksysteme für die Medizin und handliche Lebensmittel- und Arznei-Scanner. Diese und andere Startprojekte hat Prof. Hubert Lakner angekündigt, der Leiter des Dresdner Fraunhofer-Photonikinstituts IPMS, der das neue Zentrum koordinieren wird. Sein Chef Prof. Reimund Neugebauer hat vor allem den langfristigen Schub für die deutsche Wirtschaft im Ganzen vor Augen: In dem die Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) die sächsische Chip-Forschung und -Produktion in einem Entwicklungs- und Transfer-Zentrum bündele, entstehe ein technologisches „Hochplateau“ in Dresden und Chemnitz, das letztlich auch zu Wettbewerbsvorteilen für die deutsche Industrie führen soll.

Versenkt schon seit Jahren Millionen Euronen: das städtische Nanoelektronikzentrum NanoZ in Dresden-Klotzsche. Fotos (2) & Montage: Heiko Weckbrodt

Ob nun Pleite oder nicht: Nanoelektronikzentrum Dresden versenkt in jedem Fall noch Millionen

Selbst ein NanoZ-Exit würde die Stadt acht Millionen Euro kosten Dresden, 9. Juni 2015. Wie auch immer die Stadt mit ihrem defizitären Nanoelektronik-Zentrum (NanoZ alias Nanocenter) in Dresden-Klotzsche weiter verfährt, ob sie es dicht macht und nachinvestiert: In wohl jedem Falle werden Stadtrat und Verwaltung noch einmal 4,5 bis acht Millionen Euro aus den Rathauskassen nehmen müssen, um die Probleme so oder so zu lösen. Das geht aus den tröpfelnden Verwaltungsangaben an die Stadträte hervor.

Im Fokus des neuen Fraunhofer-Leistungszentrums für Nanoelektronik in Dresden und Chemnitz sollen Multifunktions-Chips stehen. Foto: FHG

Fraunhofer eröffnet Mitte Juni Nanoelektronik-Zentrum in Dresden

Fokus liegt auf Multifunktions-Chips Dresden, 3. Juni 2015. Die Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) wird ihr neues Leistungszentrum „Funktionsintegration für die Mikro-/Nanoelektronik“ am 17. Juni 2015 in Dresden eröffnen. Im Fokus wird die Entwicklung von Schaltkreisen stehen, die neben hochintegrierter digitaler Elektronik auch analoge Komponenten, Sensoren, Mikromechaniken (Aktuatoren) und winzige Messgeräte integrieren. Das hat die FHG nun offiziell angekündigt.

Bosch setzt für seine Sensorproduktion vor allem auf Mikroelektromechanische Systeme (MEMS), die mit Halbleiter-Technologien hergestellt werden. Das deutsche Unternehmen hat damit seine Weltmarkt-Führung ausbauen können. Hier ist ein Bosch-Beschleunigungs-Sensor unter dem Elektronen-Mikroskop zu sehen. Zum Größenvergleich haben die Ingenieure ein 90 Mikrometer "dickes" menschliches Haar auf daneben gelegt. Foto: Bosch

Dresden bekommt Fraunhofer-Zentrum für Nanoelektronik

Nationales Leistungszentrum soll sächsische Halbleiter-Expertise ausbauen – Land gibt 5 Millionen Euro Dresden, 13. Mai 2015. Die Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) richtet in Dresden ein nationales Leistungszentrum für Mikro- und Nanoelektronik ein. Das hat der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) heute mitgeteilt, kurz bevor er gemeinsam mit Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (ebenfalls CDU) den neuen Supercomputer der TU Dresden einschaltete. Der Freistaat Sachsen werde die Pilotphase bis 2017 mit zunächst fünf Millionen Euro finanziell unterstützen, kündigte Tillich an. In vier Wochen falle dafür „der Startschuss“.

Das städtische Nanoelektronikzentrum Dresden soll eigentlich Hightech-Ansiedlungen anlocken - doch es agiert seit Jahren defizitär und hinter der sanierten Fassaden lauert noch erheblicher Sanierungsbedarf. Foto: Heiko Weckbrodt

Streit um Nanoelektronik-Zentrum Dresden verschärft sich

Grüne kritisieren Wirtschaftsbürgermeister scharf für Dauerkrise im NanoZ, der weist Vorwürfe als „Wahlkampf-Getöse“ zurück Dresden, 12. Mai 2015. Das städtische Nanoelektronik-Zentrum (NanoZ) in Dresden-Klotzsche befindet sich seit seiner Gründung im Jahr 2007 betriebswirtschaftlich in einer Dauerkrise. Die Linken, die SPD und die Bündnisgrünen im Stadtrat machen dafür Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) verantwortlich, der Oberbürgermeister in Dresden werden will. Das NanoZ stehe kurz vor der Zahlungsunfähigkeit, müsse jetzt schon wieder mit einem Nachschlag aus der Stadtkasse gerettet werden, kritisiert Torsten Schulze von der bündnisgrünen Stadtratsfraktion. Zu klären sei, ob Hilbert sich hier der Insolvenzverschleppung schuldig mache und inwieweit städtische Gelder zweckentfremdet verwendet worden seien.

Licht an – Molekül an: Ein Lichtstrahl schaltet erstmals ein einzelnes Molekül in einen geschlossenen Zustand (rote Atome), sodass Strom fließen kann. Foto: HZDR/Pfefferkorn

Molekular-Computer aus dem Reagenzglas

Forscher aus Dresden und Konstanz entwickeln 3 Nanometer kleine Molekularschalter Dresden/Konstanz, 20. April 2015: Wenn es nach den Helmholtz-Forschern aus Dresden-Rossendorf geht, werden milliardenteure Chipfabriken in naher Zukunft überflüssig: Dann nämlich sollen Molekular-Computerchips selbstständig in Reagenzgläsern wachsen. Als ersten Schritt dahin haben sie gemeinsam mit Forschern der Uni Koblenz nun einen nur drei Nanometer kleinen Molekularschalter aus der organischen Verbindung Diarylethen in einer Flüssigkeit im Reagenzglas konstruiert.