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Neustart für Zukunftselektronik-Zentrum Cfaed der TU Dresden

Auch daran forschen die cfaed-Experten: Beweglicher DNA-Nanosensor aus Silizium-Nanoröhrchen.Visualisierung: Daniil Karnaushenko

Auch daran forschen die cfaed-Experten: Beweglicher DNA-Nanosensor aus Silizium-Nanoröhrchen.Visualisierung: Daniil Karnaushenko

Weil das Exzellenzgeld versiegt, sichern Uni und Land drei Millionen Euro pro Jahr zu.

Dresden, 27. September 2019. Chemische Rechner, Chips aus Nanoröhrchen, Elektronik, die sich von selbst zusammenbaut – seit 2012 haben die Wissenschaftler am „Center for Advancing Electronics Dresden“ (Cfaed) an der TU Dresden an der Nanoelektronik von morgen gearbeitet, die sich wahrscheinlich stark an der Natur als Vorbild orientieren wird. Im Oktober allerdings versiegt das Bundesexzellenzgeld für das Zukunftselektronik-Zentrum: Zur allgemeinen Verblüffung in Sachsen sind sie in der jüngsten Exzellenzmittel-Verteilrunde der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ (DFG) nicht mehr zum Zuge gekommen.

Fettweis: Cfaed ist ein Katalysator

Doch die Forscher wollen weitermachen. Immerhin habe sich das Zentrum seit 2012 „als ein Katalysator für viele andere Projekte und Forschungen und für das Halbleitercluster Dresden“ ergeben“, betonte Cfaed-Chef Prof. Gerhard Fettweis. Das sehen Uni und Freistaat auch so und wollen das Zentrum deshalb nun aus eigener Kraft fortführen – wenn auch in kleinerem Umfang.

Nur noch knapp halb so viel Jahresbudget

Für das „Cfaed II“ wird es demnach dauerhaft drei Millionen Euro pro Jahr geben, die das Wissenschaftsministerium und Uni etwa je zur Hälfte finanzieren. Das hat TU-Forschungs-Prorektor Prof. Gerhard Rödel am Freitag am Rande eines Abschluss-Kolloquiums für das Cfaed I auf Oiger-Anfrage mitgeteilt. Das ist zwar deutlich weniger als die rund sieben Millionen Euro Exzellenzgeld, die das Cfaed I bisher etwa jährlich zur Verfügung hatte. Aber durch diese neue Grundfinanzierung könne das Zentrum zumindest weiter seine sieben Professoren und sechs Forschungsgruppen bezahlen, schätzten Professor Rödel und Cfaed-Sprecher Matthias Hahndorf ein. Außerdem behält das Cfaed sein Hauptquartier am Barkhausenbau und seinen besonderen Status als ein direkt dem Rektorat unterstelltes Querschnitts-Zentrum, betonte Röder.

Hoffnung auf extrene Geldgeber

Dafür wird Prof. Fettweis die Leitung an ein neues Direktorat übergeben, zusammengesetzt aus den Cfaed-Professoren. „Wir setzen darauf, dass diesem Bord gelingt, weitere Drittmittel zu akquirieren“, sagte Röder. Dann könne das Zentrum auch wieder mehr in die Forschung selbst investieren. Angesichts der guten Reputation der Cfaed-Forscher könnte diese Idee auch aufgehen. Große Erwartungen knüpfen sich beispielsweise an Prof. Xinliang Fengs Arbeiten mit 2D-Materialien –hier hofft die Uni auf einen neuen Sonderforschungsbereich mit DFG-Geldern. Auch der Pfad „organische Elektronik“ könnte einen solchen neuen Sonderforschungsbereich hergeben, spekuliert Röder. Nicht zuletzt sind die Cfaed-Professoren generell recht erfahren darin, externe Geldgeber für ihre Projekte zu begeistern.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Vor-Ort-Recherche, Cfaed, TUD, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt