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Belegschaften in Sachsens Betrieben werden internationaler

In den nächsten Jahren verlassen weit mehr Menschen das Arbeitsleben als neue hinzukommen. Visualisierung: Dall-E

In den nächsten Jahren verlassen weit mehr Menschen das Arbeitsleben als neue hinzukommen. Visualisierung: Dall-E

Anteil der Firmen mit ausländischen Mitarbeitern ist laut Kammer-Umfrage auf 42 % gestiegen

Dresden, 30. September 2024. Immer mehr sächsische Unternehmen beschäftigen ausländische Mitarbeiter, vor allem wegen des Fachkräftemangels: Mittlerweile haben 42 Prozent der Betriebe im Freistaat in ihren Belegschaften auch ausländische Beschäftigte – 2018 lag diese Quote erst bei 25 Prozent. Das hat eine Umfrage der sächsischen Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern in reichlich 1010 Unternehmen mit insgesamt rund 56.000 Beschäftigten ergeben.

Fachkräftemangel entschärft sich leicht

Laut dem heute vorgelegten Kammerbericht ist der Fachkräftemangel im Freistaat weiter sehr deutlich, schrumpft aber derzeit etwas wegen des wirtschaftliche Abschwungs in Deutschland und Sachsen. In der Umfrage berichteten 57 % der Firmen aus Industrie, Handwerk und Handel über unbesetzte Stellen. Insgesamt waren dies 3226 offene Arbeitsplätze. Zum Vergleich: Bei der Befragung 2022 lag der Anteil noch bei 60 Prozent. „Auf eine generelle Abnahme des Bedarfs an Fach- und Arbeitskräften kann vorerst aber nicht geschlossen werden“, betonen die Kammern. Gefragt sind vor allem Facharbeiter und Gesellen, aber auch Akademiker. Der Bedarf an Ungelernten und Angelernten ist dagegen nicht allzu hoch.

Jeder 2. Betrieb lehnt Aufträge aus Personalnot ab

Die Folgen der Personallücken sind indes weiter deutlich spürbar: Immerhin fast jeder zweite Betrieb (49 Prozent) musste bereits neue Aufträge oder Projekte ablehnen, weil ihm dafür die Leute fehlten, vor allem auf dem Bau und im Handwerk.

Vorschläge: Ältere halten, Eltern die Vollzeit schmackhaft machen und ausländische Fachkräfte willkommen heißen

Antworten auf den Fachkräftemangel sehen die Kammern mehrere: Einerseits sollen die Betriebe mehr tun, um ältere, erfahrene Fachkräfte im Arbeitsleben zu halten – und sei es auch durch besonders seniorenfreundliche Arbeitsbedingungen und -zeiten. Und wenn für Eltern das Berufs- und Familienleben besser vereinbar gemacht werde, würden womöglich mehr Teilzeit-Arbeiter in den Vollzeit-Modus wechseln. Außerdem plädieren die Wirtschaftsvertreter für mehr Berufsorientierung in allen Schultypen, eine stärkere Internationalisierung der Belegschaften – inklusive Deutschkurse für Zuwanderer und Englisch-Kurse für Einheimische – sowie Bürokratieabbau.

Autor: Oiger

Quelle: HWK Dresden

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