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Heißer Herbst für VW Sachsen absehbar: IG Metall will um Jobgarantie-Verträge kämpfen

Die gläserne Volkswagen-Manufaktur in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Die gläserne Volkswagen-Manufaktur in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Gewerkschafter: „Alle Standorte müssen bleiben“

Dresden/Zwickau, 25. September 2024. Die IG Metall macht gegen mögliche Entlassungswellen in den VW-Werken in Sachsen mobil: Die Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen habe nämlich nun für die drei Standorte Zwickau, Chemnitz und Dresden die Tarifverträge über Beschäftigungssicherung aufgekündigt, teilte die Industriegewerkschaft mit. „Wir kämpfen für die Beschäftigungssicherung“, kündigte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze an. „Alle Standorte müssen bleiben – in Sachsen genau wie in den anderen Regionen.“

VW unter Druck

Hintergrund: Der VW-Konzern ist in wirtschaftliche Schieflage geraten: Die Absätze in China schrumpfen, die hohen Investitionen in die Elektroauto-Produktion amortisieren sich mangels Nachfrage für die ID-Stromer nicht, auch andere die Transformationskosten zehren am Betriebsergebnis. In der Folge schließt die Konzernspitze inzwischen ganze Werkschließungen und Entlassungswellen auch in Deutschland nicht mehr aus. Branchenkenner wie Ex-VW-Aufsichtsrat Wendelin Wiedeking haben unterdessen eingeschätzt, dass dieser Schritt längst überfällig sei, da VW ohnehin schon zu lange zu viele Leute beschäftige. Der Konzern-Vorstand kündigt jedenfalls nun nach und nach die entsprechenden Tarifverträge. Zunächst waren die direkt dem Konzern unterstellten Werke an der Reihe, nun auch die sächsische Tochter.

Kampf um jedes Werk absehbar

Aktualisierung: „Volkswagen Sachsen“ hat die Kündigung der Beschäftigungsgarantie inzwischen auf Anfrage bestätigt.

Im Freistaat betreibt der Fahrzeughersteller unter anderem das Elektroauto-Werk Zwickau, das Motorenwerk in Chemnitz und die Manufaktur Dresden. Insbesondere in Dresden und Zwickau hat VW die Produktion bereits gedrosselt, da an beiden Standorten die ID-Stromer hergestellt werden, deren Absatz in Deutschland eingebrochen war, nachdem die Bundesampel kein Geld mehr für ihre Elektroauto-Subventionen mehr hatte. Bisher galten die Belegschaften in Sachsen als eher kompromissbereit – aber angesichts der jüngeren Entwicklungen könnte VW auch im Freistaat ein heißer Herbst bevorstehen.

Autor: hw

Quellen: IG Metall, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt