Mietfabrik entsteht im Industriegelände Nord
Dresden, 19. September 2024. Das Unternehmen „Volume Lagersysteme“ will künftig Automatisierungstechnik im Dresdner Industriegelände entwickeln und produzieren. Dafür entsteht im dortigen „Nordpark 24/7“ bis zum Frühjahr 2025 eine neue Mietfabrik: Die umfasst eine 1200 Quadratmeter große Halle nebst Büros auf weiteren 200 Quadratmetern. Bauherr ist die Immobilienfirma „Family Value Management“, die den Komplex dann an die „Volume Lagersysteme“ vermietet. Heute haben die Partner heute an der Meschwitzstraße die ersten Spaten symbolisch in die Erde gerammt. Das geht aus einer Mitteilung der städtischen Wirtschaftsförderer hervor.
Wirtschaftsbürgermeister Pratzka sieht „großen Gewinn für den Standort Dresden“
„Dank des Engagements der Family Value Management GmbH konnten wir erneut einem Dresdner Unternehmen neue Flächen anbieten und dessen Innovation vor Ort weiter vorantreiben“, betonte Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (CDU). „Das ist ein großer Gewinn für den Standort Dresden.“ Denn mit dem Kapazitätsausbau der „Volume Lagersysteme“ wächst ein weiteres Unternehmen im Dresdner Automatisierungs-Industriekonglomerat. Zu dieser Spezialbranche gehören in der sächsischen Landeshauptstadt beispielsweise Fabmatics, Kontron AIS, Systema und Xenon, die sich im „Automation Network Dresden“ (AND) organisiert haben.
Stahlunternehmer will Güterströme in Betrieben automatisieren
„Volume Lagersysteme“ ist zwar kein AND-Mitglied, könnte aber in dieses Netzwerk hineinpassen: 2017 gründete der russische Stahlunternehmer Mikhail Voloskov, der in Personalunion auch Geschäftsführer der Vol-Stahl GmbH ist, in Dresden diese Firma, die sich auf automatische Lager-Transportsysteme spezialisiert hat. Der Fokus liegt darauf, die innerbetrieblichen Güterströme, also die „Intralogistik“, effizienter zu machen und dabei Personal zu sparen. Derzeit arbeitet das Unternehmen laut eigenen Angaben an einem neuen, robotik-gestützten Lager- und Kommissionier-System, das weltweit neue Standards setzen soll.
Laut Chefentwickler Martin Preußer hat das Unternehmen zwei Lösungen im Portefeuille: ein vollautomatisches Palettenlagersystem und ein automatisiertes Blocklager für Behälter. Anwendungsfelder sieht Preußer in der Getränkeindustrie, generell als
Komponentenlager für Produktionsbetriebe und im Versandhandel als Kommissionierpuffer.
Volskov zieht es an die Spitze Intralogistik-Marktes
Für Volskov ist der entstehende Neubau im Dresdner Norden ein wichtiger Schritt in der Entwicklung seines Unternehmens: „Die neue Halle ist ein Meilenstein und schafft dringend benötigten Raum für innovative Ideen“, betonte er. „Unser Ziel ist es, den Platz an der Spitze des Intralogistikmarkts zu sichern – mit ultrakompakten und flexiblen Systemen, die den höchsten Anforderungen gerecht werden.“
Trend geht zur Mietfabrik statt Eigenbau
Dass er sich dafür eine Mietfabrik errichten lässt, statt selbst zu bauen, ist inzwischen ein recht gängiges Modell – das Dresdner Traditionsunternehmen „Coool Case“ ist dafür ein Beispiel unter vielen. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Immobilienunternehmen, die sich auf dieses Marktsegment spezialisiert haben, wie eben auch die Family Value Management GmbH aus Frankfurt am Main und Leipzig. Die will im „Nordpark 24/7“ im alten Dresdner Industriegelände Nord demnächst weiter investieren: Sie plant für einen zweistelligen Millionenbetrag neue Produktionshallen, Werkstätten, Ausstellungsräume (neudeutsch: „Showrooms“) und Büros für ansiedlungswillige Unternehmen.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: LHD, Volume Lagersysteme, technische-logistik.net, Oiger-Archiv, Wikipedia, Linkedin
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