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BMW Leipzig baut Akkuproduktion aus

Blick in die Akku-Produktion im BMW-Werk Leipzig. Hier im Bild werden gerade die Zellen vereinzelt. Foto: BMW

Blick in die Akku-Produktion im BMW-Werk Leipzig. Hier im Bild werden gerade die Zellen vereinzelt. Foto: BMW

2024 soll Prozesskette in Sachsen von Zelle bis zur Hochvoltbatterie komplettiert sein

Leipzig, 1. Februar 2023. BMW baut seine Akkumulator-Produktion in Leipzig weiter aus. „Ab 2024 werden wir am Standort Leipzig die gesamte Prozesskette der Hochvoltbatteriefertigung* abbilden können“, kündigte BMW-Akku-Chef Markus Fallböhmer an.

Lackieranlage für Batteriezellen am Start

Der bayrische Autokonzern hatte in Sachsen bereits zwei Fertigungslinien für Batteriemodule gestartet. Nun folgte eine Lackieranlage für Batteriezellen. Bis April 2024 komme eine weitere Batteriemodullinie, vier Zelllacklinien und zwei Montagelinien zur Fertigung von Hochvoltbatterien hinzu, hieß es vom Unternehmen.

Ehemalige i3-Halle umgebaut

Die neue Zelllackierungsanlage nimmt laut BMW 2.300 m² Fläche in der ehemaligen Produktionshalle des i3 ein, dessen Produktion im Sommer 2022 ausgelaufen war. „Die Anlage kann mehr als 10 Millionen Zellen pro Jahr lackieren und schafft pro Stunde über 2.300 Zellen“, heißt es in der Mitteilung. „Die lackierten Zellen werden für die Batteriemodulfertigung in Leipzig produziert, die Module für die vollelektrischen Modelle BMW i4* und BMW iX1* herstellt. Eine weitere Batteriemodullinie im Leipziger Werk stellt E-Komponenten für den BMW iX* her.“ Die Zellen selbst kauft BMW auswärts ein.

Lasergravur, Plasmawäsche und dann blauen Lack drauf

Bei der Zelllackierung werden die Lithium-Ionen-Zellen zunächst mit einem Laser vorbehandelt und strukturiert. Diese Lasergravur soll die Zell-Oberfläche vergrößern und die Oberflächenspannung des Aluminiumgehäuses mindern. Danach säubert ein Plasma das Gehäuse. Eine weitere Anlage lackiert die Zellen dann in zwei Schichten lackiert und härtet die blaue Farbe mit Ultraviolett-Strahlen. Danach werden die Zellen zu Modulen und die dann zu kompletten Akkus montiert und kontaktiert.

Zu schützen und zu dienen: Der i3 von BMW im Polizeieinsatz in L.A. Foto: BMW, Danny Moloshok

Galt lange als Erfolgsmodell: Der i3 von BMW – hier als Polizeiauto in L.A. Foto: BMW, Danny Moloshok

Inzwischen 800 Beschäftigte in E-Komponenten-Fertigung

Mit dem Ausbau der Elektrokomponenten-Produktion in Leipzig will BMW einen Ersatz für ausgelaufene Modellaufträge schaffen. Derzeit sind 800 Menschen in der Akku-Fertigung tätig. 2024 sollen es über 1000 sein. Außerdem sollen die Leipziger ab Ende 2023 den Nachfolgers des „Mini Countryman“ herstellen. Die Akkus für dessen elektrische Variante stellt das sächsische Werk dann selber her.

Wachstumstreiber Autoindustrie in Sachsen - hier ein Blick in die i8-Montage im BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

Einst stellt das BMW-Werk Leipzig auch den Hybriden i8 her. Foto: BMW

Früher hatte Leipzig unter anderem den kleinen Stromer i3 sowie den Sporthybriden i8 hergestellt, die BMW allerdings beide eingestellt hat.

* Mit Hochvoltbatterien bezeichnet die Autobranche die Hauptenergiespeicher von Elektroautos – in Abgrenzung zu den kleinen Lichtmaschinen-Akkus, die es sowohl in Stromern wie auch in Verbrennern gibt.

Quelle: BMW

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt