Wirtschaftsvertreter: Deutschland muss mehr Energie selbst bereitstellen – statt Atom- und Kohlekraftwerke abzuschalten
Dresden, 30. August 2022. Einen Kurswechsel in der deutschen Energiepolitik hat die Handwerkskammer Dresden gefordert: Statt weitere Kern- und Kohlekraftwerke abzuschalten und so das Energieangebot weiter zu verknappen, sollte die Bundesrepublik „möglichst viel Energie im Land selbst herstellen und die Leistungsfähigkeit bestehender Anlagen in Deutschland voll ausreizen“, plädierte Kammer-Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski. Dabei sei es egal, ob dieses höhere Maß an Energie-Autarkie durch durch Wind- Solar-, Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerke erreicht werde.
Kammerpräsident: Die Lage ist ernst
Andernfalls drohe ein Kahlschlag im Handwerk, warnte Kammer-Präsident und Dachdecker Jörg Dittrich: „Die Lage ist ernst und gefährdet unsere handwerklichen Existenzen“. Und: „Die Energiewende droht zu scheitern, wenn die Betriebe vorher zahlungsunfähig werden. Eine Lenkungswirkung der Preise zur Einsparung von Energie ist bei einem verzehnfachten Energiepreis nicht mehr gegeben.“
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat zwar angesichts der hohen Gas- und anderen Energieträgerpreise inzwischen bereits erlaubt, einige Reserve-Kohlekraftwerke bei Bedarf zu reaktivieren. Und von Windrädern hält die Bundesampel ohnehin viel, auch wenn der Ausbau lahmt und immer noch nicht genug Energiespeicher verfügbar sind. Eine Rückkehr zur Atomkraft dürfte bei der derzeitigen Bundesregierung hingegen auf wenig Gegenliebe stoßen: Grüne und Teile der SPD kämpfen traditionell gegen Kernkraft.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: HWK Dresden
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