In Dänemark längst üblich, in Deutschland scheitert’s immer wieder an komplizierten Prozessen und Datenbedenken
Berlin, 13. Juni 2022. Die meisten Deutschen würden Personalausweis, Führerschein und ähnliche Ausweise gerne gesammelt und digital auf dem Smartphone zusammenzuführen, statt x Analog-Dokumente mit sich herumzuschleppen. 60 Prozent der Bundesbürger würden dafür gerne eine Brieftasche für Digitale Identitäten („Digital Identity Wallet“) nutzen, hat eine Umfrage des deutschen Digitalwirtschafts-Verbandes „Bitkom“ ergeben. Was in Ländern wie Dänemark längst gang und gäbe ist, scheitert in Deutschland aber immer wieder an überkomplizierten Prozessen und Datensicherheitsbedenken.
Bitkom-Präsident: Die Menschen haben genug von Zettelwirtschaft
„Die meisten Menschen in Deutschland haben genug von Papierkram und Zettelwirtschaft“, meint Bitkom-Präsident Achim Berg. „Von heute auf morgen nutzten in der Corona-Pandemie rund zwei Drittel der Deutschen digitale Impfzertifikate und Apps zur Kontaktnachverfolgung. Das beweist, wie schnell sich digitale Anwendungen durchsetzen können, wenn es einfach geht und der unmittelbare Nutzen groß ist. Anderswo ist man schon deutlich weiter. Länder wie Dänemark machen uns vor, wie sich Bürgerinnen und Bürger einfach, sicher und vertrauensvoll gegenüber Behörden, in der Arztpraxis oder bei anderen Stellen digital identifizieren können.“
„Lehrbeispiel, wie man es nicht machen sollte“
Woran es hierzulande hapert: „In Deutschland wurde in den vergangenen Jahren viel Vertrauen verspielt, etwa bei der verunglückten Einführung des digitalen Führerscheins im vergangenen Jahr“, argumentiert der Bitkom-Präsident. „Und auch bei der digitalen Ausweisfunktion im Personalausweis fehlte es anfangs an Begleitkommunikation und Benutzerfreundlichkeit, in den Behörden gab es keine flächendeckenden Schulungen und noch dazu musste die Funktion kompliziert freigeschaltet werden – ein Lehrbeispiel, wie man es nicht machen sollte. Digitale Identitäten müssen so sicher und einfach anzuwenden sein wie digital hinterlegte Kredit- und Kundenkarten, die viele schon heute über ihre Smartphone-Wallets nutzen.“
Quelle: Bitkom
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