Bereits mit 5 Monaten identifizieren Kinder abweichende Einschübe in Tonfolgen
Leipzig, 23. November 2018. Schon Kinder im Alter von fünf Monaten können die Grundkonzepte komplexer Satzkonstruktionen erkennen. Das haben Experimente von Forschern des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI-CBS) und der Uni Osnabrück ergeben. Dabei erkannten die Babys akustische Einbettungen, die konzeptionell den Schachtelsätzen der deutschen Sprache ähneln.
Hirnströme per EEG ausgewertet
Um die Babys nicht mit schwieriger Sprache zu überfordern, testete das Team um Prof. Angela Friederici und Prof. Jutta Mueller die Grammatik-Fähigkeiten der Kinder mit Tonfolgen. In diese Sequenzen bauten sie kleine Abweichungen ein, die nicht zur harmonischen Abfolge passten. Durch EEG-Geräte (Elektroenzephalogramm) erkannten die Wissenschaftler dabei, dass die Hirnströme der Babys auf diese Einschübe besonders reagierten, die Kinder also höchstwahrscheinlich versuchten, die Abweichungen gesondert zu verarbeiten.
Nun Experimente mit Affen geplant
Als nächstes wollen die Forscher diese Experimente an Affen wiederholen. „Anhand des vereinfachten Versuchsaufbaus könnte man in einem nächsten Schritt untersuchen, ob auch Affen die Fähigkeit haben, solche eingebetteten Strukturen zu erkennen, um der Antwort auf die Frage nach der Evolution dieser Fähigkeit näher zu kommen“, hieß es vom Leipziger Planck-Institut CBS.
Autor: hw
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