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Ifo: Hohe Inflation flaut bald ab

Seit 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein Mindestlohn von 8,50 je Stunde - mit einigen Übergangs- und Ausnahmereglungen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Im Einzelhandel bleibt’s aber vorerst teuer

München, 27. Mai 2022. Das Ifo-Institut aus München rechnet damit, dass die Geldentwertung in der zweiten Jahreshälfte etwas abflaut. In einer Befragung im Mai sank erstmals seit Monaten der Anteil der Firmen, die ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen wollen. Er fiel auf 57,8 Punkte, von 61,8 im April.

Wirtschaftsforscher rechnet mit 6 % Inflationsrate

„Das immer noch der zweithöchste Wert seit 2005. Aber die Tendenz spricht dafür, dass die Monatsraten der Inflation in der zweiten Jahreshälfte von über 7 Prozent auf unter 6 Prozent sinken werden, wenn auch nur sehr langsam“, schätzte ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser ein. „Für das Gesamtjahr rechnen wir mit rund 6 Prozent.“

Die Ausnahme bei den Branchen bildet der Einzelhandel, wo der Anteil der Firmen mit Preiserhöhungen im Mai noch einmal etwas stieg, von 75,6 auf 77,4 Punkte, teilte das Ifo mit.

Das heißt: In Industrie und auf dem Bau mögen die Preissteigerungen bald abflauen. Doch für den Endkonsumenten bleibt es vorerst an der Supermarktkasse teuer. Abzuwarten bleibt zudem, wie sich die starke Erhöhung des Mindestlohns im Herbst auf die Preise beim Bäcker, Fleischer und im Lebensmittelhandel auswirken wird. Erfahrungsgemäß nutzen vor allem die Handwerker solche Teuerungswellen wie die derzeitige oft, um höhere Mindestlöhne vorab in ihre Waren mit einzupreisen.

Autor: hw

Quelle: Ifo

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt