Neben Chipmangel und Stahlpreisen weitere Bremsfaktoren
Kiel, 21. September 2021. Die Weltwirtschaft könnte sich eigentlich schneller von Corona erholen, als dies derzeit geschieht – aber es gibt mehrere bremsende Sonderfaktoren: Dazu gehören der Chipmangel in der Autoindustrie, die stark gestiegenen Preis für Stahl, Holz und andere Ausgangsmateralien, aber auch die Staus vor wichtigen Container-Häfen in China und Los Angeles. Darauf hat das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel hingewiesen.
3% der Schiffe stecken im Stau
Ausgelöst wurden die Staus vor allem durch Hafen-Sperren der chinesischen Behörden nach lokalen Corona-Ausbrüchen. Die Folgen für den globalen Containerschiff-Verkehr und den Welthandel haben sich längst über den ganzen Erdball fortgepflanzt: „In den Häfen von Ningbo-Zhoushan und Los Angeles stauen sich derzeit jeweils etwa drei Prozent der globalen Frachtkapazität in den Hauptwartebereichen“, heißt es vom IfW. „Das Frachtvolumen im Roten Meer – der wichtigsten See-Handelsroute zwischen China und Europa – liegt gegenwärtig 14 Prozent niedriger als unter normalen Umständen zu erwarten wäre.“
„Die Terminal-Schließungen in China hinterlassen ihre Spuren und dämpfen den Warenaustausch“, erklärte IfW-Forscher Vincent Stamer. „Eine nachhaltige Entspannung der Lage zeichnet sich nicht ab, das trübt die Aussichten für den internationalen Handel. Dies dürfte sich über steigende Preise und anhaltende Engpässe bei bestimmten Waren bemerkbar machen, auch im Weihnachtsgeschäft. Weihnachten fällt nicht aus, aber gerade bei Produkten aus China und Asien sind fehlende Lieferungen oder höhere Preise zu befürchten.“
Autor: hw
Quelle: IfW
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