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Leipziger Umbrella bekommt Millionenspritze für virtuelle Fußball-Arenen

Der "Soccerbot360" erlaubt es auf vergleichsweise kleinem Raum, Fußball der Bundesliga-Klasse zu trainieren. Foto: Umbrella/TGFS

Der „Soccerbot360“ erlaubt es auf vergleichsweise kleinem Raum, Fußball der Bundesliga-Klasse zu trainieren. Foto: Umbrella/TGFS

„Soccerbot360“ simuliert große Stadien – bald auch für Reha und Schulsport?

Leipzig, 2. August 2021. Damit sie ihre virtuellen Fußball-Trainingsarenen des Typs „Soccerbot360“ weiterentwickeln und ihre internationalen Expansion vorantreiben kann, hat die Leipziger Softwareschmiede „Umbrella Software Development“ nun einen Millionenbetrag bei Risikokapitalgebern eingesammelt. „Mit dem frischen Geld und auch der großartigen Zusammenarbeit von Investoren und Management sehen wir Umbrella gut gerüstet, sich mit dem Soccerbot360 als einen nachhaltig relevanten Player auf dem internationalen Sports-Tech-Markt zu etablieren“, schätzte Geschäftsführer Sören Schuster vom „Technologiegründerfonds Sachsen“ (TGFS) ein, nannte allerdings keine genaue Summe.

Erklärvideo von Umbrella zum Soccerbot360:

Auf 80 qm eine ganze Arena voller Analysetechnik

Die „Umbrella Software Development GmbH“ wurde 2011 gegründet. Sie hat mit dem „Soccerbot360“ eine kreisförmiges Trainingslabor für Fußballprofis entwickelt. Es handelt sich dabei um eine Arena mit zehn Metern Durchmesser, die im Innenraum ein 90 Quadratmeter großes Spielfeld bietet. Das System simuliert in Echtzeit beliebige Spielsituationen im Maßstab 1:1 aus einer frei wählbaren Perspektive. Diese Szenarien projiziert der Soccerbot360 dann auf die Panorama-Bildschirme an seinen Innenwänden. Durch die Kreisform prallen gespielte Pässe wieder zum Spieler zurück. Eine Hochgeschwindigkeits-Kamera ermittelt dabei, wie schnell, scharf, genau und mit welchem Fuß die Spieler schießen. Zusätzlich wertet das System auch die Ball-Verarbeitungszeit und -Annahme aus. Die Sportler und Sportlerinnen können damit zum Beispiel Bundesliga-Partien nachspielen. Die virtuelle Arena analysiert die Stärken und kognitiven Defizite der Sportler und Fähigkeiten wie peripheres Sehen trainieren.

„Mit unserer Technologie kann man kognitive Fähigkeiten nicht nur trainieren, sondern auch messbar machen.“

Umbrella-Projektleiter Clemens Reinhold

Nach Proficlubs sollen auch Laiensportler davon profitieren

Bisher haben die Leipziger ihren „Soccerbot360“ vor allem an Profiklubs aus der englischen Premier League und den Bundesligen in Deutschland und Österreich verkauft. Aber auch „Betreiber innovativer Sportangebote“ aus Deutschland, der Schweiz und Ägypten gehören zu den Käufern. Umbrella will nun seine Position im öffentlichen Sport- und Unterhaltungsmarkt ausbauen, den „Soccerbot360“ aber auch für Reha-, Schul- und Betriebssport anpreisen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: TGFS, Umbrella Software Development, Northdata

Zum Weiterlesen:

Staatspreis für Soccerbot360

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt