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Fast 31 Millionen Euro für industrienahe Forschung in Sachsen

Regenerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

Foto: Heiko Weckbrodt

Freistaat ist im Osten wichtigster Standort für „Industrielle Gemeinschaftsforschung“

Dresden, 22. Juni 2021. Seien es nun dünne Keramikschichten für treibstoffsparende Flugzeuge, Miscanthus-Anbaukonzepte für eine neue Bioökonomie oder Therapiepflaster gegen chronische Wunden – bei diesen und vielen weiteren wirtschaftsnahen Projekten tauchen immer wieder Industrieforscher aus Sachsen auf. Allein im Jahr 2020 sind über 30,6 Millionen Euro aus dem Programm „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ (IGF) an kleine und mittlere Unternehmen im Freistaat geflossen – und damit jeder sechste IGF-Euro. Das hat die „Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen“ (AiF) „Otto von Guericke“ aus Berlin heute mitgeteilt.

Forschungsgeld-Transfer gen Sachsen um 16 % gestiegen

Damit sei Sachsen das wichtigste Zielland für die „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ im Osten Deutschlands, betonte die AiF. Deutschlandweit liegt nur Nordrhein-Westfalen vor dem Freistaat. Zudem sind diese IGF-Zuschüsse gen Sachsen auch in absoluten Zahlen gestiegen: 2019 flossen davon erst rund 26,3 Millionen Euro in den Freistaat, im Folgejahr waren es bereits 16 Prozent mehr.

Forschungs-Kooperation der Betriebe vor der Wettbewerbsphase

Dem sächsischen Mittelstand bescheinigt die Arbeitsgemeinschaft einen „dauerhaft intensiven Forschungsbedarf“. Dies gelte insbesondere für zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen (KMU). „Diese KMU können sich oft keine eigenen Forschungsabteilungen leisten“, betonte AiF- Forschungspolitikchefin Andrea Weißig. „Dank der weltweit einzigartigen Industriellen Gemeinschaftsforschung kooperieren sie technologieoffen und branchenübergreifend mit wissenschaftlichen Einrichtungen, Forschungsvereinigungen und anderen Unternehmen und betreiben angewandte Forschung, Wissenstransfer und nicht zuletzt Förderung von wissenschaftlichen Nachwuchs. Die fassbaren Ergebnisse dieser vorwettbewerblichen F&E-Aktivitäten kommen über die Netzwerkaktivitäten der AiF-Mitglieder dem Mittelstand zugute.“

Industrielle Gemeinschaftsforschung ist zusätzliche Forschungssäule

Die „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ ist gewissermaßen eine kleinteiligere ergänzende Forschungssäule in Deutschland – neben den privaten Entwicklungsaktivitäten großer Unternehmen sowie die direkten Zuschüssen von Bund und Ländern an Unis, Hochschulen und außeruniversitäre Institute von Fraunhofer, Leibniz und anderen Forschungsgemeinschaften. Die AiF verteilt über die IGF vor allem staatliche Fördermittel an kleine und mittlere Unternehmen, die selbst forschen, sowie deren Partnerinstitute, die teils zu den großen grundfinanzierten Forschungsgemeinschaften, teils zu den privaten Instituten der Zuse-Gemeinschaft gehören.

Autor: hw

Quelle: AiF, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt