Nanopartikeltinten-Hersteller NaPaGen aus Bergakademie ausgegründet
Freiberg, 21. März 2021. Vier junge Akademiker aus Freiberg haben einen Weg gefunden, um Tinte aus Goldstaub und ähnlichen Nanopartikeln hochautomatisiert und in besonders hoher Qualität herzustellen. Mit dieser Edelmetall-Tinte lässt sich dann hauchdünne Elektronik für „schlaue“ Sportkleider, Puls-Armbänder, Autos und Flugzeuge drucken. Das Quartett aus der Naturwissenschaftlerin Nadja Lumme, dem Chemiker Dr. Maik Gerwig, dem Automatisierungsspezialisten Frederic Güth und der Betriebswirtin Bedia Jüttner hat auf dieser Technologiebasis nun eine eigene Firma namens „NaPaGen“ aus der Bergakademie Freiberg ausgegründet.
Gründer versprechen mehr Qualität und geringere Kosten durch ihr innovatives Verfahren
Zwar gebe es schon seit geraumer seit Nanopartikel-Tinte für den Elektronikdruck, betonen die Freiberger Gründer. Allerdings gebe es damit oft Probleme: „Der Hintergrund hierbei ist, dass die kommerziell erhältlichen Tinten in diesem Bereich starke Qualitätsunterschiede aufweisen, die sich beim Anwender während des Druckprozesses negativ auswirken und im schlimmsten Fall Produktionsausfälle und zusätzliche Kosten verursachen können.“ Das liege auch daran, dass solche Edelmetalltinten bisher meist einzeln und per Hand zusammengerührt werden.
Kontinuierlicher Prozess statt Rührschüssel
Die NaPaGen-Anlagen dagegen erzeugen die Goldtinten in einem kontinuierlichen und automatisierten Prozess, bei dem sich die Partikelgröße und andere Qualitätsmerkmale gut beeinflussen lassen, wie Gründerin Nadja Lumme erklärt. „Durch das innovative Produktionssystem verbessert sich auch die Qualität der Nanopartikel. Sie werden reproduzierbar und durch die Automatisierung des geschlossenen Systems können Produktionskosten eingespart werden.“
Gedruckte Elektronik wächst zum Multi-Milliardenmarkt
Gedruckte Schaltkreise, Sensoren und ähnliche dünne und teils auch biegsame Elektronik gelten als Wachstumsmarkt mit Milliarden-Potenzial. Der Branchen-Analysedienst „IDTechEx“ aus Cambridge schätzt allein den Markt für gedruckte Sensoren gegen Ende der Dekade auf 4,5 Milliarden Dollar (3,8 Milliarden Euro). Der gesamte Markt für gedruckte Elektronik könnte laut anderen Schätzungen, etwa von „Markets & Markets“, bereits in der zweiten Hälfte der Dekade die 20-Milliarden-Dollar-Marke übersteigen.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: TU Bergakademie Freiberg, NaPaGen, IDTechEx, Markets & Markets
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