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Freiberger Nussknacker spaltet harte Nüsse in Kenia

Prof. Matthias Kröger mit seinen Nussknackern der alten und neuen Art.  Detlev Müller / TU Bergakademie Freiberg

Prof. Matthias Kröger mit seinen Nussknackern der alten und neuen Art. Detlev Müller / TU Bergakademie Freiberg

Professor der Bergakademie entwickelt nussschonende Erzgebirgs-Technologie

Freiberg, 9. Dezember 2018. Ein Freiberger Professor hat einen Hightech-Nussknacker entwickelt, der Nüsse gefühlvoll spaltet – und dadurch die Ausbeute steigert. Die Anlage ist allerdings nicht für den privaten Gebrauch unterm Weihnachtsbaum konzipiert, sondern für die Macadamia-Betriebe in Afrika. Darauf hat die Bergakademie Freiberg hingewiesen.

Oft bis zu 50 % Ausschuss

Vom geschnitzten Holzknacker aus dem Erzgebirge kennt man das in der Adventszeit nur zu gut: Solange man den Dreht nicht 100 pro raus hat, gehen viele Nüsse samt Kern kaputt – und sind dann gefühlt nur noch halb so appetitlich. Eben dies passiert auch in der Nuss-Großproduktion: Dort zerdrücken die Knackmaschinen oft die Hälfte der eingefüllten Nüsse zu Ausschuss.

Der Nussknacker war gestern - heute setzen die Erzgebirgler auf Nussspalter. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Der Nussknacker war gestern – heute setzen die Erzgebirgler auf Nussspalter. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Spalten statt Walzen

Als Erzgebirgler fühlte sich Prof. Matthias Kröger vom Institut für Maschinenelemente, Konstruktion und Fertigung in Freiberg technologisch herausgefordert: „Nach eineinhalb Jahren Entwicklungszeit ist es mir zusammen mit zahlreichen Studierenden gelungen, einen Prototypen zu bauen“, teilt er mit. „Dabei verwenden wir anstelle des bisherigen Walzens eine Spalttechnik und kombinieren diese mit einem kontinuierlichen Prozess anstatt dem einzelnen Nussknacken wie beim Haushaltsnussknacker daheim.“

Vielversprechende Tests mit Macadamias in Kenia

Inzwischen haben die Sachsen die neue Nusstechnologie gemeinsam mit der Taita Taveta University in Voi in Kenia erprobt. „In ersten Versuchen blieben bereits 80 Prozent der Nüsse heil“, informierte der Professor. „Das macht die Nussknackmaschine ökonomisch wie ökologisch sowohl für private Kleinnutzer und für Kleinbetriebe bis eine Tonne pro Jahr als auch für die großindustrielle Anwendungen hochinteressant.“ 2019 werde der Spalter bei einem Nussverarbeiter in Kenia geplant, der täglich viele Tonnen Macadamianüsse verarbeitet.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt