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Corona: 77 % der ostdeutschen Betriebe mit Umsatzeinbußen

Industrie 4.0, Autonomes Fahren, Elektromobilität und andere neuere Technologietrends sorgen für viele Aufträge beim Dresdner Automatisierungs-Unternehmen Xenon. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Regionaler Fokus macht es in der Krise etwas einfacher

Dresden, 1. Mai 2020. Die ostdeutschen Unternehmen haben die Corona-Krise bisher etwas besser weggesteckt als die Betriebe in den alten Bundesländern. Denn die meisten von ihnen sind weniger exportorientiert als die Kollegen im Westen. Auch sind sie mehr auf regionale Zulieferer ausgerichtet und müssen beispielsweise weniger um Zulieferungen aus Italien oder China fürchten. Das geht aus einer Analyse des Ifo-Instituts in Dresden hervor.

Alte Bundesländer stärker betroffen

Laut einer Ifo-Umfrage vom April 2020 sind die Umsätze in 77 Prozent der ostdeutschen Unternehmen geschrumpft. In den alten Bundesländern waren es hingegen 85 Prozent. Im Schnitt brachen die Umsätze der betroffenen Betriebe im Osten um 23 Prozent ein, im Westen um 25 Prozent. Zwölf Prozent aller Werke mussten schließen.

Prof. Joachim Ragnitz ist Stellvertretender Leiter der ifo-Niederlassung Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Prof. Joachim Ragnitz ist stellvertretender Leiter der ifo-Niederlassung Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Forscher warnt vor wirtschaftlichen Langzeitwirkungen der Pandemie

Etwa 19 Prozent der ostdeutschen Unternehmer gehen davon aus, aufgrund der Corona-Pandemie Investitionsvorhaben ganz aufgeben zu müssen, und 42 Prozent sehen die Notwendigkeit, diese verschieben zu müssen. „Dies kann dazu führen, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie sich weit über den unmittelbaren Shutdown hinaus bemerkbar machen“, betonte Wirtschaftsforscher Prof. Joachim Ragnitz, der Vizedirektor von Ifo Dresden.

Autor: hw

Quelle: Ifo Dresden

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt