News, Wirtschaft, zAufi

KI schafft den Menschen nicht ab

Wie stark verändert Künstliche Intelligenz unseren Planeten?. Foto: geralt, Pixabay.com, Lizenz: CC0

Foto: geralt, Pixabay.com, Lizenz: CC0

Im Dresdner Simmel-Hochhaus feilen bei „AI4BD“ zwei Dutzend Spezialisten an digitalen Assistenten für den Mittelstand

Dresden, 25. Oktober 2019 Als Standort für „Künstliche Intelligenz“ (KI) gewinnt Dresden weiter an Gewicht: Mit „AI4BD“ hat sich ein weiteres KI-Unternehmen mit einer Entwicklungs-Niederlassung in der sächsischen Landeshauptstadt angesiedelt. „Dresden ist ein wirtschaftlich interessanter Standort und mit der TU haben wir hier einen guten Partner für unsere Entwicklungsprojekte“, erklärte KI-Berater Fabian Kretschmann die Entscheidung der Schweizer Muttergesellschaft, ihre Forschungen im Herzen Sachsens zu konzentrieren. In jüngster Zeit hatten sich bereits die Fraunhofer-Gesellschaft, die Firma Coraixx und weitere Akteure entschieden, KI-Aktivitäten in Dresden zu konzentrieren (Wir berichteten).

Fabian Kretschmann ist KI-Berater bei AI4BD in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

KI muss auch Krickselkracksel lesen können

Spezialisiert hat sich AI4BD auf digitale Assistenten, die kleinen und mittelständischen Betrieben bei der Dokumentenverwaltung, Sekretariatsaufgaben, der Datenanalyse, bei der Rechtsberatung und Vermarktung helfen. „Einer unsere Kunden ist ein Medizintechnik-Hersteller, der 50 Mitarbeiter nur damit beschäftigt hat, Bestellungen für Thrombose-Strümpfe aufzubereiten“, skizziert Fabian Kretschmann ein Beispiel. Die Aufträge seien teilweise auf Formularen mit handschriftlichen Notizen, teils per Fax und auf anderen Wegen eingegangen. Die von AI4BD gelieferte KI habe die Beschäftigten im Kundenunternehmen deutlich entlastet – weil sie eben auch Handschriften mit 60- bis 80-prozentiger Trefferquote lesen kann und andere Fertigkeiten mitbringt, die sonst nur Menschen beherrschen.

Wenn Fachkräfte fehlen, sollen digitale Assis die Lücken füllen

„Dadurch wird der Mensch aber nicht abgeschafft“, betont Kretschmann. Die KI sei vielmehr wie ein digitaler Mitarbeiter, der seine menschlichen Kollegen von Routineaufgaben entlaste, damit die sich auf die kreativen Herausforderungen konzentrieren können. „Angesichts des Fachkräftemangels kann das eine große Hilfe sein.“

Im Simmel-Hochhaus am Albertplatz in Dresden konzentrieren sich KI-Firmen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Im Simmel-Hochhaus am Albertplatz in Dresden konzentrieren sich KI-Firmen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Dresdner Entwicklungsteam wächst

Die Nachfrage für solche Lösungen gerade auch in Ostdeutschland sorgt auch für Wachstum bei AI4BD Dresden: Mittlerweile beschäftigt das Entwicklungszentrum im Simmel-Hochhaus am Alberplatz 23 Mitarbeiter – Tendenz: steigend . „Wir suchen eigentlich ständig Ingenieure und Software-Entwickler, die auf ,Maschinelles Lernen’ und ,Künstliche Intelligenz’ spezialisiert sind“, berichtet Fabian Kretschmann. Erst kürzlich habe man eine weitere Etage dazugemietet. „Das Team hier wird weiter wachsen.“

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: Vor-Ort-Recherche bei AI4BD, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt