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Zu viel Sonne getankt: Mehr Hautkrebs

Hautkrebstest am NCT. Foto: Philip Benjamin für das NCT/UCC

Hautkrebstest am NCT. Foto: Philip Benjamin für das NCT/UCC

NCT Dresden: Durch moderne Therapieansätze überlebt inzwischen jeder Zweite auch den schwarzen Krebs

Dresden, 4. Juni 2019. Häufige Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend sowie übermäßige Solarium-Besuche erhöhen das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Darauf hat das „Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden“ (NCT) hingewiesen. Solchen „Sonnensünden“ kämen oft erst Jahrzehnte später ans Tageslicht. „Bereits die Frühlingssonne kann eine für die Haut schädigende Kraft entfalten“, warnten die Krebs-Forscher.

Ein Drittel mehr Krebsdiagnosen

Weil dies viele Menschen nicht bedenken, behandelt das NCT immer mehr Hautkrebspatienten: 2018 diagnostizierten die Dresdner Mediziner insgesamt 1331 Hautkrebs-Neuerkrankungen, darunter 225 Fälle von schwarzem Hautkrebs, der als besonders gefährlich gilt. 2014 waren es noch 1024 Neuerkrankungen und 147 Fälle von schwarzem Hautkrebs. Dies deckt sich auch mit bundesweiten Trends: Gut 230.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr neu an dieser Krankheit, rund 20.000 von ihnen an schwarzem Hautkrebs.

Prof. Friedegund Meier ist Leiterin des Hauttumorzentrums am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) und Oberärztin an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Dresden. Foto: Ina Starke für das Uniklinikum Dresden

Prof. Friedegund Meier ist Leiterin des Hauttumorzentrums am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) und Oberärztin an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Dresden. Foto: Ina Starke für das Uniklinikum Dresden

Laut den offiziellen Krebsstatistiken verdoppelt sich die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland alle zehn bis 15 Jahre. Dies führen die Experten unter anderem auf ein „geändertes Freizeitverhalten“ der Deutschen zurück.

Ärzte empfehlen Haut-Test ab 35. Lebensjahr

Wichtig sei es daher, „die Haut ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre im Rahmen der empfohlenen Hautkrebs-Screenings vom Arzt untersuchen zu lassen“, betonte Professorin Friedegund Meier, die Leiterin des NCT-Hauttumorzentrums. Denn je früher der Hautkrebs erkannt werde, umso besser lasse er sich behandeln. „Dank neuer Medikamente und Immuntherapien überleben 40 bis 50 Prozent der Patienten mit metastasiertem Melanom heute einen Zeitraum von fünf Jahren und länger“, berichtete Professor Stefan Beissert, der Direktor der Klinik für Dermatologie am Uniklinikum Dresden. „Vor 2011 lag dieser Anteil bei etwa 15 Prozent.“

Rasche Diagnose durch Lasermikroskop

Die höheren Heilungschancen sind in Dresden auch eine Folge einer schnellen und modernen Diagnostik mit Lasermikroskopen und der verstärkten interdisziplinären Kooperation der Wissenschaftler, schätzen die Forscher selbst ein. So haben junge Krebspatienten am NCT beispielsweise die Chance, das Erbgut ihres Tumors analysieren zu lassen. Fächerübergreifende Expertengremien suchen anschließend nach einer maßgeschneiderten Therapie. „Bei vielen Patienten können wir hierdurch bemerkenswerte Erfolge erzielen“, betonte Prof. Hanno Glimm, der die Abteilung für „Translationale Medizinische Onkologie“ leitet.

Autor: hw

Quelle: NCT

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt