NCT Dresden: Durch moderne Therapieansätze überlebt inzwischen jeder Zweite auch den schwarzen Krebs
Dresden, 4. Juni 2019. Häufige Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend sowie übermäßige Solarium-Besuche erhöhen das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Darauf hat das „Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden“ (NCT) hingewiesen. Solchen „Sonnensünden“ kämen oft erst Jahrzehnte später ans Tageslicht. „Bereits die Frühlingssonne kann eine für die Haut schädigende Kraft entfalten“, warnten die Krebs-Forscher.
Ein Drittel mehr Krebsdiagnosen
Weil dies viele Menschen nicht bedenken, behandelt das NCT immer mehr Hautkrebspatienten: 2018 diagnostizierten die Dresdner Mediziner insgesamt 1331 Hautkrebs-Neuerkrankungen, darunter 225 Fälle von schwarzem Hautkrebs, der als besonders gefährlich gilt. 2014 waren es noch 1024 Neuerkrankungen und 147 Fälle von schwarzem Hautkrebs. Dies deckt sich auch mit bundesweiten Trends: Gut 230.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr neu an dieser Krankheit, rund 20.000 von ihnen an schwarzem Hautkrebs.
Laut den offiziellen Krebsstatistiken verdoppelt sich die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland alle zehn bis 15 Jahre. Dies führen die Experten unter anderem auf ein „geändertes Freizeitverhalten“ der Deutschen zurück.
Ärzte empfehlen Haut-Test ab 35. Lebensjahr
Wichtig sei es daher, „die Haut ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre im Rahmen der empfohlenen Hautkrebs-Screenings vom Arzt untersuchen zu lassen“, betonte Professorin Friedegund Meier, die Leiterin des NCT-Hauttumorzentrums. Denn je früher der Hautkrebs erkannt werde, umso besser lasse er sich behandeln. „Dank neuer Medikamente und Immuntherapien überleben 40 bis 50 Prozent der Patienten mit metastasiertem Melanom heute einen Zeitraum von fünf Jahren und länger“, berichtete Professor Stefan Beissert, der Direktor der Klinik für Dermatologie am Uniklinikum Dresden. „Vor 2011 lag dieser Anteil bei etwa 15 Prozent.“
Rasche Diagnose durch Lasermikroskop
Die höheren Heilungschancen sind in Dresden auch eine Folge einer schnellen und modernen Diagnostik mit Lasermikroskopen und der verstärkten interdisziplinären Kooperation der Wissenschaftler, schätzen die Forscher selbst ein. So haben junge Krebspatienten am NCT beispielsweise die Chance, das Erbgut ihres Tumors analysieren zu lassen. Fächerübergreifende Expertengremien suchen anschließend nach einer maßgeschneiderten Therapie. „Bei vielen Patienten können wir hierdurch bemerkenswerte Erfolge erzielen“, betonte Prof. Hanno Glimm, der die Abteilung für „Translationale Medizinische Onkologie“ leitet.
Autor: hw
Quelle: NCT
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.