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Ifo: Einwanderung nutzt meisten Industrieländern

Prof. Panu Poutvaara leitet im Ifo-Institut das Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung. Foto. Ifo

Prof. Panu Poutvaara leitet im Ifo-Institut das Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung. Foto. Ifo

München, 2. September 2018. Die meisten Industrieländer haben von den Einwanderungströmen der vergangenen Jahre eher profitiert. Zu dieser Einschätzung sind Panu Poutvaara und weitere Wirtschaftsforscher vom Ifo-Institut in München gekommen. Dabei stützen sie sich auf einen Vergleich der Einwanderungseffekte für 19 europäische Länder und die USA, wobei sie besonders Wirkungen auf den Arbeitsmarkt, Lohnniveau und Sozialleistungen berücksichtigt haben.

Schlecht ausgebildete Einwanderer erhöhen Druck auf niedrigqualifizierte Einheimische

Allerdings betont Poutvaara: Die „Einwanderungsströme der letzten Jahre haben eine Tendenz, Gewinner und Verlierer zu erzeugen. In einem pessimistischen Szenario, in dem alle Neuankömmlinge schlecht ausgebildet sind, verlieren die einheimischen Geringverdienenden, und es gewinnen die Gutbezahlten.“ Daher sei es wirtschaftspolitisch wichtig, „jenen zu helfen, die am Arbeitsmarkt verlieren“, betonte der Leiter des ifo-Zentrums für Internationalen Institutionen-Vergleich und Migrationsforschung.

Sonderkonstallationen in Staaten mit qualifikationsorientierten Einwandergesetzen

Negative Einwanderungs-Effekte für Hochbezahlte haben die Forscher nur in Staaten wie der Schweiz, Australien und Kanada identifiziert, deren Einwanderungs-Gesetzgebung Facharbeiter und andere Hochqualifizierte präferiert. Für Niedrigqualifizierte haben die Ökonomen insbesondere in Deutschland, Slowenien und Großbritannien festgestellt – allerdings eher kleine, wie sie betonen. Insgesamt sei bemerkenswert, dass vor allem in jüngster Zeit mehr Höherqualifizierte in die Industriestaaten eingewandert seien als noch 2011 – Ausnahmen seien da die Niederlande und Slowenien.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt