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Über ein Drittel kauft Medikamente im Netz

Foto (bearbeitet): hw

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Berlin, 24. August 2018. Online-Apotheken sind umstritten, punkten aber mit niedrigen Preisen – und finden wohl auch deshalb wachsende Akzeptanz in Deutschland: 42 Prozent aller Bundesbürger haben schon einmal Nahrungsergänzungsmittel, Kopfschmerz-Tabletten oder ein andere Medikament im Internet bestellt. Ein Drittel tut dies sogar regelmäßig. Das hat eine Umfrage von „Bitkom Research“ aus Berlin unter 1006 Erwachsenen und Jugendlichen in Deutschland ergeben.

Bitkom: Online-Apotheke spart Zeit, Geld und Mühe

„Die Online-Bestellung von Medikamenten spart Zeit, Geld und Mühe“, schätzte Bitkom-Pharmaexpertin Julia Hagen ein. In ländlichen und strukturschwachen Regionen sei der Versandhandel eine besonders attraktive Alternative für Patienten. Auch für chronisch kranke, alte und mobil eingeschränkte Menschen könne die Online-Apotheken der einfachste Weg zur Arzneimittelversorgung sein.

Die Online-Versandhäuser haben den klassischen Apotheken bisher nur wenig Marktanteile abnehmen können, zumindest bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten. Foto: ABDA

Die Online-Versandhäuser haben den klassischen Apotheken bisher nur wenig Marktanteile abnehmen können, zumindest bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten. Foto: ABDA

Apotheker sehen Trend kritisch

Apotheker-Verbände verweisen allerdings immer wieder darauf, dass das klassische Apothekenwesen eine solide Beratung und Qualität sichere und Medikamenten-Missbrauch zumindest erschwere. Ohnehin sind in Deutschland auch nur verschreibungsfreie Präparate für den freien Internethandel zugelassen. Verschreibungspflichtige Medizin hingegen kann nur recht umständlich aus der Ferne bestellt werden – nicht zuletzt, weil bisher immer noch ein originales Papierrezept einzureichen ist.

Bitkom fordert E-Rezept

„Um im Zeitalter der Digitalisierung nun endlich den gesamten Versorgungsprozess digital abbilden zu können und auch den Versandhandel zu vereinfachen, muss jetzt endlich das E-Rezept eingeführt werden“, betonte Julia Hagen. Dann könnten Versandapotheken Bestellungen über das Internet ganz ohne Papier und Medienbruch entgegennehmen. „Das wäre eine enorme Erleichterung für Apotheken und deren Kunden.“

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt