Planck-Gesellschaft und Uni Leipzig digitalisieren Papiere des legendären Physikers
Leipzig, 22. August 2018. Der Nachlass des Physikers Werner Heisenberg (1901-1976) wird digitalisiert und – zumindest teilweise – ins Internet eingespeist. Das haben die Uni Leipzig und die Max-Planck-Gesellschaft angekündigt. Heisenberg wurde vor allem durch seine Arbeiten über die Quantenmechanik und die Unschärferelation berühmt und fand darüber auch Einzug in die Populärkultur.
Briefwechsel aus der Leipziger Zeit
„Der Nachlass des namhaften Physikers umfasst ungefähr 340.000 Seiten in rund 70.000 Einzeldokumenten“, teilte die Uni Leipzig mit. Dazu gehören Briefwechsel mit anderen Forschern, Manuskripte für Lehrveranstaltungen und Vorträge sowie Unterlagen zu Tagungen. „Die Papiere geben unter anderem Aufschluss über das Wirken Heisenbergs in Leipzig von 1927 bis 1942. In dieser Phase erhielt Heisenberg den Nobelpreis für Physik (1932).“
Erben haben Nachlass der Planck-Gesellschaft geschenkt
Die Erben Heisenbergs schenkten diese Dokumente 2012 der Max-Planck-Gesellschaft. Letztere wird die Unterlagen nun digitalisieren. Prof. Jürgen Haase vom Institut für Festkörperphysik der Universität Leipzig kümmert sich um die fachliche Erschließung. Die Unibibliothek Leipzig übernimmt die bibliothekarischen Leistungen und die Internetpräsentation.
Pionier der Quantenphysik
Werner Heisenberg hatte für die moderne Physik eine ähnliche Bedeutung wie beispielsweise Max Planck, Niels Bohr, Albert Einstein oder Erwin Schrödinger (der mit der tot-lebendigen Katze). Seine Unschärferelation sagt, dass in der subatomaren Welt nicht alle Eigenschaften eines Teilchens beliebig genau gemessen werden können. Beispiel: Wer den Aufenthaltsort eines Elektrons bestimmt hat, weiß kaum etwas über seinen Impuls und umgekehrt. Für Diskussionen in der Nachkriegszeit sorgte Heisenbergs Beteiligung am – letztlich erfolglosen – Atombomben-Programm der Nazis.
Zitate in der Populärkultur
In der Populärkultur finden sich immer wieder Verweise auf Heisenberg. Im 3D-Shooter „Wolfenstein“, der einen alternativen Geschichtsverlauf skizziert, haben die Nazis den Krieg durch einen „Heisenberg-Apparat“ gewonnen – eine Nuklearwaffe. In der Thriller-Serie „Breaking Bad“ um einen Lehrer mit kriminellem Doppelleben stellt sich die Hauptfigur in der Drogenszene als „Heisenberg“ vor. Da Graffiti dazu hat es in Variationen bis nach Vietnam geschafft.
Autor: Heiko Weckbrodt
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