Unternehmen: „Alternativkonzepte betriebswirtschaftlich nicht tragfähig“
Leppersdorf, 30. Juni 2017. Theo Müller hält an seinem Entschluss fest, in Leppersdorf nördlich von Dresden für eine halbe Milliarde Euro eine neue Salat-Großfabrik zu bauen – und seine anderen Homann-Werke zu schließen. Das hat nun auch der Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe beschlossen. „Auch die von den Arbeitnehmervertretern gemeinsam mit externen Fachleuten entwickelten Alternativkonzepte haben sich betriebswirtschaftlich als nicht dauerhaft tragfähig erwiesen“, betonte das Unternehmen heute. In dem Werk in Sachsen sollen rund 800 Arbeitsplätze entstehen.
Die in der Zwischenzeit mit den Betriebsräten, der Gewerkschaft NGG sowie der Politik geführten Gespräche hätten zu keinem anderen Ergebnis geführt, heißt es weiter. Demnach führt Müller die Feinkost-Produktion der Werke Dissen, Lintorf, Bottrop und Floh-Seligenthal ab 2020 zusammen. „Den Mitarbeitern vorrangig ein Wechsel an den Standort Leppersdorf angeboten werden“.
Sachsen freuen sich
Die Sachsen freuen sich derweil über die große Investition. „Für den Freistaat und insbesondere für den ostsächsischen Raum ist die Ansiedlung ein positives Signal und spricht für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Sachsen“, betonte der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). „Im Zuge der Ansiedlung erhoffen wir uns auch zusätzliche positive Arbeitsplatzeffekte für die Region.“
Schwerer Schlag für betroffenen Regionen
Gleichzeitig sei der Staatsregierung bewusst, „dass die unternehmerische Entscheidung der Unternehmensgruppe Theo Müller, vier veraltete Werke zu schließen und stattdessen ein hochmodernes zentrales Werk an einem neuen Standort zu errichten, für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an den vier betroffenen Altstandorten ein schwerer Schlag ist.“ Die Entscheidung, in Leppersdorf zu investieren, sei jedoch ein zukunftsgerichtetes Bekenntnis der Unternehmensgruppe zum Standort Deutschland.
Über Homann
Die „Homann Feinkost GmbH“ gehört zur Müller-Gruppe. Sie produziert Feinkostsalate, Fischfeinkost, Dressings und Saucen und erwirtschaftet mit etwa 3000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 630 Millionen Euro. Zum Unternehmen gehören die Marken Homann, Nadler, Pfennigs, Hamker, Weser-Feinkost, Hopf und Rügen-Feinkost sowie die polnischen Marken Lisner und Nordfish.
Über Müllermlich
Die Unternehmensgruppe von Theo Müller hat weltweit rund 27.000 Mitarbeiter bei 6,6 Milliarden Euro Umsatz. Müllermilch betreibt in Leppersdorf bereits einen der größten Molkereibetriebe Ostdeutschlands. Das Unternehmen beschäftigt hier rund 2300 Mitarbeiter.
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