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Jugend forscht, Wanzen hungern und Rechner schreiben Noten

Landessiegerin für Biologie wurde Lisa-Marie Pumpa mit ihren Bettwanzen-Experimenten. Foto:  Landeswettbewerb Jugend forscht

Landessiegerin in der Sparte Biologie wurde Lisa-Marie Pumpa mit ihren Bettwanzen-Experimenten. Foto: Landeswettbewerb Jugend forscht

Starke Arbeiten beim Landeswettbewerb Sachsen von „Jugend forscht“ 2017 in dresden ausgezeichnet

Dresden, 9. April 2017. Bettwanzen mit einsernem Überlebenswillen, musikalische Computer und autonom navigierende Segelboote gehören zu den ausgezeichneten Projektarbeiten im sächsischen Landeswettbewerb „Jugend forscht“ des Jahres 2017. Das teilte die Jury am Rande der Preisverleihung am Wochenende im Deutschen Hygiene-Museum Dresden mit. Sie wählte sieben Jungforscher aus, die Sachsen vom 25. bis 28. Mai beim Bundesfinale in Erlangen vertreten werden.

Plattform für Ideen-Genese

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie Teilnehmer, Alumni, Wissenschaftler und die Landespaten in regen Gedankenaustausch treten“, betonte Landeswettbewerbsleiter Jens Reichel. „Damit wird der Wettbewerb immer mehr zu einem Ort, an dem nicht nur Projekte präsentiert werden, sondern auch neue Ideen entstehen.“ Unterstützt hatten den Wettbewerb unter anderem das Chip-Unternehmen Globalfoundries Dresden, die BMW-Autofabrik in Leipzig und der Siemens-Konzern.

Sandpapier stoppt die Bettplage

Schon fast traditionell stark vertreten unter den Siegern waren Schüler des Sächsischen Landesgymnasium St. Afra in Meißen. So setzte sich die 18.jährige Afra-Gymnasiastin Lisa-Marie Pumpa mit ihrer Arbeit über Bettwanzen durch: Sie zeigte, dass die kleinen Biester ein halbes Jahr hungern und doch überleben können, aber auf bestimmten Schleifpapieren zugrunde gehen.

Künstliche Neuronale Netze übersetzen Musik in Noten

In der Kategorie Mathe und Informatik siegte der 17-jährige Eric Skaliks (St. Afra) mit einer Software, die nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns neuronale Netzstrukturen nutzt, um Livemusik in Notenbilder zu übersetzen.

Felix Krabbes beeindruckte die Jury mit seinem interdisziplinär angelegten Projekt: Er entwickelte eine Steuerung, mit der Modell-Segelboote besser autonom navigieren können.  Foto: Landeswettbewerb Jugend forscht

Felix Krabbes beeindruckte die Jury mit seinem interdisziplinär angelegten Projekt: Er entwickelte eine Steuerung, mit der Modell-Segelboote besser autonom navigieren können. Foto: Landeswettbewerb Jugend forscht

Segelboot steuert autonom

Als bestes interdisziplinäres Projekt zeichnete die Jury einen raffinierten Steuerungsalgorithmus für ein autonom steuerndes Segelboot aus. Das Programm hatte Felix Krabbes (18) vom Wilhelm-Oswald-Gymnasium Leipzig geschrieben. Seine Arbeit hebe „Modellbau auf ein völlig neues Level“, hieß es in der Laudatio.

Weitere Gewinner:

(Quelle: Jugend forscht, Landeswettbewerbs-Jury)

Cornelius Weber (19) von der Berufsschule für Pflegeberufe der Ev.-Luth. Diakonissenanstalt e.V. in Dresden überzeugte die Jury im Fachgebiet Arbeitswelt. Mit seiner Arbeit zur Gewinnung von Kraftdaten der Schulter leistet Cornelius einen Beitrag zur effektiveren Behandlung chronischer Schulterschmerzen. Sein Messgerät wurde bereits zum Patent angemeldet.

Der erste Platz im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften ging an Henrik Wolf (18), ebenfalls vom Sächsischen Landesgymnasium. Henrik betreibt Grundlagenforschung, um die Sonne besser zu verstehen. Er beeindruckte die Jury mit seiner exakten wissenschaftlichen Recherche und Dokumentation.

Katharina Sophie Apel (18) vom BIP-Kreativitätsgymnasium Leipzig behandelte Gelatine mit Elektronen. Damit könnte dieses Biomaterial in der Medizin Einsatz finden. Die Jury im Fachgebiet Physik lobte besonders die Eigenständigkeit und das Engagement der Schülerin.

PiDry, eine computerbasierte Steuerung der Luftzufuhr in Räumen in Abhängigkeit von Luftfeuchte und Temperatur, war das Siegerthema im Fachgebiet Technik. Damit hat Konstantin Langfritz (16) vom Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium Chemnitz eine praktikable Lösung zur Vermeidung von Schimmel in Gebäuden entwickelt.

Der Sonderpreis des Sächsischen Kultusministeriums ging an Conrad Schmidt (18) vom Johannes-Kepler-Gymnasium in Chemnitz für die Erstellung einer Android-App als smartes Hausaufgabenheft.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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