Ausflugstipp, zAufi
Schreibe einen Kommentar

Größte Bergparade Deutschlands in Annaberg-Buchholz

Die Wichtel sind in diesem Jahr auch auf dem Annaberger Weihnachtsmarkt als hilfreiche Geister willkommen. Foto: Peter Weckbrodt

Die Wichtel sind in diesem Jahr auch auf dem Annaberger Weihnachtsmarkt als hilfreiche Geister willkommen. Foto: Peter Weckbrodt

Oigers Wochenendtipp: Im Erzgebirge schaut der Weihnachtsmann um jede Ecke

Dresden/Annaberg- Buchholz, 16. Dezember 2016. Wo schaut der Weihnachtsmann um jede Ecke, wo sind die Engel und die Bergleute zu Hause und wo findet die Vorweihnachtszeit ihren Höhepunkt und Abschluss? Im Zentrum des sächsischen Weihnachtslandes in Annaberg-Buchholz.

Zunächst müssen wir das Parkplatzproblem lösen. Am Adventssonntag ist die Innenstadt wegen der Bergparade komplett gesperrt. Wir steuern den Zentralparkplatz, das ist der Kätplatz, an der B 95 an. Von dort pendelt ein Shuttlebus zum Markt.

Die St. Annakirche sollte bei einem Besuch der Bergstadt unbedingt besichtigt werden. Foto: Peter Weckbrodt

Die St. Annakirche sollte bei einem Besuch der Bergstadt unbedingt besichtigt werden. Foto: Peter Weckbrodt

Spätgotische Annenkirche saniert

Bevor wir uns endgültig in den vorweihnachtlichen Trubel stürzen, gönnen wir uns mindest noch eine Viertelstunde der Besinnung. Wir besuchen die St. Annenkirche, die Dank ihrer exponierten Lage die Stadt überragt und weit ins Erzgebirgsland hinein sichtbar ist. Die Kirche entstand an der Schwelle zwischen Spätgotik und Renaissance. Mit ihrer Länge von 65 Metern und einer Breite von rund 40 Metern ist sie die größte reine Hallenkirche der Spätgotik in Sachsen. Das Kircheninnere erstrahlt nach jahrelangen umfangreichen Sanierungsarbeiten in ebenso schlichter wie faszinierender Schönheit. Seit 1539 ist St. Anna eine lutherisch-evangelische Kirche, deshalb überlässt sie die überschwellende barocke Goldpracht problemlos den Kirchen der anderen großen deutschen Religion.

Wiege des Bergbaus

Mit geradezu magischer Kraft zieht uns das monumentale Altarbild von Hans Hesse aus dem Jahre 1521 in seinen Bann. Wohlbegründet schmückt ein Replikat dieses Bildes die Räume des Dresdner Münzkabinetts: Hier in Annaberg stand die Wiege des sächsischen Bergbaus und damit der Grundlage auch für Dresdens barocken Glanz bis in unsere Zeit. Hier lebten die Bergleute und die in den Silbererzwäschen unter schwersten Bedingungen einst schuftenden Männer, Frauen und Kinder. Davon erzählt das als Auftragswerk  der örtlichen Knappschaft geschaffene Bild.

Bei der Annaberger Bergparade wirken zahlreiche Bergarbeiterkapellen aus den Bergbauregionen mit. Foto: Peter Weckbrodt

Bei der Annaberger Bergparade wirken zahlreiche Bergarbeiterkapellen aus den Bergbauregionen mit. Foto: Peter Weckbrodt

Großer Andrang zur Bergparade

Bestens eingestimmt auf die Traditionen des Bergbaus im Erzgebirge suchen wir uns einen gute Sicht versprechenden Platz auf der Strecke, den die traditionsgemäß am 4. Adventssonntag um 13.30 Uhr beginnende Bergparade nehmen wird. Die Zahl derer, die speziell wegen der Bergparade den Weg nach Annaberg finden, ist riesig.  In diesem Jahr werden etwa 1100 Trachtenträger aus ganz Sachen und weiteren deutschen Bergbaugebieten erwartet. Damit ist sie die größte deutsche Bergparade. Im Anschluss an die Bergparade vereinigen sich alle Bergmusikanten vor der  eindrucksvollen Silhouette der St. Annenkirche zum großen Abschlusskonzert, das sollten wir nicht versäumen.

In der Wichtelwerkstatt können die kinder nach Herzenslust Hämmern, Schneiden, Sägen und Malen. Foto: Peter Weckbrodt

In der Wichtelwerkstatt können die kinder nach Herzenslust Hämmern, Schneiden, Sägen und Malen. Foto: Peter Weckbrodt

Weihnachtsmarkt mit Wichtelwerkstatt

Danach brauchen wir noch eine ordentliche Portion an Kondition, um auch den Weihnachtsmarkt kennen zu lernen. Blickfänger sind natürlich der festlich geschmückte Weihnachtsbaum und die Pyramide. Auch das den Weihnachtsmarkt umbebende Gebäudeensemble ist bemerkenswert. Auf dem Markt kommen „eeeendlich“ die Kinder richtig auf ihre Kosten. Ihnen stehen fleißige Wichtel mit Rat und Tat bei ihrem Treiben zur Seite. Wo was für sie zu finden ist, entnehmen wir dem Übersichtsplan, der an der zur Annenkirche zugewandten Marktseite hängt. Direkt neben ihm erwartet schon die bildschöne Wichtelwerkstatt die kleinen Marktbesucher. Die Wichtel kümmern sich um die Zustellung der Wunschzettel beim Weihnachtsmann, sie basteln, malen und drechseln mit den Kindern, bis deren Weihnachtsgeschenke für die Eltern fertig sind. Da werden Plätzchen gebacken, Sterne gefaltet, kein Wunsch bleibt unerfüllt. Die Eltern wiederum können auf dem Markt ihre beschädigten erzgebirgischen Holzkunsterzeugnisse einer darauf spezialisierten Werkstadt zur Reparatur übergeben.

Hier gehts zum Weihnachtsmarkt, das ist nicht zu übersehen. Foto: Peter Weckbrodt

Hier gehts zum Weihnachtsmarkt, das ist nicht zu übersehen. Foto: Peter Weckbrodt

Kein Ausflug ins Weihnachtsland ohne Souvenir! Es muss nicht zwingend wieder ein Räuchermann sein. Eine hübsche Glühweintasse tut es auch. Seit 2002 zeigen die Annaberger Glühweintassen ein jährlich wechselndes Motiv aus der Bergmannskrippe. Die können wir uns anschließend in der St Marienkirche,  direkt am Markt gelegen, noch ansehen. Der Besuch lohnt unbedingt!

Aus einem Stück Holz herausgeschnitzt: Bergmänner-Gruppe in der Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz. Foto: Heiko Weckbrodt

Aus einem Stück Holz herausgeschnitzt: Bergmänner-Gruppe in der Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz. Foto: Heiko Weckbrodt

Manufaktur der Träume

Wer dann noch ein Quäntchen Kondition hat, kann abschließend der Manufaktur der Träume im „Erzhammer“, einst eine renommierte Annaberger Gastsstätte, einen Besuch abstatten. Die Ausstellung ist so üppig, dass ihr auch ein gesonderter Besuch Annabergs gewidmet werden könnte. Das heben wir uns also besser für das kommende Jahr auf.

Randvoll gepackt mit Eindrücken fahren wir durch die weihnachtlich geschmückten Dörfer und Städte des Weihnachtslandes Erzgebirges zurück. Wer die BAB wählt, ernüchtert sich freiwillig vor der Zeit. Autor: Peter Weckbrodt

Das Altarbild der St. Annenkirche zu Annaberg-Buchholz, auf welches Kabinettsdirektor Rainer Grund hier aufmerksam macht, steht für alle Gewerke rund um das Münzwesen. Foto: Peter Weckbrodt

Das Altarbild der St. Annenkirche zu Annaberg-Buchholz, auf welches Kabinettsdirektor Rainer Grund hier aufmerksam macht, steht für alle Gewerke rund um das Münzwesen. Foto: Peter Weckbrodt

Besucher-Informationen:

Annaberger Bergparade am 18. Dezember 13.30 Uhr in 09456 Annaberg-Buchholz.

https://www.annaberg-buchholz.de/weihnachtsmarkt/de/programm/bergparade.php

Manufaktur der Träume, Buchholzer Straße 2, 09456 Annaberg-Buchholz, Tel,: 037297-609985;

http://www.annaberg-buchholz.de/manufaktur-der-traeume/

Touristikinformation, Buchholzer Straße 2, Tel.: 03733-19433;http://www.annaberg-buchholz.de/de/tourist-information.php

Pendelbusverkehr am 18. Dezember vom Zentralparkplatz (Kätplatz) an der B 95 zum Markt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
Kategorie: Ausflugstipp, zAufi

von

[caption id="attachment_67607" align="alignleft" width="117"]Peter Weckbrodt. Foto: IW Peter Weckbrodt. Foto: IW[/caption] Peter Weckbrodt hat ursprünglich Verkehrswissenschaften studiert, wohnt in Dresden und ist seit dem Rentenantritt journalistisch als freier Mitarbeiter für den Oiger und die Dresdner Neuesten Nachrichten tätig.

Schreibe einen Kommentar