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Russen setzen auf deutschen Markt

Für die DDR war Russland bzw. die Sowjetunion ein alles überragender Handelspartner - vor allem wegen der Erdgas- und Öl-Lieferungen. Hier eine DDR-Briefmarke von der Druschba-Trasse. An der Pipline bauten viele Ostdeutsche mit, so erkaufte sich die DDR letztlich Bezugsrechte an den russischen Rohstoffen. Repro: Nightflyer (talk), Wikipedia

Für die DDR war Russland bzw. die Sowjetunion ein alles überragender Handelspartner – vor allem wegen der Erdgas- und Öl-Lieferungen. Hier eine DDR-Briefmarke von der Druschba-Trasse. An dieser Pipline bauten damals viele Ostdeutsche mit. So erkaufte sich die DDR letztlich Bezugsrechte an den russischen Rohstoffen. Repro: Nightflyer (talk), Wikipedia

Schwache Binnennachfrage in der Heimat drängt Firmen in neue Märkte

Moskau/Berlin/Dresden, 17. Oktober 2016. Weil der russische Binnenmarkt schwächelt, versuchen mehr russische Unternehmen ihr Glück in Deutschland. Das hat eine Umfrage des Berliner Vereins „Deutsch-Russisches Forum“ ergeben. Vor allem informationstechnologische und Beratungsfirmen sind unter den über 2000 russischen Unternehmen in Deutschland stark vertreten. Sie setzen vor allem auf die Stabilität und Sicherheit des deutschen Marktes, die Wachstums- und Gewinn-Chancen und die gute Infrastruktur in der Bundesrepublik.

Allerdings sehen die russischen Unternehmer auch Barrieren wachsen, vor allem durch die politischen Verstimmungen zwischen Moskau und dem Westen: Sie beklagten in der Umfrage eine wachsende Distanz der Behörden sowie umständliche Genehmigungs- und Einreise-Verfahren. Zudem seien in Deutschland Unternehmergeist und Risikobereitschaft zu schwach ausgeprägt, finden die Russen.

„Politische Signale aus Deutschland nicht zufriedenstellend“

„Der Optimismus russischer Unternehmen ist beständig, auch wenn politische Signale aus Deutschland heraus nicht zufriedenstellend sind“, betonte Per Fischer, Sprecher der Umfrage-Arbeitsgruppe im Deutsch-Russischen Forum.

Handelsbeziehungen ausbaufähig

Gemessen am Wertumfang, sind die Handelsbeziehungen zwischen Russland und Deutschland für beide Seiten wichtig, aber nicht überragend: Im Jahr 2015 exportierte die Bundesrepublik Waren und Dienstleistungen im Wert von 21,8 Milliarden Euro in die Russische Förderation. Das entspricht Rang 16 unter den wichtigsten Abnehmerländern, wie aus einer Liste des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht. Andererseits lag Russland im selben Jahr mit Importen von knapp 30 Milliarden Euro auf Platz 12 der wichtigsten Lieferländer.

Seit 2012 und vor allem auch seit der Krimkrise im Jahr 2014 sind die Importe und Exporte zwischen Russland und Deutschland allerdings spürbar gesunken. Vor allem die Sachsen bemühen sich derweil, den außenwirtschaftlichen Gesprächsfaden mit Russland nicht abreißen zu lassen.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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