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Sachsen sagt Translationszentrum Leipzig eine Million Euro pro Jahr zu

Foto: TRM Leipzig

Foto: TRM Leipzig

Der Freistaat will damit ein Aus für den medizinischen Forschungstransfer verhindern und das Ende der Bundesförderung ausgleichen

Leipzig/Dresden, 30. Dezember 2015. Die sächsische Regierung will ein Aus für das „Translationszentrum für Regenerative Medizin“ (TRM) der Universität Leipzig verhindern. Daher hat der Freistaat nun bis 2018 je eine Million Euro pro Jahr als Sockelfinanzierung für diesen „sächsischen Inkubator“ zugesagt. Damit gleicht das Land die auslaufende Bundesförderung aus. „Ich bin sehr froh, dass wir eine Lösung für den Fortbestand des TRM gefunden haben“, betonte heute Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD).

Eva-Maria Stange. Foto: Götz Schleser

Eva-Maria Stange. Foto: Götz Schleser

Zentrum leitet aus Forschung praktische Therapien ab

Das TRM entstand im Herbst 2006 als Einrichtung der Uni Leipzig. Hauptaufgabe des Zentrums ist es, für die Übertragung (Translation) medizinischer Forschungsergebnisse in praktisch anwendbare Therapien, Medizintechnik und Diagnose-Verfahren zu sorgen. Im Fokus stehen dabei in Zukunft vor allem Herzmedizin, Binde-/Stützgewebe und Leber.

Werbefilm der Uni Leipzig über das TRM:
 

Das Wissenschaftsministerium ist zuversichtlich, dass die nun zugesagten Landesmittel zusammen mit Eigenanteilen der Uni und Drittmitteln ausreichen, um das Kernpersonal weiter zu bezahlen. Das TRM hat derzeit 42 Beschäftigte, darunter 23 Wissenschaftler. Zielgröße für die nächsten Jahre sei ein wissenschaftlicher Betrieb mit mehr als 100 Personen, erklärte Prof. Dr. Matthias Schwarz, der Prorektor für Forschung und Nachwuchsförderung an der Uni Leipzig. Zeitweise hatte das TRM allerdings bereits 130 Beschäftigte und ein Jahresbudget von 5 Millionen Euro pro Jahr gehabt.

Regenerative Medizin ist Schwerpunkthema in Sachsen

Regenerative Medizin gilt als ein Schwerpunkt der medizinischen und biotechnologischen Forschung in Sachsen. Sie zielt letztlich darauf, menschlichen Organen, Nervenbahnen und anderem Gewerbe die Fähigkeit zu verleihen, nachzuwachsen beziehungsweise vorhandene Selbstheil-Effekte zu verstärken – wie es die Biologen von einigen wenigen Tieren wie dem Axolotl kennen. Dabei stehen auch genetische Ansätze im Fokus. Derartige Forschungen sind in Sachsen zum Beispiel im Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden, im DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) und eben am TRM und anderen Einrichtungen der Uni Leipzig konzentriert.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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