Kunst & Kultur, News
Schreibe einen Kommentar

Musikprojekt Aghet erinnert an Völkermord an Armeniern

Abb.: Dresdner Sinfoniker

Abb.: Dresdner Sinfoniker

Premiere in Berlin, am 2. 12. auch im Radio

Dresden/Berlin, 28. November 2015. In Berlin ist heute eine der Premierenaufführungen für das Konzertprojekt „Aghet“, das an den Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren im Osmanischen Reich – der heutigen Türkei – erinnert. Darauf haben die Dresdner Sinfoniker hingewiesen.

Komponistin Gedizlioğlu über die türkische
Sicht auf ein Genozid:
 

aghet – ağıt : Zeynep Gedizlioğlu from Dresdner Sinfoniker on Vimeo.

 

Entworfen hatten dieses Projekt die Dresdner Sinfoniker gemeinsam mit armenischen, türkischen, serbischen, kroatischen, bosnischen und deutschen Musikerkollegen. Nach der Premiere gestern und heute, jeweils 20 Uhr, im Berliner „RADIALSYSTEM V“ ist das besondere Musikwerk am 2. Dezember (20:03 Uhr) auch im Deutschlandradio Kultur zu hören. Der Sender ist auch als Live-Stream hier per Internet empfangbar. Ende April 2016 wollen die Musiker das Konzert auch im Festspielhaus Hellerau aufführen.

„Aghet“ führt unter anderem das Streicher-Stück „Notes from the Silent One“ von Zeynep Gedizlioğlu aus der Türkei, das chorbegleitete musikalische Melodram „Massaker, hört ihr MASSAKER!“ von Helmut Oehring aus Deutschland sowie das Instrumentalstück „Surgite Gloriae“ von Vache Sharafyan aus Armenien zusammen.

Komponistin Gedizlioğlu: „Viele Kollegen waren türkisch-nationalistisch geprägt“

Früher sei es undenkbar gewesen, mit türkischen Musikerfreunden über das Sterben der Armenier ab 1915 zu sprechen, „weil viele sehr türkisch-nationalistisch geprägt waren“, berichtete Zeynep Gedizlioğlu im Gespräch mit den Dresdner Sinfonikern. Und sie wisse nicht, ob diese Musikerkollegen heute bereit seien, einen von den Jungtürken organisiertes Genozid an den Armeniern als Tatsache anzuerkennen.

Zum Weiterlesen:

Wie Aghet zustande kam

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar